Das Fehlen von Glück beklagte SFB-Coach Salah El Halimi. "Wir mussten doch wieder dreimal umstellen", sagte er. Zuerst erwischte es Kapitän Hayreddin Maslar, der zur Pause in der Kabine blieb (Übelkeit). Dann folgte nach der Pause Daniel Rey Alonso (61./umgeknickt), der nur noch humpeln konnte. Benjamin Venekamp, der es beim Aufwärmen probierte, musste seinen Platz in der Startelf sogar vor dem Anpfiff wieder zurückgeben.
Den besseren Start erwischten trotzdem die Hausherren, die in Louis Klotz den überragenden Spieler auf dem Platz stellten. Der Mittelfeldmann war praktisch überall zu finden und bereitete auch den ersten Treffer vor - indem er über die linke Seite in den Strafraum eindrang und dort nach dem Foul von Patrick Percoco zu Fall kam. Den Elfmeter verwertete Ivan Pusic sicher zum 1:0 (6.) für die Baumberger, die für eine knappe Viertelstunde das Geschehen bestimmten.
Der VfB, der zuerst mit den Gedanken überhaupt nicht auf dem Platz zu sein schien, fand in die Begegnung zurück. Den Freistoß des sehr umsichtigen Stefan Schaumburg fälschte Manuel Schulz gefährlich an die Latte des Baumberger Kastens ab (35.), ehe Louis Klotz für die Gastgeber am Pfosten scheiterte (36.). Nach der Glanzparade des SFB-Torhüters Martin Klafflsberger gegen Hildens Pascal Weber (37.) rückte das Duell zwischen dem Keeper und VfB-Mittelstürmer Jannik Weber in den Mittelpunkt. Beim ersten Mal wollte Weber einen Elfmeter schinden, was den Schlussmann richtig aufregte (43.). In der zweiten Szene gerieten die Herren erneut aneinander - und diesmal gab es den Strafstoß-Pfiff. Stefan Schaumburg ließ sich durch die Diskussionen nicht im Geringsten beeindrucken - 1:1 (45.+2).
Graue Haare dürfte Hildens Trainer Molina bekommen haben, als sein Abwehrspieler Manuel Schulz ohne Not den Ball verlor. Louis Klotz nutzte den Aussetzer zu einer Demonstration seiner fußballerischen Fähigkeiten, tanzte Slalom durch die Abwehr der Gäste und legte zum 2:1 (52.) vor. Bei den Szenen von Jannik Weber (63.) und Percoco (65.) deutete Hilden an, dass es sich nicht geschlagen geben wollte. Die Ecke von der rechten Seite wussten die Sportfreunde dann aber nicht mehr zu verteidigen und Schulz bügelte seinen Patzer mit dem 2:2 (65.) aus.
"Im Grunde ist der eine Punkt für uns zu wenig", sagte SFB-Trainer El Halimi, "aber ich bin mit der Leistung der Mannschaft gar nicht unzufrieden. Sie wollte, sie hat Leidenschaft gezeigt und sie hat alles gegeben. Ich glaube, am Ende geht das Resultat in Ordnung." Da dachte er vermutlich an die 85. Minute, als Torhüter Klafflsberger zu weit vor seinem Gehäuse stand. Hildens Eremias Ghebremedhin erkannte das und versuchte einen Heber - der an der Latte landete. Der dritte Treffer für den VfB wäre aber ein Stück weit ungerecht gewesen. Dafür ging das 2:2 völlig in Ordnung.