2024-03-28T15:56:44.387Z

Allgemeines

VfB 03 jubelt nach dem Sieg lieber leise

Die Hildener wissen, dass fußballerisch mehr kommen muss, wenn es bei der Oberliga bleiben soll

Das Debüt von Co-Trainer Björn Scheffels als Chefcoach auf Zeit gelingt. Doch die Hildener Fußballer wissen, dass sie auf Dauer spielerisch mehr leisten müssen, um auch in der dritten Saison den Oberliga-Erhalt zu schaffen.
Die Erleichterung nach dem 3:0-Sieg des VfB 03 über den 1. FC Mönchengladbach war groß. Zwar stehen die Hildener Fußballer weiterhin auf einem Abstiegsplatz in der Oberliga, doch die Mannschaft packte nach den Turbulenzen der vergangenen Woche mit Pokalaus und Trainerrücktritt diesmal wenigstens den Kampfgeist aus. "Über 90 Minuten waren wir die aktivere Mannschaft. Wir wollten, dass jeder brennt und dass es ein kollektiver Sieg wird", erklärte Björn Scheffels.

Der bisherige Co-Trainer steht seit dem vergangenen Mittwoch, als Chefcoach Georg Kreß seinen Abschied verkündete, in der Verantwortung. Den Erfolg über den Favoritenschreck - die Mönchengladbacher warfen immerhin den Regionalligisten SSVg Velbert aus den Niederrheinpokal - nannte Scheffels "hochverdient". Gleichwohl fand der 34-Jährige auch Anlass zu "einer kleinen Einschränkung", denn nach dem 1:0 ließen die Hildener dem Kontrahenten zehn Minuten lang zu viel Raum und eröffneten damit die Möglichkeit zum schnellen Ausgleich. Die wussten die an diesem Tag schwachen Gäste zum Glück aber nicht zu nutzen.

Am Ende setzte sich der VfB 03 sogar überaus deutlich durch. Von Euphorie wollte Stefan Schaumburg aber nichts wissen. "Wir haben uns zusammengerissen und zu null gespielt, deswegen ist aber nicht plötzlich alles besser", sagt der Vize-Kapitän. "Insgesamt haben wir ein gutes Spiel gemacht und dann auch verdient gewonnen", stellte er fest, betonte aber zugleich: "Wir haben vor dem Spiel viel gequatscht. Jetzt erst recht, hieß es. Aber es kann nicht die Rede davon sein, dass wir eine Handbremse gelöst haben. Wir müssen selbstkritisch bleiben: Spielerisch geht da noch mehr." Die Ärmel hochkrempeln muss die Mannschaft auch in den nächsten Wochen. "Es ist nichts Dolles, wenn man ohne Trainer dasteht. Wir wissen, dass es keine Entscheidung gegen die Mannschaft war", erklärt Schaumburg. Zugleich brach der 26-Jährige eine Lanze für den Vorstand. "Der hat es auch nicht leicht und war froh, dass wir einen Sieg geholt haben." Nach einer Woche, die mit einer kalten Dusche beim TuS Sterkrade-Nord begann, sich mit einem Schock am Mittwoch fortsetzte und am Sonntag mit drei Punkten endete, gibt Schaumburg die Devise aus: "Es ist, wie es ist." Will heißen: Es muss weitergehen.

Montagabend analysierte der Vorstand in einer Sitzung die aktuelle Lage und wendet sich nun der Suche nach einem neuen Chefcoach zu. "Wir haben Bewerbungen von Trainern bekommen, und das gar nicht mal so wenige", berichtet Holger Reinders. "Wir wollen uns das nun in Ruhe ansehen. Wichtig ist, dass es passt, dass wir die richtige Entscheidung treffen", sagt der 2. Vorsitzende. Bis dahin aber genießt Co-Trainer Björn Scheffels das Vertrauen der Führungsetage. "Er hat es auch am Sonntag gut gemacht, lebt den Fußball mit ganzem Herzen", betont Reinders.

Aufrufe: 021.10.2015, 15:02 Uhr
RP / Birgit SickerAutor