2024-04-24T07:17:49.752Z

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F: Jochen Classen
F: Jochen Classen

VfB 03 ist zurück in der Erfolgsspur

Mit dem Derby-Sieg über Ratingen 04/19 fallen Zentnerlasten von den Schultern der Hildener Fußballer. Das Erfolgserlebnis gibt der Mannschaft von Georg Kreß Auftrieb. Jetzt soll es auch bei der TuRU in Düsseldorf klappen.

Der Derby-Sieg über Ratingen 04/19 katapultierte die Stimmung im Lager des VfB 03 in die Höhe. Die Freude stand allen Beteiligten ins Gesicht geschrieben.
Das galt auch für Georg Kreß, der in der Pressekonferenz bis über beide Ohren strahlte - so wie im Sommer, als er nach fast zweijähriger krankheitsbedingter Zwangspause den Vertrag als Trainer des Hildener Fußball-Oberligisten unterschrieb. Der Chefcoach beschreibt die aufsteigende Tendenz an den letzten Spieltagen. "In Bocholt haben wir Schlafwagenfußball gezeigt, gegen Duisburg haben wir uns viele Chancen erarbeitet und in Meerbusch haben wir unser bis dahin bestes Spiel geboten", sagt der 52-Jährige. Mittwochabend passte dann alles: Die Hildener übten von Beginn an Druck aus und gingen erstmals in dieser Saison auch in Führung. "Das war ganz wichtig", betont Kreß.

Einen Akteur hob der Coach diesmal besonders hervor. "Man muss einem Spieler auch mal die Treue halten, das zahlt sich dann aus. Diese Mannschaft braucht Jannik Weber", erklärte Kreß mit Blick auf den Stürmer, der bereits nach zwei Minuten mit einem fulminanten Distanzschuss für das 1:0 der Platzherren sorgte. Der 24-Jährige hob deswegen aber nicht ab. "Ich habe gesehen, dass der Torwart etwas weit vor dem Tor stand, und dann lag der Ball auch noch perfekt - da habe ich eben einfach abgezogen", erinnert er sich. Und ergänzt nüchtern: "So ein Ding mache ich bestimmt nicht wieder. Dass der Ball oben links einschlägt, da war auch etwas Glück dabei." Glück, das sich die Hildener diesmal allerdings hart erarbeiteten. Und Jannik Weber nutzte die Gunst der Stunde, um mit Ratinger Hilfe auch noch das 2:0 nachzulegen. "So ein Treffer ist gut fürs Selbstvertrauen und gut für die Mannschaft. Letztlich ist es aber egal, wer das Tor macht - Hauptsache, wir gewinnen", sagt er. Anerkennung gab's dafür auch vom Gegner. "Der Jannik kann das", erklärte Michael Kulm, Sportlicher Leiter von Ratingen 04/19, der in seiner Zeit als Coach des VfB 03 die Offensivkraft unter seinen Fittichen hatte.

In der vergangenen Saison standen für Jannik Weber am Ende 20 Treffer zu Buche. Doch von dieser Quote war der Angreifer bislang weit entfernt, netzte er doch an den ersten sieben Spieltagen nur zweimal ein. Am Mittwoch verdoppelte der 24Jährige seine Ausbeute und will nun in Düsseldorf nachlegen. "Es wird langsam Zeit, dass wir uns da unten absetzen", betont er. Wohlwissend: "Es kommt immer darauf an, wie man startet. Wenn es schlecht läuft, auch das Glück und dann fehlt auch das Selbstbewusstsein." Dass die Mannschaft am Mittwoch extrem unter Druck sand, daraus macht er keinen Hehl. "Wir haben die Führung gebraucht. Dadurch konnten wir unser Spiel durchsetzen. Vorne haben sich für uns Räume ergeben und wir konnten unser Spiel besser aufziehen." Den Hildener Siegeswillen unterstrich Stefan Schaumburg, der nicht nur mehrere Verteidiger sehen ließ, sondern auch noch Keeper Dennis Raschke versetze. "Schaumi hat den Deckel draufgemacht", kommentiert Jannik Weber die feine Einzelleistung des Kollegen.

"Neues Spiel, neues Glück" heißt es nun am Sonntag in Düsseldorf. Bei der TuRU wollen die Hildener die nächsten Punkte einfahren. Den Trainer plagt allerdings altes Leid, denn die personelle Lage bleibt angespannt. Stefan Schaumburg meldete sich am Mittwoch mit einer fiebrigen Erkältung ab. Dennis Lichtenwimmer (Bänderdehnung im Sprunggelenk) muss nach seinem erneuten Ausfall jetzt erst einmal einen Arzt konsultieren. Noch viel schlimmer ist Pascal Weber dran. Bereits in der Partie gegen Duisburg offenbarte der Offensivmann Oberschenkelprobleme, wollte sich aber im Training durchbeißen - und bekam die Quittung: Der Arzt diagnostizierte einen Muskelbündelriss - für den 25-Jährigen ist die Hinrunde wohl gelaufen.

Wenigstens kehrt Fabian Andree am Samstag aus dem Urlaub zurück. Ob der Kapitän aber direkt in der Erstvertretung aufläuft oder erst einmal in der Zweiten vor den Ball tritt, ist noch nicht entschieden. Zumal Florian Grün, der in seiner Abwesenheit von der Innenverteidigung auf die Sechserposition rückte, einen glänzenden Eindruck hinterließ. Allerdings ist der Neuzugang vom Wuppertaler SV angeschlagen, humpelte auch am Mittwochabend vorzeitig vom Kunstrasen. Damit hat Kreß jetzt aber personelle Alternativen, um dauerhaft mit zwei Sechsern agieren zu können. Den Grundstein für diese Variante legt übrigens Nils Remmert, der in der vergangenen Saison noch nicht wie gewünscht zum Zuge kam, nun aber den zwischenzeitlichen Ausfall von Florian Grün nutzte, um sich als Innenverteidiger an der Seite von Manuel Schulz zu profilieren. "Er hat schon in Meerbusch super gespielt und seine Kopfballstärke bewiesen", sagt Kreß.

"Wir müssen jetzt ruhig weitermachen und die Verletztenliste muss sich leeren", gibt der VfB-Trainer als Marschroute für die nächsten Wochen aus. Drei der nächsten vier Begegnungen steigen auf der eigenen Anlage an der Hoffeldstraße. "Da müssen wir jetzt punkten", unterstreicht er. Denn sein Team will die Abstiegszone schnell verlassen.

Aufrufe: 025.9.2015, 11:00 Uhr
RP / Birgit SickerAutor