VfB 03 holt wertvollen Punkt in Oberhausen

"Das Geschehen war von der Taktik geprägt. Oberhausen hatte etwas mehr Ballbesitz, doch wir haben so gut wie nichts zugelassen", stellte er fest. Molina lobte die Konzentration, mit der seine Elf den einen Zähler erkämpfte. Das Remis sei im Kampf um den Klassenerhalt prinzipiell ein gutes Ergebnis. Sollte der VfB-Trainer damit zwischen den Zeilen irgendwie doch einem Sieg nachgetrauert haben, dann lag das eindeutig an einer Szene aus der Schlussviertelstunde.

Im Mittelpunkt standen hier Stefan Schaumburg, Oberhausens Torhüter Thorben Krol und ein vermeintlich harmloser Torschuss. Es war die letzte gute Chance des Spiels – die es in sich hatte. Schaumburg nahm rund 20 Meter vor dem Oberhausener Kasten Maß und versuchte sein Glück. Doch er traf den Ball nicht richtig. Das Spielgerät kullerte harmlos auf Krol zu – und durch die Beine des Keepers weiter in Richtung Tor. Sofort drehte sich der junge Schlussmann um und sprintete dem Ball hinterher, um in höchster Not zu klären. Thomas Thiel, der Trainer der Gastgeber, dürfte in diesem Moment (77.) den Atem angehalten haben.

Auch die Hildener erlebten ihre Schrecksekunde – allerdings schon in der zehnten Minute. Nach einer gegnerischen Ecke und einem Gewühl im Strafraum köpfte ein Oberhausener den Ball an den Querbalken. Der VfB hatte seine beste Gelegenheit durch Jannik Weber, der nach einem Pass von Emrah Cavdar knapp neben den Kasten schoss (15.). Im Gegenzug segelte ein langer Ball über die Hildener Abwehr hinweg. Philipp Goris reagierte am schnellsten und verwandelte eiskalt zum 1:0 für Oberhausen (16.).

In der Folge bemühten sich die Gäste um den Ausgleich. Doch Cavdar per Distanzschuss (22.) und Simon Kozany, dessen verunglückte Flanke Krol soeben über das Tor lenken konnte (28.), scheiterten. Erst Schaumburg ließ den VfB jubeln, als er kurz vor der Pause aus 18 Metern abzog – und der Ball zum 1:1 (45.) im Winkel landete.

Direkt nach dem Wieder-Anpfiff entgingen die Hildener nur knapp einem erneuten Rückstand, als ein Oberhausener im VfB-Strafraum schneller am Ball war als alle Verteidiger (48.). Auch ein Kopfball nach einer Flanke (60.) brachte den Platzherren nichts ein. Es sollte – abgesehen von Schaumburgs Kullerball – die letzte aussichtsreiche Chance des Spiels sein.

Die englische Woche komplettieren Toni Molina und der VfB am Sonntag (15 Uhr, Sportplatz Hof-feldstraße) mit der Partie gegen den Zwölften Ratingen 04/19. Gerade einmal zwei Punkte trennen die beiden Kreis-Nachbarn, denen im Kampf um den Klassenerhalt nicht zuletzt die seit acht Spielen ungeschlagenen Sportfreunde Baumberg (SFB) dicht im Nacken sitzen.

"Von den Rahmenbedingungen und der individuellen Spielstärke her treffen zwei Welten aufeinander", findet der VfB-Trainer. Er warnt sein Team eindringlich davor, den Gegner, der ebenfalls um den Verbleib in der Oberliga bangen muss, zu unterschätzen. "Die haben eine Bombentruppe. Aber aktuell läuft es einfach nur nicht ganz rund bei Ratingen", stellt Molina fest. Sicher ist jedenfalls, dass die Hildener, die nur noch durch das bessere Torverhältnis einen Nicht-Abstiegsplatz einnehmen, keine Geschenke verteilen wollen.

VfB Hilden: Engelhardt, Marx, Bastians, Andree, Schaumburg, Weber (85. Schmer), Scholl (67. Schulz), zur Linden, Cavdar, Röttgen (46. Weyrather), Kozany.