Verschenkter Sieg gegen den Tabellennachbarn

Den für die Rheinlöwen ungewohnt kleinen Platz wussten die Hausherren von Beginn an gut aus zu nutzen. Gegen die oft zu hoch stehende Bonner Abwehr reichte ihnen ein langer Ball, um direkt vor’s Tor zu kommen. Hinzu kamen unzählige Fehler und Unaufmerksamkeiten im Abwehrverhalten der ganzen Mannschaft, sodass die Gastgeber leichtes Spiel hatten und bereits nach fünf Minuten in Führung gingen. Tor zwei und drei folgten im Minutenabstand wieder nach groben Abwehrschnitzern – die Bonner standen völlig neben sich.
Erst dann schien man ein wenig zum eigenen Spiel zu finden und schaffte hier und da Offensivaktionen. Als die Zuschauer jedoch gerade Hoffnung schöpften, ließ sich unsere Hintermannschaft abermals überrumpeln, so dass der Gästeangreifer alleine vorm Bonner Tor auftauchte und abermals einnetzte.

Mit einem niederschmetternden Zwischenstand von 0:4 ging es in die Pause.

Nach Wiederanpfiff gaben die Gäste von Beginn ein deutlich überlegeneres Bild ab. Bonn stellte um, um auf den Rückstand zu reagieren. Die Umstellungen zeigten Wirkung Drei Minuten nach Wiederanpfiff erzielte Kastriot Kajtazi nach Vorlagen von Neuzugang Jonas Walther den Anschlusstreffer.

Jetzt witterten die Löwen Morgenluft. Ein ums andere Mal kamen sie zu guten Aktionen im Strafraum und plötzlich spielte sich das Geschehen hauptsächlich in der gegnerischen Hälfte ab. Auch mit seinen Auswechslungen konnte Trainer Lukas Berg Akzente setzen: Die Mittelfeldakteure Samir Malaab und Baran Barasan kamen für Gerber und Bouskouchi und konnten das Spiel nochmal antreiben. So konnte Malaab bereits zehn Minuten nach seiner Einwechselung seinen vierten Saisontreffer erzielen. Spätestens jetzt schien ein gutes Ende der Partie doch noch möglich. Bonn drückte und die Gastgeber agierten trotz Führung mehr und mehr unsicher. Es war mittlerweile ein überlegenes Spiel des Bonner SC und tatsächlich fiel sechs Minuten vor Ende der Anschlusstreffer abermals durch Kajtazi.

Doch alles Anfeuern der wenigen mitgereisten Bonner Fans half nichts: Es blieb bei der knappen 4:3-Niederlage.

„Wie schon zahlreiche Male in der Hinrunde geraten wir hier unnötig in Rückstand, weil den Spielern die nötige Wettkampfspannung und Ernsthaftigkeit vor dem Spiel und in den ersten Spielminuten fehlt. Obwohl wir um die langen Bälle des Gegners wussten, haben wir uns in keinster Weise an unsere taktischen Absprachen gehalten. Die Gegentore waren die Konsequenz. 40 Minuten sind zu wenig Zeit, um jedes Mal das Spiel zu drehen. Wir müssen es im nächsten Spiel schaffen, von Anfang an präsent zu sein und uns an Absprachen zu halten."