2024-05-02T16:12:49.858Z

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Der momentan unbenutzte Fußball-Rasen auf dem Germania-Gelände könnte zum modernen Hybridplatz des ATSV Forchheim werden. Foto: Alexander Hitschfel
Der momentan unbenutzte Fußball-Rasen auf dem Germania-Gelände könnte zum modernen Hybridplatz des ATSV Forchheim werden. Foto: Alexander Hitschfel

Verlockende Chance für den ATSV Forchheim

Vorsitzender sieht bei Umzug Potenzial auf ungeliebtem Germania-Areal

Im Tauziehen um das geplante Wohn­und Gewerbegebiet südlich der Fried­rich- Ludwig-Jahn-Straße ist der ATSV Forchheim ein entscheidender Faktor. Bei der Jahresversammlung erläuterte Vorsitzender Johannes Grün, wie sich der kleine Patenverein der großen SpVgg Jahn einen Umzug vorstellen könnte.

Entschieden ist noch nichts, solange beim Nachbarn kein unterschriftsreifer Vertrag mit dem Investor über den Geländever­kauf ausgetüftelt ist. Der Stadtrat hat den Einleitungsbeschluss für den Bebauungsplan abgesegnet, sieht aber noch juristischen Klärungsbedarf.

Genauso könnte aber auch der ATSV nebenan das Millionengeschäft zum Platzen bringen. Immerhin gehö­ren ihm ein Drittel der Flächen, die einmal bebaut werden sollen und über die seit Monaten gesprochen wird. Man will in der Debatte um die Zukunft des Jahn nicht untergehen. „Wir haben keine Schulden und müs­sen nicht weg“, betont der Vorsitzen­de Johannes Grün noch einmal vor sei­nen Mitgliedern. Die gute Verhand­lungsposition wolle er nutzen, die Bedingungen erfüllt zu bekommen, unter denen ein Standortwechsel vor­stellbar ist. Als einziges Gelände kommt das alte Germania-Areal in Betracht. „Das ist zwar nicht unser erster Wunsch, aber bietet auch tolle Chancen. Wir können aus dem Schat­ten des Jahn treten“, erklärt Grün.

Ein A-Platz mit Hybridrasen

Mit den Einnahmen aus dem Ver­kauf des bisherigen Besitzes soll nicht nur der Kauf der neuen Anlage finanziert werden. Vorgesehen sind der Bau eines zweistöckigen Funkti­onsgebäudes mit Räumen, in die even­tuell auch der Schachclub Forchheim mit einzieht. Die ersten Entwürfe sehen ein neues Kleinfeld und die Ertüchtigung des bestehenden Groß­spielfeldes vor. Für einen Kostenauf­schlag von 30 bis 50 Prozent, so schätzt Grün, soll ein moderner Hybridplatz angelegt werden: „Zwi­schen Oberfläche und Graswurzel kommt in drei Zentimetern Tiefe ein Kunststoffbelag.“ Damit sei der Untergrund widerstandsfähiger und nahezu ganzjährig bespielbar.

Für den ATSV-Chef eine wichtige Komponente, hat sich die Führungs­riege doch dafür ausgesprochen, am neuen Standort wieder mit dem Auf­bau einer Jugendabtei­lung zu beginnen. Die SpVgg Reuth in unmittel­barer Nähe wäre keine Konkurrenz, die könne das gesamte Potenzial im Stadtosten nicht aufneh­men.

Eine elementare Vor­aussetzung für den Umzug ist freilich, ergänzt Grün, die Sanie­rung der Brücke, die zum Areal führt: „Sonst käme ja kein Baufahrzeug durch. Dieses Verspre­chen habe ich aber vom OB.“ Weiteres Thema war wie schon mehrfach zuvor der vermeintlich unzureichende Hochwas­serschutz vor Ort. „Ich habe 20 Jahre bei der Germania gespielt und habe nie nasse Füße bekommen“, stellte in der Versammlung Trai­ner Peter Heublein fest. Eine handvoll ATSV-Senioren steht den Gedankenspielen des Arbeitsgre­miums weiter skeptisch gegenüber. Sie würden lieber dem Jahn in den Stadtnorden folgen. „Das geht bei den komplizierten Grundstücksverhältnis­sen nicht“, argumentiert Johannes Grün. Die endgültige Entscheidung soll aber erst in einer außerordentli­chen Mitgliederversammlung getrof­fen werden. Bis dahin ist Warten ange­sagt: Auf das, was beim großen Nach­barn passiert, der wiederum darauf angewiesen ist, dass der ATSV mit­spielt.

Aufrufe: 01.4.2015, 09:49 Uhr
Kevin Gudd (NN Forchheim)Autor