2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
Montage: Wagner
Montage: Wagner

Verhandlungstermin beim BFV abgeblasen

Bayern Hof erwirkt Absage des Wiederaufnahme-Verfahrens +++ Schlegels falsche Taktik

Verlinkte Inhalte

Langsam wird der Fall "Becherwurf Bayern Hof" zu einer unendlichen Geschichte. Nachdem das Landgericht Hof am Dienstag dieser Woche das Urteil des Verbandssportgerichtes des BFV gekippt hatte, sollte am Freitagabend in München in einem Wiederaufnahme-Verfahren unter anderer Besetzung des Verbandssportgericht sich erneut mit diesem Fall befassen. Nach dem Einspruch der Hofer wurde dieser Termin nun wieder abgesagt.

Michael Höhne sollte der neue Vorsitzende des Verbandssportgerichtes sein. Gegen den kurzfristigen Termin in München am Freitagabend um 19:30 Uhr hatten die Hofer durch ihren Präsidenten und Juristen Reiner Denzler Widerspruch eingelegt. Es sollte eine mündliche Verhandlung stattfinden, zu der Hofs Trainer Norbert Schlegel geladen war: "Das wäre ja gar nicht gegangen. Am Freitag haben wir vor dem wichtigen Spiel gegen den FC Ismaning unser Abschlusstraining. Da kann ich nicht 300 Kilometer nach München und 300 Kilometer zurück fahren. Ich muss beim Training dabei sein", so Schlegel.

Die Hofer hatten befürchtet, dass kurz vor Beginn der Relegation ein neues Urteil gesprochen werden sollte. "Man wollte wohl ein neues Urteil neben das Urteil des Landgerichtes Hof stellen", so Klubchef Denzler. Das hätte zu einem neuerlichen doppelten Punktabzug führen können. Dann wäre auch ein Sieg gegen Meister Ismaning wertlos gewesen und die Oberfranken wären zum zweiten Mal in dieser Saison aus der Bayernliga abgestiegen, ein Novum in der Bayernliga-Geschichte. "Dieser kurzfristige Termin war unzulässig und rechtswidrig", erklärte Klubboss Denzler gegenüber FuPa. Denzler stehe für eine Verständigung zur Verfügung. Aber ein Wiederaufnahmeverfahren wäre aus seiner Sicht sinnlos, weil es keine neuen Tatsachen gäbe, die eine neuerliche Verhandlung rechtfertigen würde. Das habe er, Denzler, am Mittwoch in einem Telefonat mit BFV-Präsident Dr. Rainer Koch, deutlich gemacht. "Daher haben wir uns in Hof gefragt, ob das alles regulär ist."

Schlegels Sieg-Taktik in Großbardorf kostet vielleicht Ligaerhalt.



Coach Schlegel ist indes enttäuscht über das gesamte Verfahren: "Der BFV hat den Abstieg beeinflusst." Schlegel erläuterte gegenüber FuPa seine Haltung: "Als es am vorigen Spieltag in Großbardorf in der Endphase 2:2 stand, habe ich mich informiert, wie es bei der Konkurrenz steht. Alle anderen Klubs führten. Zu diesem Zeitpunkt waren wir abgestiegen, denn ich konnte nicht damit rechnen, dass wir am Dienstag die zwei Punkte wieder zurückbekommen. Ich habe daher die Taktik ausgegeben alles nach vorne zu werfen, um noch zu gewinnen. Im Nachhinein wäre ein 2:2 in Großbardorf viel wert gewesen. Dieser eine Punkt fehlt uns jetzt." Denn der TSV Großbardorf nutzte in der 88. Minute einen Konter zum 3:2-Siegtreffer. Wäre es beim 2:2 geblieben, dann hätte Hof am letzten Spieltag wesentlich bessere Chancen auf den Klassenerhalt gehabt. Großbardorf hätte den Klassenerhalt nicht erreicht und hätte am kommenden Samstag in Bayreuth noch etwas holen müssen, was wiederum gut für Hof gewesen wäre.

Die Hofer wollen nun alles versuchen den Meister aus Ismaning zu schlagen. "Das ist unser Ziel. Was dann passiert, darauf haben wir keinen Einfluss", sagt Coach Schlegel. Denn Hof hat nur eine Chance die Klasse zu halten, wenn einer der drei Konkurrenten Aindling gegen Würzburg, Heimstetten gegen Bamberg oder Bayreuth gegen Großbardorf patzt. Ansonsten hilft weder der Sieg gegen Ismaning noch die Rückgabe der zwei Punkte durch das Landgericht Hof. Am Samstag um 17 Uhr sind alle Beteiligten schlauer, wenn der 34. Spieltag der Bayernliga-Saison 2010/11 über die Bühne gegangen ist. Die neueste Kunde aus München zum Rechtsfall "Bayern Hof": "Das Verbands-Sportgericht wird in Kürze die weitere Vorgehensweise festlegen."
Aufrufe: 026.5.2011, 15:54 Uhr
zis/dmeAutor