2024-05-10T08:19:16.237Z

Interview
Fotos: © FC Berdenia Berbourg
Fotos: © FC Berdenia Berbourg

"Verein ist seit ein paar Jahren auf dem richtigen Weg"

Interview mit Raoul Schummer, Präsident von Berdenia Berburg

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Zur Generalversammlung Ende September kam es zu einigen Änderungen im Vorstand. Ist die Vereinspolitik des FC Berdenia dadurch dabei sich zu ändern?

Nein, im Prinzip ändert sich nicht so viel. Wir werden die Arbeit so weiterführen, wie wir es schon seit Jahren machen, d.h. die Vereinspolitik hat sich nicht geändert. Es gab nur Änderungen in der Hinsicht, dass Claude Wampach als Präsident zurückgetreten ist, aber auch nur als Präsident, er bleibt weiter im Vorstand. Die Ursachen dafür sind verständlich, er wurde Vater und wollte etwas kürzer treten, d.h. das hat familiäre Gründe.

Anschließend stellte sich natürlich die Frage, wer das Präsidentenamt weiterführt. Da nun auch Bob Kohnen nach 13 Jahren im Vorstand und als erster Vizepräsident ganz aufhörte, war die logische Konsequenz, dass ich, nach sieben Jahren im Vorstand und als zweiter Vizepräsident, aufrückte und ich entschied mich, weiter dabei zu bleiben und das Präsidentenamt anzunehmen. Der Posten sollte ja auch durch eine Person innerhalb des Vereins bekleidet werden. Ich kümmerte mich schon jahrelang um die Jugend, was auch ein wichtiger Punkt des Vereins ist, mit dem wir uns auch weiter konsequent beschäftigen wollen.


D.h. Sie kennen den Verein in- und auswendig?

Ich kenne den Club ziemlich gut! Als zweiter Vize und Vorsitzender der Jugendkommission kenne ich die zwei wichtigen Säulen unseres Vereins, wobei ich die Jugend als Hauptsäule natürlich sehr gut kenne. Und auf diese wollen wir auch aufbauen. Das wurde nämlich jahrelang etwas vernachlässigt, doch jetzt haben wir wieder um die siebzig Jugendspieler und das soll in dieser positiven Entwicklung weitergeführt werden. Es wird sich also nicht viel ändern im Verein, sondern wir führen das weiter, was Claude Wampach aufgebaut hat. Und wenn wir Fragen haben ist er ja trotzdem noch immer da, was auf jeden Fall eine große Hilfe darstellt!


Ist der Club ihrer Meinung nach auch weiter gut für die Zukunft aufgestellt? Z.B. durch den Ausbau der Jugendarbeit.

Der Verein ist seit ein paar Jahren auf dem richtigen Weg. Ziel sollte es sein, die 1.Mannschaft in der 1.Division zu halten, nicht abzusteigen und wir wollten die Jugend aufbauen. So haben wir in diesem Jahr z.B. fünf Spieler, die jetzt 16 Jahre alt sind und somit in den Seniorenbereich vorstoßen können und in diesem Sinne kommen immer mehr Spieler hinzu, was sehr wichtig ist. Und in einem kleinen Dorf ist so etwas schwerer als in großen Städten. Wir sind aber jetzt zuversichtlich, dass das in den kommenden Jahren auch weiter so funktionieren wird.


Ihr seid auch in einer Entente im Jugendbereich.

Ja, vor zwei Jahren haben wir bei der Jugend eine Entente mit dem CS Grevenmacher und der Jeunesse Biwer gegründet. Die Gründe dafür waren einfach, dass wir dadurch bessere Trainer und den Spielern bessere Möglichkeiten anbieten konnten. Die Spieler können auch mit besseren Teamkollegen zusammenspielen, d.h. der interne Konkurrenzkampf ist höher und der Nachwuchs lernt entsprechend mehr hinzu. Ein zweiter Punkt ist, dass wir jetzt als kleiner Verein jede Alterskategorie anbieten können. Das war vor Jahren nicht der Fall. Teilweise hatten damals nur fünf Spieler eines Jahrgangs, was dann nichts wird. Aus dem Grund haben wir jetzt mit dem CSG und mit Biwer eine sehr gute Zusammenarbeit.


Sportlich läuft es zur Zeit bei der 1.Mannschaft richtig gut, mit 5 Punkten Vorsprung auf Kayl-Tetingen winkt zumindest das Barragespiel zur Ehrenpromotion. War der Aufstieg ein Ziel vor der Saison?

Fangen wir vorne an: in den vergangenen drei Jahren spielten wir gegen den Abstieg und wir haben viel ausprobiert, z.B. mit Transfers bei denen wir auf junge Spieler aus unserer Gegend setzten. Doch am Ende musste man feststellen, dass das leider nicht reichte. Deshalb sahen wir uns gezwungen, etwas Neues zu versuchen. Nach dem Trainerwechsel zur Rückrunde der vergangenen Saison, als Luc Muller es mit dem Team fertigbrachte, den Abstieg abzuwenden, setzten wir uns zusammen und haben uns gefragt, was wir machen können. Die Feststellung war, dass das Team zu jung war und wir anders denken mussten, d.h. unsere Taktik wurde etwas geändert.

Das Resultat war, dass wir ein paar erfahrene Spieler transferierten, dennoch sind noch sechs Spieler dabei, die schon letzte Saison auf dem Platz standen. Und mit den erfahrenen Neuzugängen klappt es jetzt viel besser, es ist jetzt mehr Ruhe in unserem Spiel. Unser Ziel vor der Saison war, im Mittelfeld mitzuspielen und nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben. Dazu muss ich sagen, dass es uns ein wenig überrascht hat so wie es jetzt läuft! Es ist besser als erwartet! Die Mannschaft hält wirklich gut zusammen, die Stimmung ist außerordentlich, was wir auch so nicht erwarten konnten. Jetzt in der Winterpause überdachten wir diesen zweiten Platz und haben uns entschieden, die Mannschaft so weitermachen zu lassen und sie soll das Beste herausholen. Wenn wir es schaffen sollten ins Barragespiel zu kommen oder gar aufzusteigen, werden wir das so mitnehmen!


D.h. es ist eine gesunde Mischung aus jungen Talenten aus der Region und erfahrenen Neuzugängen? Ein Neuzugang wie z.B. Claudio da Luz ist bestimmt eine wichtige Stütze.

Ja, in der Tat, Claudio da Luz hat jetzt schon über ein Dutzend Tore erzielt, was definitiv ein positiver Aspekt der Mannschaft ist. Aber auch menschlich passen die Neuzugänge alle zu uns. Da hat sich etwas entwickelt und wenn man dann viele Spiele gewinnt, dann hilft das natürlich auch, damit die Stimmung besser wird.


Die Mannschaft wird also so weitermachen wie vor der Winterpause. Erübrigt sich dadurch die Frage nach weiteren Verstärkungen?

Ja, wir sind mit unserem Transfers an sich schon fertig. Im Dezember wurde ja schon Rayane Laouira aus Frankreich verpflichtet, ein großer Linksfuß für den offensiven Bereich. Tommy Toppmöller hat den Club auf der anderen Seite wieder verlassen, d.h. Laouira erstzt Toppmöller quasi eins-zu-eins auf seiner Position. Wir gehen davon aus, dass er ein Spieler vom gleichen Kaliber wie Toppmöller ist. Wir sind also gleich aufgestellt wie in der Hinrunde und das sollte eigentlich reichen um eine korrekte Rückrunde zu spielen.


Wie denken Sie, dass das Aufstiegsrennen in Hinblick auf die anderen Konkurrenten verlaufen wird?

Das wichtigste Spiel ist natürlich gleich das erste nach dem Winter gegen Kayl-Tetingen. Abhängig von dem Spiel weiß man, wo die Reise hingeht. Ich bin mir aber auch sicher, dass Kayl-Tetingen wieder aufsteigen will und entsprechend werden sie uns das Leben in diesem Spiel schwer machen.


Wie sieht ihr Tipp für das Aufstiegsrennen aus?

(lacht) Das ist eine gefährliche Frage! Das ist alles Spekulation! Mühlenbach war mit Abstand das beste Team, gegen das wir bisher gespielt haben. Deshalb denke ich, dass die als Erster direkt aufsteigen werden. Hoffentlich werden wir weiter mit um den zweiten Platz kämpfen, aber Kayl-Tetingen wird in diesem Kampf auch eine große Rolle spielen. Insgesamt gab es aber keinen Gegner, dem wir haushoch überlegen waren, d.h. die Liga ist ausgeglichen und wir dürfen niemanden unterschätzen.

Aufrufe: 021.1.2017, 16:00 Uhr
Paul KrierAutor