Die Polizei schildert den Vorfall anders: Babiker sei betrunken gewesen und es sei zu einer Auseinandersetzung mit einigen Personen gekommen, sagte Polizeisprecher Rainer Bohmbach. "Der Sicherheitsdienst hat dann ein Hausverbot für den Flüchtling erteilt." Babiker verließ den Platz, zur Anzeige kam es nicht. Die Deinster Fußballer vermuten einen rassistischen Hintergrund. Sie schrieben auf ihrer Facebook-Seite: "Das ist einfach nur traurig. Emad und Amar - ihr gehört zu uns, wie jeder andere vom Deinster Sportverein und wir freuen uns, dass ihr bei uns seid!!!" Dazu posteten sie das Foto, auf dem nun alle Spieler mit dunkler Hautfarbe zu sehen sind. Der Post schlug hohe Wellen und wurde tausendfach geliked und mehrere hundertmal geteilt.
Überregionale Medien griffen die Aktion auf. Plötzlich waren die Deinster zum Sinnbild gegen Rassismus geworden.Auch wenn sie nicht mit einer solchen Tragweite gerechnet hatten, erreichten die Deinster damit ihr Ziel. "Wir wollten den beiden zeigen, dass sie nicht alleine sind und wir hinter ihnen stehen", sagte Trainer Kreibich über Babiker und den zweiten Sudanesen im Team, Amar.
Die lokale Zeitung TAGEBLATT berichtete im Oktober 2015 ausführlich über Babikers Flucht aus dem Sudan bis nach Europa. In Fußballschuhen war der 24-Jährige damals über Libyen, Italien und Österreich nach Deutschland gekommen. Ohne einen Cent in der Tasche und mit nichts außer seiner Kleidung durchlebte Babiker eine schwere Zeit. "Ich wusste nur, dass ich im Sudan nicht bleiben konnte", sagte Babiker im Interview.