2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Der Euskirchener Thomas Leßenich (am Ball) umkurvt den Walheimer Torwart Patrick Diehl, trifft dann aber nur das Außennetz und verpasst so das 3:0 für seine Mannschaft., Foto: Brackhagen
Der Euskirchener Thomas Leßenich (am Ball) umkurvt den Walheimer Torwart Patrick Diehl, trifft dann aber nur das Außennetz und verpasst so das 3:0 für seine Mannschaft., Foto: Brackhagen

Verdienter Sieg vor Minuskulisse

Nur etwa 70 Zuschauer sehen den 2:0-Erfolg des Euskirchener TSC über das abstiegsbedrohte Hertha Walheim in der Mittelrheinliga

. Euskirchener TSC — TSV Hertha Walheim 2:0 (2:0). Das Beste an diesem nasskalten Nachmittag waren aus Sicht der Gastgeber die drei Punkte, die der Euskirchener TSC dank des 2:0-Erfolgs über Hertha Walheim verdientermaßen in heimischen Gefilden behielt. Die 22 Fußballer auf dem Rasen hatten den Zuschauern über 90 Minuten nämlich ein Mittelrheinliga-Duell auf einem äußerst bescheidenen Niveau geboten.

Dies schienen viele im Vorfeld geahnt zu haben, denn die Tribüne des Erftstadions war mit knapp 70 Besuchern nur sehr spärlich gefüllt. Im Vergleich dazu zog das Kreisliga-B-Derby zwischen Türk Gencligi Euskirchen und dem SV Frauenberg (1:3) auf dem benachbarten Kunstrasen mindestens doppelt so viele Fans an.

Jetzt wäre es allerdings nicht gerecht, den ETSC-Akteuren die Schuld dafür zu geben, denn der mäßige Auftritt gegen die abstiegsbedrohten Walheimer war keineswegs repräsentativ für die bisherigen Leistungen in dieser Saison. Wohl aber das geringe Interesse des Publikums an den Heimspielen des Mittelrheinliga-Dritten, das sich wie ein roter Faden durch die laufende Meisterschaft zieht.

Die Euskirchener, bei denen Trainer Kurt Maus verletzungsbedingt gleich drei Umstellungen im Vergleich zur vergangenen Woche hatte vornehmen müssen (Norman Saar, René Ebersbach und Jan Winkler ersetzten Jan Sobiech, Marcel Kaiser und Toru Umemura), erwischten einen tollen Start und lagen nach knapp 20 Minuten durch die Treffer von Winkler (4.) und Benny Hoose (18.) schnell mit 2:0 in Führung.

Dabei taten die Walheimer der Heimelf den Gefallen, überraschend offensiv aufzutreten, was das Offensivspiel des ETSC enorm begünstigte. Allerdings gelang es den Kreisstädtern nicht, den Vergleich bis zur Pause deutlicher zu gestalten und für Ruhe zu sorgen. Obwohl die Euskirchener die Partie im Griff hatten, hätte den Herthanern sowohl kurz vor als auch nach der Pause der 1:2-Anschluss gelingen können. Ein Treffer sollte den Gästen allerdings bis zum Schlusspfiff verwehrt bleiben. Auch die Mannschaft von Trainer Kurt Maus hatte keinen Grund mehr zum Jubeln.

Unterm Strich war das Team aus Aachen mit der 0:2-Niederlage aber gut bedient, denn aufseiten der Euskirchener verhinderte nicht nur mehrfach das Aluminium des Gästetores ein höheres Resultat. Dem ETSC war nämlich auch ein möglicher Elfmeter verweigert worden, nachdem Joannis Foukis im Strafraum von seinem Walheimer Kontrahenten umgerempelt wurde.

Besonders skuril dabei war, dass Schiedsrichter Michael Olligschläger, der zuvor — auch bei härteren Fouls — gänzlich auf Verwarnungen verzichtet hatte, auf Schwalbe des ETSC-Kapitäns entschied ihm zur Verwunderung aller die Gelbe Karte zeigte. Im Anschluss daran sorgte einzig ein Pfostentreffer von Hoose bei einem Freistoß von der Seitenauslinie noch für etwas Aufregung im erstarrten Publikum.

TSV Germania Windeck — SC Germania Erftstadt-Lechenich 2:1 (0:1). Paul Esser war sich sicher. „Hätten wir uns in dieser Saison häufiger so präsentiert wie heute, würden wir nicht da unten stehen”, meinte der Coach des SC Germania Erftstadt-Lechenich nach der knappen Niederlage im Mittelrheinliga-Spiel beim TSV Germania Windeck. Nichtsdestotrotz dürfte angesichts der Pleite bei einem direkten Rivalen eine Vorentscheidung im Abstiegskampf gefallen sein: Zwölf Zähler beträgt der Rückstand des Tabellenschlusslichtes aus Erftstadt-Lechenich auf das rettende Ufer.

Da hilft es der Germania auch herzlich wenig, dass die Formkurve im Duell mit Windeck deutlich nach oben zeigte. Bis zur 75. Minute hatte der SC sogar in Führung gelegen. Die zahlreichen Umstellungen, die Esser unter anderem auf der Torwartposition vorgenommen hatte, schienen zunächst zu fruchten. Bastian Schmoll besorgte auf Zuspiel von Simon Koch das verdiente 1:0 für die Gäste (31.). Auch ein höherer Vorsprung lag anschließend im Bereich des Möglichen, blieb den Erftstadt-Lechenichern aber verwehrt.

Stattdessen kippte innerhalb von drei Minuten die Partie: Nach einer Eckballserie besorgte der Windecker Julian Huth zunächst den Ausgleich (75.), ehe ein verwandelter Strafstoß seines Teamkollegen Daniel Ottersbach (78.) für den letztlich ziemlich glücklichen 2:1-Erfolg des TSV sorgte.

Aufrufe: 015.3.2015, 21:59 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Markus BrackhagenAutor