2024-04-25T10:27:22.981Z

Im Nachfassen

Verdienter Punkt für Holstein Kiel - Glück nur am Ende

Nach dem 1:1 in Dresden - Stimmen zum Spiel

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Einen verdienten Punkt erkämpft, Dresdner Jubelstürme verhindert, den Abstand auf die Abstiegsplätze ausgebaut - rundum zufrieden kehrte Holstein Kiel aus Dresden heim. ,,Wären die letzten fünf Minuten nicht gewesen, hätte ich sogar gesagt, dass wir zwei Punkte verloren haben", erklärte der starke Holstein-Verteidiger Patrick Kohlmann sogar, der Drittliga-Top-Torjäger Justin Eilers, mit Aunahme einer Szene, in der jedoch ein Foul vorausging, 90 Minuten lang komplett ausgeschaltet hatte. ,,Am Ende hatten wir aber auch ein bisschen Glück", wusste Kohlmann.

Die Dramatik der Nachspielzeit (,,Ich habe nicht verstanden, warum die vier Minuten lang dauerte", ärgerte sich Sportchef Uwe Stöver) war hinterher das große Thema. ,,Den habe ich eigentlich schon drin gesehen", gestand der in dieser Szene unbeteiligte Patrick Herrmann. ,,Ich habe mir das gerade im Fernsehen noch einmal angesehen", sagte Trainer Karsten Neitzel nach der Pressekonferenz. Auf der Bank, wo es in der Schlussphase ebenfalls hoch her ging, hatte er gar nicht so genau mitbekommen, wie der Ball letztlich nicht im Tor gelandet war.



Es wäre das Dresdner Aufstiegstor gewesen. Die Kieler waren letztlich ganz nebenbei auch froh, einer möglichen Feier entkommen zu sein. ,,Das fand ich im letzten Jahr in Duisburg nicht besonders schön", hatte Neitzel schon im Vorfeld in Erinnerung an das Spielfeld stürmende Fans und Bier- und Sektausschank im Kabinengang erklärt. ,,Ich fühle mich nicht als Spielverderber, sondern als Trainer einer Mannschaft, die eine gute Leistung abgeliefert hatte", erklärte er dann auch.

Sympathien für Dynamo hegen der gebürtige Dresdner wie auch die beiden anderen Ex-Dynamo-Akteure Mathias Fetsch und Maik Kegel dann ab der kommenden Woche wieder - wohl wissend, dass die Neuhaus-Elf in fünf Spielen unmöglich 15 Punkte und 27 Tore Vorsprung auf Platz drei verspielen kann.

Fetsch strahlte zufrieden nach seiner Rückkehr. ,,Ich habe mich einfach unheimlich auf dieses Spiel gefreut", sagte der Stürmer, der von vielen alten Kollegen sehr herzlich begrüßt wurde. ,,Die Stimmung hier ist einfach genial." Dass die ,,Explosion" des Tollhauses Dynamo-Stadion kurz vor Schluss ausblieb, freute ihn aber: ,,Uns hat dieser Punkt gut getan. Und als Mannschaft fühlt sich das immer doof an, wenn andere nach dem Spiel feiern."

Verdient hatten sich die Kieler den Punkt. ,,Wäre die Nachspielzeit nicht gewesen, wäre ich mit einem Punkt unzufrieden gewesen", sagte Stöver. ,,Wir hatten bis dahin die besseren Chancen, hätten auch in der Schlussphase noch zwei Konter besser ausspielen und selbst da noch gewinnen können." Der Sportchef lobte den Auftritt der Mannschaft. ,,So muss man erst einmal hier spielen", freute er sich. ,,Gegen 30 000 Fans hat die Mannschaft das Spiel hier hervorragend angenommen. Hut ab!"

Auch Neitzel war mit dem Auftritt einverstanden. ,,Wir haben das lange Zeit sehr gut gemacht und hatten unsere Chancen, hier zu gewinnen", sagte er und haderte vor allem mit der Doppelchance für Sané und Fetsch. ,,Man darf aber natürlich auch nicht vergessen, dass die Dresdner auch einen Pfostenschuss hatten." Das wollten alle Beteiligten aber nicht zu hoch hängen. ,,Man kann gegen eine Mannschaft wie Dynamo nicht komplett alles verhindern", wusste Kohlmann.Mit dem einen Zähler und nunmehr vier Spielen ohne Niederlage und nur einem Gegentor fühlt sich Neitzel auf dem besten Weg, dem Abstiegskampf endgültig adieu zu sagen.

,,Einen Sieg brauchen wir aber noch, um sicher zu sein", erklärte er, stellte aber die Stabilität heraus: ,,Wir sind jetzt wieder auf dem Weg dahin, wo wir in der letzten Saison schon mal waren." Auch Stöver ließ sich angesichts der überwiegend guten Ergebnisse auf den anderen Plätzen noch nicht zu vorschnellen Reaktionen hinreißen. ,,Wir können weiterhin die Tabelle lesen", sagte er, strich aber auch das neue Selbstbewusstsein heraus. ,,Wir haben aus vier Spielen acht Punkte geholt, und das gegen drei starke Gegner, darunter der Erste und der Zweite. Das ist jetzt die Basis für die letzten fünf Spiele." Schon gegen Münster am Sonnabend könnte der Klassenerhalt gefeiert werden.
Aufrufe: 011.4.2016, 09:00 Uhr
SHZ / cjeAutor