Im hessischen Fußballverband gibt es trotzdem nicht 99, sondern nur 98 mögliche Rückennummer-Kombinationen, weil das Tragen der Ziffer 88 generell verboten ist. Die Zahl 88 steht als Zahlenkombination in rechsradikalen Kreisen für "Heil Hitler" und gilt damit allgemein als nationalsozialistisches Symbol. "Die Nummer 88 ist hessenweit nicht mehr erlaubt und das ist auch gut so. Wir wollen Rechtsradikalen keine Tür öffnen und auch keine politischen Solidaritätsbekundungen sehen, das hat auf dem Fußballplatz absolut nichts verloren", bekräftigt Wiesbadens Kreisfußballwart Dieter Elsenbast die Regelung.
Südwest ohne Verbot - dafür mit Fingerspitzengefühl
In Rheinhessen hingegen ist die 88 zwar nicht explizit verboten, den Vereinen wird jedoch vonseiten des Verbandes Südwest dringend empfohlen auf diese Rückennummer zu verzichten. Jürgen Veth, 1. Vizepräsident Spielbetrieb und Vorsitzender des Verbandsspielausschusses des Südwestdeutschen Fußballverbandes, appeliert sowohl an Spieler als auch Vereine, die Nummer nicht zu nutzen, bemerkt aber auch, dass nicht hinter jeder Nummer eine tiefgründige Bedeutung steckt: "Wir haben mal einen Torwart darauf hingewiesen, dass seine 88 nicht so gerne gesehen ist. Er hat die Nummer dann schnell getauscht, weil ihm das gar nicht bewusst war. Viele schließen auch mehr daraus, als es dann vielleicht ist." So kann die Zahl beispielsweise auch für den Jahrgang stehen. Trotzdem wird wohl kein Amateurkicker des 1988er Jahrgangs sein Geburtsjahr auf dem Trikot tragen können, was aber hinsichtlich der großen Auswahl aus 98 anderen Ziffern für jeden Spieler zu verkraften sein sollte.