2024-04-23T13:35:06.289Z

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Im Hinspiel setzte sich der FC Neustadt 4:1 in Waldkirch durch | Foto: Bernd Seger
Im Hinspiel setzte sich der FC Neustadt 4:1 in Waldkirch durch | Foto: Bernd Seger

Wegweisendes Spiel für Neustadt gegen Waldkirch

Derby zwischen Denzlingen und Endingen +++ Knifflige Aufgabe für den SC Lahr

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Es sind nicht selten kleine Dinge, die ein Fußballspiel beeinflussen. Die die Eigendynamik eines Spiels prägen. Eine Schuhspitze kann entscheidend sein, ebenso ein paar Zentimeter oder die Winzigkeit von Millisekunden. Sieg und Misserfolg liegen eng beisammen, die Frage ist, wie man das Risiko minimieren kann. Damit beschäftigen sich Trainer stunden- und tagelang, doch eine Allzwecklösung gibt es nicht. Grundsätzlich gilt: Die Mannschaft, die weniger Fehler macht, gewinnt. Fehlerquote reduzieren und einfach spielen, ist ein Anfang.

SC Lahr - SV Linx (Sa 15:30)
Der Auftakt in den heißen April ist dem SC Lahr bei Solvay Freiburg gelungen, jetzt gilt es gegen den Tabellenfünften aus Linx, der unter der Woche im Südbadischen Verbandspokal schon ran musste, nachzulegen. Es wird eine knifflige, jedoch lösbare Aufgabe für die Lahrer gegen das Team aus dem Hanauerland. Mit einem Sieg kommt die Mannschaft von Trainer Oliver Dewes dem Klassenerhalt ein Schritt näher. Der SCL-Coach sagt: „Wir sind auf einem guten Weg und sollten das Ding im Heimspiel jetzt durchziehen. Aber Linx ist eine der besten Mannschaften der Verbandsliga. Uns erwartet ein intensives Spiel und wir dürfen uns dabei von der Pokalniederlage des SV Linx vom vergangenen Mittwoch nicht blenden lassen.“ Verzichten wird Dewes auf Markus Neu der mit einem Riss im vorderen Kreuzband monatelang ausfällt, Dennis Häusermann (Knie) sowie Johannes Wirth und Sascha Ruf, die beruflich verhindert ist.




FC Neustadt - FC Waldkirch (Sa 15:30)
Benjamin Gallmann hat die Waldkircher 0:2-Niederlage gegen Bühlertal live miterlebt. Er hat keine Mannschaft gesehen, die sich schon aufgegeben hat. Nach sieben Minuten haben die Elztäler das 0:1 kassiert, fällt es nicht und klingelt es frühzeitig auf der anderen Seite, kann das Spiel ganz anders laufen. Aber es lief nun mal gegen Waldkirch, dennoch hat Gallmann eine Mannschaft gesehen, „die aufopferungsvoll gekämpft hat“. Und er ist sich sicher, dass „sie alles tun wird, um die Klasse zu halten“.
Der Vorletzte wird am Samstagnachmittag beim Spiel im Jahnstadion seine Stacheln ausfahren und versuchen, ein möglichst unangenehmer Gegner zu sein. Kratzen, beißen, kämpfen, rennen. Die Waldkircher werden versuchen, den Spielaufbau des Gegners zu zerstören und das eigene Spiel zu forcieren. Gleiches gilt für den FC Neustadt: Auch die Blauen wollen ihr Spiel durchdrücken und das des Gastes abwürgen. Im Hinspiel hatte der FC Waldkirch keine Chance, die Neustädter beherrschten den Gegner und gewannen mit 4:1. Neben Peter Schubnell wird wohl auch Sascha Waldvogel dem Trainerduo Benjamin und Klaus Gallmann wieder zur Verfügung stehen. Ranil Weerakkody wird erst während des Spiels eintreffen und wäre eine Option für die zweite Halbzeit. „Wir haben uns mühsam herangearbeitet und ich habe das Gefühl, dass die Mannschaft das nun erfolgreich zu Ende bringen will“, sagt Benjamin Gallmann und fährt fort: „Nicht die Aufstellung ist entscheidend in diesem Spiel, sondern die Einstellung.“

Nach den zwei Niederlagen in Dürrheim und gegen Bühlertal, beide ohne eigenen Torerfolg, tut sich selbst der bislang so optimistische Trainer des FCW, Beni Pfahler, äußerst schwer, Hoffnung auf den Klassenerhalt zu verbreiten. Zumal die Liste der Ausfälle lang und länger wird. Im Neustädter Jahnstadion fallen neben den Langzeitverletzten nun auch noch Winterneuzugang Ibrahim Bayram und Routinier Dennis Kaltenbach (beide muskuläre Probleme im Oberschenkel) sowie Marcel Klüber (drei Wochen Urlaub) aus. Keeper Lukas Lindl konnte diese Woche nicht trainieren, wird aber zwischen den Pfosten stehen. Coach Pfahler hat unterdessen erkannt, dass im Saisonendspurt viele seiner Akteure die Kräfte verlassen, und weiß auch den Grund dafür: „Jetzt werden wir dafür bestraft, dass viele eben nicht regelmäßig trainiert haben, gewollt wegen Urlaubs oder ungewollt verletzungsbedingt.“ Dennoch werde man die letzten Spiele so positiv wie möglich angehen.



SV Stadelhofen - FC 08 Villingen (Sa 15:30)
Nächste Pflichtaufgabe für den Titelanwärter in Stadelhofen. „Wir müssen uns in jedem Spiel konzentrieren und vollen Einsatz bringen“, sagt Flügelspieler Teyfik Ceylan. Er hat bislang 13 Saisontore erzielt, wird in Stadelhofen allerdings aus privaten Gründen fehlen. Ebenso Stürmer Danilo Cristilli wegen seines Platzverweises gegen Kuppenheim. „Unser Kader ist groß genug. Jeder möchte ins Team und sich zeigen“, sagt Trainer Jago Maric dazu.
Stadelhofen wird sein Heil in einer kompakten Defensive suchen. Allerdings muss schon sehr viel von Villinger Seite passieren – schlechte Tagesform, schwache Chancenverwertung –, damit der Außenseiter eine realistische Chance hat. Gefahr droht den Nullachtern vor allem von Stadelhofens Torjäger Valon Salihou, der schon 18 Treffer erzielt hat. Wahrscheinlich ist, dass die Villinger ihre Serie von 24 Spielen ohne Niederlage ausbauen werden. „Allerdings müssen wir wieder besser spielen als phasenweise gegen Kuppenheim“, fordert Maric. Stadelhofen ist mit 51 Toren keine „Maurertruppe“ und holte auf eigenem Platz 21 der 32 Punkte.




FC Bad Dürrheim - 1. SV Mörsch (Sa 15:30)
„Die Mannschaft macht, was sie kann mit unseren begrenzten Mitteln“, sagt Reiner Scheu über seine Bad Dürrheimer. Am vergangenen Wochenende machte sie daraus gegen starke Rielasinger nach 0:1-Rückstand ein 2:2. „Mit letztem Einsatz und Glück“ erkämpften sich die Kurstädter den im Vorfeld von ihrem Trainer erhofften Punkt. Woelke per Kopf und Neuzugang Akgün trafen erstmals in dieser Runde. Gegen die Gäste aus Mörsch wäre der Fußballlehrer aktuell mit einer weiteren Punkteteilung zufrieden. Damit würde der Tabellenachte seinen Vorsprung von neun Punkten auf den Viertletzten wahren, der ein Spiel weniger ausgetragen hat. Das Hinspiel sei nicht maßgeblich, wehrt Scheu ab: Nachdem die Partie lange auf der Kippe gestanden habe, hieß es nach einer guten Stunde „jeder Schuss ein Treffer“ – und zwar für die Dürrheimer. Das 5:1 war ihr bis dahin höchster Saisonsieg. In den vergangenen Wochen habe Mörsch sehr gut gespielt und oft geführt, warnt der FC-Trainer. Am Ende reichte es für das Team aus dem Karlsruher Umland zu vier Punkten aus fünf Spielen. Beim FC hält die Personalnot an, Berg ist wieder gesund, aber Gieslers Einsatz fraglich.




FC Denzlingen - SV Endingen (So 15:00)
Nach einem spielfreien Wochenende können Karsten Bickel und Armin Jungkeit, das Trainerduo des FCD, im Derby aus dem Vollen schöpfen. Unter der Woche litt lediglich Rino Saggiomo unter einem grippalen Infekt, der seinen Einsatz jedoch nicht Frage stellt. Ansonsten stehen ohnedies alle Akteure zur Verfügung. Bickel, der die Kaiserstühler bei der 1:2-Niederlage gegen den FFC unter die Lupe genommen hat, warnt eindringlich davor, sie an ihrem Tabellenstand zu messen: „Sie haben viel Qualität in der Startelf und viele gute Fußballer in ihren Reihen.“ Das Wichtigste sei, diese Partie zu gewinnen, so dass das Spiel beim FFC am Ostersamstag ein echtes Spitzenspiel wird. „Das wir aber schwerer, als viele denken“, so Bickel mit erhobenem Zeigefinger. Sein Endinger Pendant, Axel Siefert, betrachtet die beiden Spiele gegen den FFC und Bahlingen als „Mutmacher“ für die Begegnung im Einbollenstadion: „Die beiden haben wir ein bisschen geärgert, vielleicht kriegen wir das auch gegen Denzlingen hin.“ Sollten die Beine seiner Schützlinge einigermaßen fit sein, halte er einen Punkt für durchaus realistisch. Björn Bauer und Marvin Weik wurden beide im Hinblick auf das Sonntagsspiel im Pokalspiel am Mittwoch geschont. Selbst eine Niederlage wäre kein Beinbruch. „Denn unsere Spiele, in denen wir Punkte holen müssen, kommen erst noch“, so der Übungsleiter des SVE.



FC Auggen - SV Solvay Freiburg (So 15:00)
Wenn der Tabellenvierte auf das abgeschlagene Schlusslicht trifft, ist die Ausgangslage klar. Dessen ist sich auch Enzo Minardi, der Trainer des FCA, bewusst. „Jeder erwartet einen Sieg“, sagt er, tritt aber gleich auf die Euphoriebremse: „Das wird kein Selbstläufer.“ Denn oftmals stemme sich der vermeintliche Underdog mit Vehemenz gegen eine Niederlage. „Ich hoffe, dass die Solvay-Elf am Sonntag nicht so große Lust haben wird, Vollgas zu geben“, sagt Minardi, der seiner eigenen Mannschaft „verordnet“ hat, „dass sie den Gegner ernst nimmt und ihn von der ersten Minute an unter Druck setzt, um ihm so die Spielfreude zu nehmen.“ Muhammed Aslan, Bastian Bischoff, Sebastian Wettengel stehen wieder zur Verfügung, während der Einsatz von Axel Imgraben (Zerrung) fraglich ist. Solvay-Coach Boris Darvich und sein Team sind wieder etwas positiver gestimmt als zuletzt. Der Grund hierfür liegt auf der Hand. „In den beiden Spielen in Neustadt (1:2) und gegen Lahr (2:3) haben wir wieder einmal gezeigt, dass wir mit Leidenschaft Fußball spielen können“, erklärt der Trainer. Daher werde man auch in Auggen versuchen, alles in die Waagschale zu werfen, um vielleicht eine Überraschung zu schaffen. Gentrit Kurtani (Zerrung) fällt aus, während Ahmet Heffaoui nach seiner langwierigen Meniskusverletzung möglicherweise wieder auf der Bank Platz nehmen kann.



Aufrufe: 06.4.2017, 19:30 Uhr
Badische ZeitungAutor