2024-04-24T13:20:38.835Z

Interview
Ralf Klingmann ist seit dieser Saison spielender Co-Trainer beim TSV Velden. F: Becherer
Ralf Klingmann ist seit dieser Saison spielender Co-Trainer beim TSV Velden. F: Becherer

Velden obenauf: »Fast jede Woche ein Topspiel«

Co-Spielertrainer Ralf Klingmann erklärt im FuPa-Interview den steilen Aufstieg des TSV Velden

Der TSV Velden schwimmt derzeit auf einer Erfolgswelle. Zehn von bisher zwölf Saisonspielen konnte man siegreich gestalten und führt damit die Tabelle der Bezirksliga West mit bereits vier Punkten Vorsprung auf den Zweitplatzierten ASCK Simbach an. Zuletzt gewann man am vergangenen Samstag mit 1:0 beim Verfolger ATSV Kelheim. Die hervorragende Entwicklung der Truppe aus dem Grenzgebiet zu Oberbayern kommt nicht von ungefähr, denn der Verein setzt auf eine gute Mischung aus jungen, hungrigen Spielern und auch erfahrenen Akteuren. Dazu gehört allen voran der Ex-Buchbacher Ralf Klingmann (32), der seit dieser Saison neben Chefanweiser Max Klaffl (56) als spielender Co-Trainer fungiert. Im FuPa-Interview spricht er über die Gründe für den Veldener Lauf.

FuPa: Ralf, ihr seid momentan souveräner Tabellenführer in der Bezirksliga West. Über eure bisherige Bilanz kann man nicht meckern, oder?
Ralf Klingmann (32): Natürlich sind wir mit unserer Ausbeute mehr als zufrieden. Man muss der Mannschaft ein großes Lob zollen, sie tritt momentan wirklich vorbildlich auf. Es herrscht natürlich auch eine große Euphorie, die wir so lange wie möglich aufrecht erhalten wollen.

Eure große Stärke ist die Defensive. Bisher habt ihr erst acht Gegentore kassiert und in zwölf Partien schon sieben Mal zu Null gespielt. Wie erklärst du dir diese starke Bilanz?
Ich denke, dass das nicht nur auf unsere Abwehr zurückzuführen ist. Das geht bei den Stürmern los und endet beim Keeper. Wir helfen einfach alle zusammen, stehen hinten sicher und sind vorne immer für ein Tor gut.

Und du hilfst der Mannschaft mit deiner großen Erfahrung und spielerischen Klasse.

Auf dem Platz agiere ich als Sechser und versuche, das Bindeglied zwischen Abwehr und Mittelfeld zu sein. Früher waren die beiden Sechser in Velden sehr offensiv ausgerichtet, weshalb sie auch immer viele Gegentore kassiert haben. Ich versuche daher, die Defensive zu stabilisieren und die Bälle zu verteilen.

Zudem scheint ihr eine gute Mischung innerhalb des Teams zu haben. Mit Yüksel Acipinar, Markus Abel, Andreas Gschaider und dir habt ihr einerseits einige höherklassig erprobte Akteure in euren Reihen. Auf der anderen Seite sind im Sommer nicht weniger als zehn Jugendspieler in den Seniorenkader aufgerückt.

Die Jungen ziehen sehr gut mit. Sie sind vor allem im Training sehr lernwillig und setzen das um, was ihnen die erfahrenen Spieler mit auf den Weg geben. Symbolisch dafür war das Spiel gegen Eggenfelden, in dem wir die Ausfälle von neun Stammspielern zu verschmerzen hatten. Die Nachwuchsakteure haben sich aber nahtlos eingefügt und wir haben mit 2:0 gewonnen. Das war eine ganz starke Leistung von allen.

"Über die Landesliga machen wir uns noch keine Gedanken."

Wird angesichts der aktuellen Tabellensituation gerade bei den jungen Spielern jetzt auch schon von der Landesliga geträumt?
Also ehrlich gesagt habe ich davon noch nichts mitbekommen und ich selbst mache mir darüber auch keine Gedanken. Wir schauen von Spiel zu Spiel, das sieht auch unser Trainer Max Klaffl so. Was später dabei rauskommt, weiß man natürlich jetzt noch nicht (lacht).

Wie ordnest du allgemein das Niveau der Bezirksliga West ein?

Die Bezirksliga ist eine sehr interessante Spielklasse. Durch die Ausgeglichenheit hat man als vorderes Team fast jede Woche ein Topspiel. Zudem tummeln sich in fast jedem Verein sehr gute Kicker, die auch schon höherklassig gespielt haben.

Du warst unter anderem Profi in Erfurt und Koblenz und hast zuletzt über sieben Jahre den Aufstieg des TSV Buchbach miterlebt und mitgeprägt. Hast Du Deinen Wechsel in die Bezirksliga schon bereut?
Nein, überhaupt nicht. Ich werde bald 33 und in diesem Alter will ich einfach mehr Zeit für die Arbeit und meine Familie haben. In Buchbach hatten wir einfach jeden Tag Training, jetzt sind's gerade mal zweimal die Woche. Natürlich habe ich noch Gefühle für Buchbach und werde sicher immer wieder dort vorbeischauen. In Velden gefällt es mir aber sehr gut und ich denke, dass ich absolut die richtige Entscheidung getroffen habe.

Am Samstag steht das heiße Derby gegen die SpVgg Niederaichbach an. Was erwartest Du vom Duell Erster gegen Dritter?
Ich habe mir in den letzten Jahren öfter dieses Duell angeschaut und immer hat Niederaichbach gewonnen. Die SpVgg ist eine kompakte und kampfstarke Mannschaft, die versuchen wird, uns aus dem Rhythmus zu bringen. Zudem haben sie mit Florian Wischinski einen ausgewiesenen Topstürmer in ihren Reihen. Es wird auf jeden Fall zur Sache gehen, trotzdem wollen wir natürlich etwas Zählbares holen.


Aufrufe: 01.10.2014, 09:23 Uhr
Tobias WittenzellnerAutor