2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht

Velagics Treffer bringt einen Punkt

Fußball-Regionalliga: Der SV Rödinghausen erreicht bei der SG Wattenscheid 09 ein 1:1. Das Gegentor fällt unmittelbar vor der Halbzeitpause

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Vorgelegt: Rödinghausens Azur Velagic (3. v. l.) hat seine Mannschaft soeben in Führung gebracht. Kapitän Marcel Leeneman (4. v. l.) ist der erste Gratulant, Fabian Kunze (r.) und Abu-Bakarr Kargbo (dahinter) kommen nach.

Den SV Rödinghausen und die SG Wattenscheid 09 trennten vor Spielbeginn in der Tabelle ein Punkt, nach der Partie hatte sich daran nichts geändert. Denn das Duell im altehrwürdigen Lohrheidestadion endete 1:1 (1:1), damit bleibt der SVR auf einem einstelligen Tabellenplatz mit 23 Punkten.
Wie auch schon im letzten Spiel gegen die Sportfreunde Siegen veränderte SVR-Trainer Alfred Nijhuis seine Startelf nicht. Der zuvor gesperrte Torhüter Jan Schönwälder musste erstmals auf der Bank Platz nehmen, weil Tim Paterok den Vorzug erhalten hatte. Den Schwung aus den zuletzt vier Pflichtspielsiegen in Folge nahm der SVR allerdings nicht mit und tat sich von Beginn an schwer, nennenswerte Chancen zu produzieren. Diese hatten zunächst die Gastgeber. Demir Tumbul köpfte das Spielgerät nach einer Ecke von Manuel Glowacz knapp über die Latte (2.), Daniel Keita-Ruel setzte sich im Strafraum gegen Marcel Leeneman durch und schoss den Ball an den rechten Pfosten (6.). Doch dieser Druck der SGW verpuffte danach, sodass Rödinghausen vermehrt den Weg Richtung gegnerisches Tor fand. Und die erste richtige Chance saß dann auch: Azur Velagic konnte sich nach einem Eckstoß im Strafraum gegen zwei Abwehrspieler der Wattenscheider Defensive durchsetzen und traf von Höhe des Elfmeterpunkts in das rechte Toreck zur Gästeführung (18.).


Der Mann im Maschinenraum: Rödinghausens zentraler Mittelfeldspieler David Müller (r.) ist hier vor Wattenscheids Haymenn Bah-Traore (l.) am Ball.


Der SVR spielte danach befreiter auf, war aber wenig torgefährlich. Wattenscheid startete viele Flankenversuche oder Weitschüsse, meist ausgehend von Kapitän Manuel Glowacz, doch entweder blockte die Defensivabteilung der Rödinghausener diese ab oder die Abschlüsse verfehlten das Gehäuse.
Die beste Gelegenheit zum Ausbau der Führung hatte in der 26. Minute Abu-Bakarr Kargbo. Der Stürmer setzte sich zunächst gegen einen Wattenscheider durch, spielte zu Sebastian Jakubiak und dessen Hereingabe köpfte Kargbo knapp über das Tor. Beide Mannschaften wirkten insgesamt jedoch recht verhalten, wollten dem Gegner nichts schenken und lauerten auf dessen Fehler. Kurz vor dem Pausentee kam die SG noch zum Ausgleich. Erst musste Paterok einen gefährlichen Distanzschuss abblocken, dann kam der Ball nach einer verlängerten Ecke von Glowacz durch und Felix Clever traf per Kopf in das linke Eck zum 1:1 (45.).
Nach der Halbzeit humpelten Tobias Steffen und Marcel Leenemann aus der Kabine zur SVR-Bank. Steffen musste schon vor der Pause ausgewechselt werden, da er sich an der Wade verletzt hatte. Leenemann plagten Knieschmerzen, da sich wohl eine alte Verletzung wieder bemerkbar machte. Für sie kamen Stefan Langemann und Rouven Tünte aufs Feld. Langemann war dann auch an der besten Gelegenheit seiner Farben im zweiten Durchgang direkt beteiligt, als er in der 59. Minute Lars Hutten anspielte, dessen Kopfball aber zu unplatziert war und von Wattenscheids Torwart Edin Sancaktar pariert werden konnte. Den folgenden Eckball köpfte Fabian Kunze über die Latte. Von Wattenscheid kam in der zweiten Hälfte nur wenig. Paterok musste nur noch einmal ernsthaft eingreifen, als er Glowacz’ Distanzschuss mit einem Hechtsprung abwehrte (61.). Weil auf der anderen Seite Langemann nur das Außennetz traf und Rouven Tünte freistehend das Tor verfehlte, blieb es bei der letztlich leistungsgerechten Punkteteilung.

"Gegen solch ein spielstarkes Team können wir mit dem Punkt zufrieden sein“

Alfred Nijhuis (Trainer des SV Rödinghausen): „Das Spiel hatte für uns zwei Gesichter. Wir kommen durch ein schönes Tor zum 1:0, sind dann aber zu passiv. Wir wussten, dass Wattenscheid sehr gefährliche Flanken schlägt, aber wir sind nicht hoch gegangen, sondern stehen geblieben und haben uns bei Kopfbällen nicht gewehrt. Man hat gerochen, dass das 1:1 irgendwann fallen würde, leider für uns in der 45. Minute, was meiner Meinung nach aber auch gerechtfertigt war. In der zweiten Hälfte haben wir dann wesentlich besser gekämpft, sind mit mehr Druck besser zum Ball gegangen, aber am Ende muss man mit dem 1:1 zufrieden sein. Wir haben noch ein paar Möglichkeiten gehabt, aber letztendlich war es für einen Sieg zu wenig.“

Farat Toku (Trainer SG Wattenscheid): „Es war von uns eine starke erste Halbzeit mit vielen Chancen. Wir haben aber vor dem Tor nicht die letzte Konsequenz gehabt, um in Führung zu gehen. Ich bin mit der Leistung der Mannschaft über die 90. Minuten einverstanden, da sie sehr agil war, das Spiel meist bestimmt und hat den Ball gut laufen gelassen hat. Wir wussten aber auch, dass es durch die Konter von Rödinghausen gefährlich wird und wollten kein allzu hohes Risiko gehen, deswegen muss man mit dem Ergebnis zufrieden sein.“
David Müller (SVR-Mittelfeldakteur): „Ich denke, dass wir heute eher schlecht gespielt haben. Die erste Halbzeit war gar nichts und deswegen bin ich mit dem Ergebnis hinsichtlich des Spielverlaufs auch zufrieden. Wir müssen es im nächsten Spiel eindeutig wieder besser machen.“
Koray Kacinoglu (SVR-Linksverteidiger und Ex-Spieler der SGW): „Es war ein schwieriges Spiel, wir wussten, was mit Wattenscheid auf uns zukommt. Nach den positiven Wochen mit vielen Siegen und wenig Gegentoren können wir gegen solch eine spielstarke Mannschaft mit dem Punkt zufrieden sein. Wenn es gegen die alte Mannschaft geht, sind es immer besondere Spiele. Ich habe mich vor allem gefreut, Trainer Farat Toku wiederzusehen, dem ich sehr viel zu verdanken habe.“
Lars Hutten (rechter Mittelfeldakteur des SVR): „Wenn man die erste Halbzeit sieht, waren wir sehr schlecht. Wir haben kaum einen Zweikampf gewonnen. Wenn der Gegner Flanken schlug, war es immer gefährlich und dann kriegen wir folgerichtig das 1:1. Wattenscheid war schon etwas anderes als zum Beispiel zuletzt Siegen, da war viel mehr Power. Wir müssen auch aus diesem Spiel wieder lernen.“

SG Wattenscheid 09: Sancaktar; Tanidis, Langer, Tietz, Keita-Ruel (87. Sane), Glowacz, Anan (59. Erwig-Drüppel), Tumbul, Bah-Traore, Clever, Hönicke (68. Buckmaier).
Außerdem im Kader: Donnici (TW); Jakubowski, Yilmaz, Wagener.

SV Rödinghausen: Paterok; Will, Velagic, Leeneman (46. Tünte), Kacinoglu, Müller, Kunze, Steffen (42. Langemann), Jakubiak (70. Holtby), Hutten, Kargbo.
Außerdem im Kader: Schönwälder (TW), Buddecke, Schlottke, Höner.
Schiedsrichter: Marco Goldmann assistiert von Jonathan Lautz und Björn Sauer.
Tore: 0:1 (18.) Velagic, 1:1 (45.) Clever.
Gelbe Karten: Hönicke, Bah-Traore – Müller, Steffen.
Zuschauer: 438.

Aufrufe: 07.11.2016, 10:28 Uhr
Noah WedelAutor