2024-03-28T15:56:44.387Z

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Veerts Zauberformel heißt mehr Ballbesitz

Nicht wieder so lange zittern wie in der Vorsaison

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Der zuletzt von Erfolgen verwöhnte Bezirksligist SV Veert will in der neuen Saison möglichst schnell für klare Verhältnisse sorgen. Dazu möchte das neue Trainergespann um Marcus Frey an einigen Stellschrauben drehen.
Noch zwei Wochen haben die Bezirksligisten Zeit, um sich auf die neue Saison vorzubereiten. Am 24. August rollt der Ball dann nach einer gefühlten Ewigkeit wieder. Mit dabei ist der SV Veert, der in der Gruppe 4 an den Start gehen wird. Dabei sah es in der Vorsaison lange danach aus, als müsste die Mannschaft den Gang in die Kreisliga antreten. Erst durch eine bärenstarke Rückrunde sicherte sich das Team den Ligaverbleib.

Und den möchten die Veerter auch in der neuen Saison früh dingfest machen. "Wir wollen so schnell wie möglich 40 Punkte holen. Da es erneut sechs Absteiger geben wird und uns die meisten Teams unbekannt sind, wird es schwer werden", sagt Veerts neuer Trainer Marcus Frey, der das Amt von seinem Vorgänger Gunnar Gierschner übernommen hat. Zwar wolle er keine großen Veränderungen einführen, schließlich sei das 4:1:4:1-System bisher erfolgreich umgesetzt worden. "Allerdings wollen wir flexibler werden, um uns besser auf die jeweiligen Gegner einzustellen. Dann spielen wir vielleicht mal ein 4:4:2-System oder mit Dreierkette", erklärt Frey. "Außerdem hat das Team in der Vorsaison oft mit langen Bällen agiert. Ich bin in dem Punkt anderer Auffassung", ergänzt der Trainer, der von nun an mehr Ballbesitz fordert, um das Spiel nach vorne konzentriert aufbauen zu können.

Die Ergebnisse aus der bisherigen Vorbereitung können sich bisher jedenfalls sehen lassen. Im Voba-Cup erreichten die Veerter Jungs das Halbfinale und scheiterten erst am GSV Geldern. Coach Frey ist mit dem derzeitigen Stand zufrieden: "Die Trainingsbeteiligung ist gut, und die Jungs sind willig und interessiert, Neues zu lernen. Aber es ist eine sehr junge Mannschaft. Es wird einige Zeit dauern, bis alles fruchtet." Mit einem Altersdurchschnitt von rund 23 Jahren gehört die Mannschaft zu den jüngeren in der Liga. Jens Fischer, Marcel Fronhoffs und Ayoraan Gnanakumar gehören mit ihren 27 Jahren schon zum (nicht ganz ernst gemeinten) "Alten Eisen". Aber auch die etwas jüngeren Spieler, wie Niklas Teschke, Jan Stevens, Joshua Frenzen oder Chonlakorn Phonyong, gelten auch schon als erfahrene Hasen.

Frey sieht das als Vorteil: "Ich bin froh, dass wir eine solch junge Truppe haben, in der viel Potenzial steckt", sagt er. Positiv für die Schwarz-Gelben ist auch, dass der Kader fast komplett zusammengeblieben ist. Mehrere A-Jugendliche aus der Vorsaison gehören nun zusätzlich dazu. Nur Bastian van Stephoudt und Paul Hachmann sind in die Ferne gezogen, der ehemalige Stammkeeper Heiko Stienen ist nun Torwarttrainer, und Abwehrmann Jörg Hegmans wird die Elf als Co-Trainer mitbetreuen.

All das seien Voraussetzungen, die es dem Chefcoach leicht machen, seine Vorhaben umzusetzen. "Als ich damals beim FC Aldekerk Trainer wurde, musste ich praktisch bei Null anfangen. Hier in Veert sind alle Spieler gut ausgebildet. Die Jungs bilden ein gutes Kollektiv, das taktisch schon sehr gefestigt ist."

Ob Freys Feinschliff fruchten wird, ist noch ungewiss. Ebenso steht noch in den Fußballsternen, ob der komplette Neuanfang im Trainer- und Betreuerstab Positives hervorbringen wird. Für Frey ist aber eines besonders wichtig: "Es wird auf einen guten Saisonstart ankommen. Ich bin aber davon überzeugt, dass wir uns vor niemandem verstecken brauchen. Wir können gegen alle Teams gewinnen - allerdings auch verlieren. Es wird den einen oder anderen Rückschlag geben."

Gleich am ersten Spieltag trifft der SV Veert in einem der nun immer seltener werdenden Lokalderbys auf den Landesliga-Absteiger TSV Wachtendonk-Wankum. Feuer und Brisanz dürften vorprogrammiert sein. Die Wachtendonker Laerheide - und das ist nicht nur ein Wunsch der Fußball-Fans - soll zum Beben gebracht werden. Das gelingt aber nur dann, wenn die Veert den Kampf auch annehmen und ihr spielerisches Potenzial ausschöpfen - das gilt nicht nur für die erste Partie, sondern für die gesamte Saison.

Prognose: Wenn die Veerter das fortsetzen, was sie in der Rückrunde der Vorsaison gezeigt haben, ist der Klassenerhalt früh eingetütet. Wichtig wird sein, die Jungspunde zu integrieren. Mit dem Mix aus Jung und Alt sind die Voraussetzungen bestens.

Aufrufe: 010.8.2014, 13:00 Uhr
Rheinische Post / Christian CadelAutor