2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines

Veerter Trauerspiel in fünf Akten

Sevelens Gastspiel in Willich wird abgebrochen

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Am zweiten Spieltag in der Fußball-Bezirksliga geht Veert erneut eine Runde baden. Wachtendonk feiert den zweiten Sieg in Folge. Straelen spielt Remis und Sevelen dreht am Mittwoch eine Extra-Runde.

SV Veert - VfB Uerdingen 0:5 (0:3). Die sogenannte "Ice-Bucket-Challenge" ist derzeit in aller Munde. Übers Internet werden Personen dazu aufgerufen, sich einen Eimer mit Eiswasser über den Kopf zu schütten und für den guten Zweck zu spenden. Einige Mitglieder des SV Veert haben die Aufgabe bereits angenommen und souverän gemeistert - gestern jedoch bekamen alle Spieler unaufgefordert einen sinnbildlichen Eimer Wasser über den Kopf geschüttet. Nicht nur, dass es kurz vor dem Anpfiff noch in Strömen geregnet hatte, die Elf kassierte erneut fünf Gegentore.

Bereits in der Vorwoche hatte der Spielverein gegen Wachtendonk fünf Buden einstecken müssen. Und wie vor einer Woche begann das gegnerische Torfestival und der erste Akt im Veerter Trauerspiel besonders früh. Nach vier Minuten sah Veerts Torwart Marvin Domagalla Uerdingens Andre Seidel auf sich zustürmen. Domagalla entschied sich dafür, aus dem Tor herauszukommen, um den Ball weit vor der Torlinie zu entschärfen. Der flinke Seidel agierte aber abgezockt, umspielte Domagalla und traf zum 1:0.

Rund 20 Minuten dauerte es, bis die Gastgeber dann langsam anfingen, mitzuspielen und ihre erste und schon fast letzte Chance verbuchen konnten. Jan Stevens' Freistoß verfehlte das Tor jedoch um Haaresbreite. In der 34. Minute folgten dann Akt zwei und drei: Nach einer Ecke bugsierte Uerdingens Dogukan Bayrak den Ball über die Torlinie, eine Minute später verwandelte Uerdingen einen Foul-Elfmeter, der allerdings anzuzweifeln ist, zum 3:0. Obwohl Veerts Trainer Marcus Frey immer wieder Anfeuerungsrufe abfeuerte und auch Niklas Teschke seine Mitspieler dazu aufforderte, den Kopf nicht hängen zu lassen ("Kommt Jungs, jetzt erst recht."), gelang den Veertern nicht besonders viel.

Zwar gingen sie engagiert in die Zweikämpfe, allerdings haperte es an der Passgenauigkeit und den Spielideen. Auch die Rückwärtsbewegung dauerte einfach zu lange. Uerdingen spielte dagegen cleverer und temporeicher. Und das setzte sich auch nach der Pause so fort. Die Gäste erhöhten weiter und erarbeiteten sich einige gute Chancen. Folglich musste Veert dann auch noch zwei weitere Gegentreffer hinnehmen. Trotz des hohen Rückstandes spornten sich die Veerter aber bis zum Schluss an, weiterzumachen, was Uerdingens Trainer Stefan Rex imponierte. "Ich habe großen Respekt für Veerts Moral. Der Sieg für uns ist aber auch in der Höhe mehr als verdient", sagte er. Veerts Trainer Frey blieb gelassen, blickte aber kritisch auf die vergangenen zwei Spieltage zurück: "Wenn man zweimal in Folge fünf gegentore kassiert, stimmt etwas nicht. Wir sind erneut für unsere individuellen Fehler bestraft worden. Das soll aber keine Ausrede sein. Bis zum Stand von 0:2 haben wir jedoch optisch gut gespielt", sagte Frey nach dem Abpfiff.

SC Waldniel - TSV Wachtendonk-Wankum 1:2 (0:1).Der TSV verbucht den zweiten Sieg in Folge. Nach dem 5:1-Erfolg gegen Veert in der Vorwoche war es aber wieder ein ruhmloser Dreier. "Wir haben kein gutes Spiel gemacht. Die ersten zehn Minuten waren in Ordnung, danach kam unerklärlicherweise viel Hektik bei uns auf", sagte TSV-Coach Wilfried Steeger. Dennoch traf Michael Funken noch vor der Pause zum 1:0. "In der zweiten Hälfte lief es dann etwas besser." Nachdem TSV-Keeper Joshua Claringbold einen Elfmeter gehalten hatte, passte Flügelflitzer Rene op de Hipt in die gegnerische Strafraummitte. Ein Waldnieler beförderte den Ball ins eigene Tor zum 2:0 für den TSV. Eine Viertelstunde vor Schluss öffneten sich dann die himmlischen Schleusen - beide Teams wurden zur Zwangspause in die Kabine geschickt. Eine halbe Stunde später pfiff der Schiri die Partie wieder an und Waldniel kam in der Schlussphase noch zum 1:2 heran. "Das war ein glücklicher Dreier für uns", sagte Steeger.

SV Budberg - SV Straelen II 2:2 (1:0).Vor dem Anpfiff hatte Straelens Trainer René Gärtner verlauten lassen, dass seine Elf nach dem 3:0-Saisonauftaktsieg gegen Linn nicht den Anspruch habe, den Gegner wegzuschießen. Und so kam es dann auch nicht. Dennoch ist der Coach zufrieden, denn zweimal geriet sein Team in Rückstand und zweimal holte es wieder auf. "Wir haben Moral bewiesen und zu Beginn der beiden Halbzeiten gut gespielt. Wenn man das gesamte Spiel betrachtet und die ausgeglichene Chancenanzahl, geht das 2:2 in Ordnung", sagte Gärtner. Nachdem Budberg quasi mit dem Halbzeitpfiff das 1:0 erzielt hatte, gingen die Grün-Gelben mit einem durchaus aufholbaren Rückstand von nur einem Tor in die Kabine. Das schien auch Christian Werner erkannt zu haben. Nach dem Wiederanpfiff fackelte er nicht lange und erzielte in der 50. Minute das 1:1. Die Gastgeber stellten die alte Führung jedoch wieder her. Straelens Hakan Erkis konterte erneut mit seinem Treffer zum 2:2. "Zum Schluss hatten wir noch eine gute Chance durch Marcel Peters, um das 3:2 zu machen", berichtete Straelens Trainer.

VfL Willich - SV Sevelen abgebrochen. Das sinnflutartige Wetter machte gestern auch in Willich Station - sogar so sehr, dass der Schiedsrichter die Partie in der 41. Minute abbrach. Zu diesem Zeitpunkt führten die Gäste nach Toren von Simon van der Sande und Tobias Winkler bereits mit 2:1. "Die Bodenverhältnisse waren schwierig, und wir hatten anfangs auch Probleme, damit zurecht zu kommen. Dennoch hätte man nach dem Schauer wieder anpfeifen können", ärgerte sich Sevelens Trainer Achim Apitzsch, der mit seiner Elf nun am kommenden Mittwoch, 3. September, um 20 Uhr erneut nach Willich fahren muss, um die Partie komplett nachzuholen.

Aufrufe: 01.9.2014, 07:00 Uhr
Rheinische Post / Christian CadelAutor