2024-04-24T13:20:38.835Z

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Veerter Jungs können es doch noch

SV Straelen II kommt nicht von der Stelle: Die Elf verliert in Schwafheim. Veert holt den lange ersehnten zweiten Saisonsieg

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Schlusslicht SV Veert besiegt Hinsbeck mit 3:1. In der Nachspielzeit muss der SV Sevelen den Ausgleich in Linn hinnehmen und ärgert sich über nickliges Verhalten der Gastgeber. Der SV Straelen II verliert.
SV Veert - Rhenania Hinsbeck 3:1 (2:0). Seit einer gefühlten Ewigkeit hat der SV Veert auf den zweiten Saisonsieg gewartet. Vor genau sechs Monaten durfte die Mannschaft zuletzt feiern - und das war damals in Hinsbeck. Nun stand das Rückspiel an - und Veert behielt erneut die Oberhand und gewann sogar mit dem gleichen Ergebnis. Nach den beiden ersten Rückrundenspielen, in denen passable bis gute Ansätze erkennbar gewesen waren, bewies der Spielverein, dass er das Fußballspielen nicht verlernt hat.

In den ersten 25 Minuten präsentierte sich die Elf so gut wie schon lange nicht mehr. Sie machte Druck nach vorne, hatte keine Angst vor dem Gegner und war willensstark. Wie man das Auftreten der Gäste dagegen beschreiben soll, ist etwas komplizierter. Es reicht aber, wenn gesagt wird, dass es mehr als katastrophal war. Völlig von der Rolle und im steten Reaktionsmodus beendete Hinsbeck die erste Hälfte. Die beiden Veerter Tore durch Philipp Arians (10.) und Chonlakorn Phonyong (23.), bei denen der gegnerische Keeper keine glückliche Figur gemacht hatte, waren mehr als verdient. Da halfen auch die Anfeuerungsrufe von Hinsbecks Kapitän Konstantin Georgiadis ("Wach werden, Leute") nicht.

"Nach dem 2:0 haben wir dann etwas nachgelassen - Angst vor der eigenen Courage sozusagen. Vorher hätten wir schon das 3:0 und 4:0 machen können", analysierte Veerts sportlicher Leiter Helmut Hetzel, der Chefcoach Horst Frenzen an der Seitenlinie vertrat. Doch in Gefahr gerieten die Hausherren dadurch nicht. Von Hinsbeck kam absolut nichts. "In der Kabine habe ich den Jungs dann gesagt, dass sie wieder genauso spielen sollen wie in der Anfangsphase", sagte Hetzel. Allerdings kam Hinsbeck besser zurück. Mit "Vollgas", hatte Gäste-Spieler Philipp Bongartz seine Mitspieler noch angefeuert, machte es dann aber doch lieber selbst und traf zum 1:2. "Jetzt ham wa se", rief er.

Da hatte sich der Hinsbecker jedoch zu früh gefreut. Veert fing sich, ließ nichts mehr anbrennen und erhöhte durch ein Freistoßtor von Dennis Heyn zum 3:1. Und die Veerter hatten noch nicht genug. Zumindest Niklas Teschke forderte noch ein Tor: "Los Leute, der nächste muss drin sein", rief er. Obwohl Igor Puschenkow, Yannik Christiaens und Jan Stevens noch Chancen verbuchten, gelang den Veertern dann aber doch kein Tor mehr - sei's drum. "Das ist eine Riesengeschichte, die drei Punkte endlich geholt zu haben", freute sich Hetzel.

Linner SV - SV Sevelen 1:1 (0:0).Etwas überraschend musste sich der SV Sevelen beim Abstiegskandidaten Linner SV mit einem 1:1 begnügen. In einem emotional geführten Spiel begannen die Gäste relativ verhalten und leisteten sich im Spielaufbau auch einige Fehler. Linn bekleckerte sich auch nicht gerade mit Ruhm und verbuchte nur eine Tormöglichkeit. Mit Nickligkeiten geizten die Hausherren laut Sevelens Trainer Achim Apitzsch dagegen nicht. "Bei einigen Aktionen des Gegners hätte der Schiedsrichter auch die Rote Karte verteilen können. Wir haben uns davon aber nicht wirklich beirren lassen", erklärte der Coach. Nach der Pause agierten die Gäste vom Koetherdyck dann deutlich frischer und torhungriger. In der 73. Minute war es dann Philipp Langer, der Sevelen in Führung brachte. Und die Apitzsch-Elf hätte noch weiter erhöhen können. Gleich fünf Großchancen verbuchte Sevelen, der Ball wollte aber partout nicht über die Torlinie. Dass ein 1:0 in solch einer Phase alles andere als beruhigend ist, zeigte sich dann in der Nachspielzeit. In der 93. Minute glich Linn nach einem Einwurf aus. "Das war extrem ärgerlich, aber wir hatten durch Philipp Langer noch die Chance zum Siegtreffer." Doch Linns Torwart parierte den Volleyschuss des Stürmers.

SV Schwafheim - SV Straelen II 3:1 (3:0). Erneut hat sich der SV Straelen II das Leben selbst schwer gemacht. Nach bisher zwei Unentschieden kassierte die Mannschaft in Schwafheim die erste Rückrundenniederlage. Trotzdem erwischten die Grün-Gelben einen guten Start. Direkt nach fünf Minuten hätten die Gäste das 1:0 markieren können. Doch es kam genau umgekehrt. Schwafheim nutzte Straelener Stellungsfehler und kam relativ leicht mit Standards zum Erfolg. Erst netzte Felix Hilla ein, Andreas Isailovic erhöhte bis zur Pause mit einem Doppelpack. "Das waren blöde Gegentore. Da haben wir ganz schlecht ausgesehen", berichtete Straelens Trainer Marc Korsten. "Ich war überhaupt nicht zufrieden." Nach Korstens Halbzeitansprache ("Wir brechen hier heute nicht ein") brachte der Trainer drei neue Spieler. Das sollte sich bezahlt machen. Nach einer Vorlage von Joshua Linssen hatte Tim Oploh, der nach der Pause ins Sturmzentrum aufgerückt war, das 1:3 auf dem Kopf, blieb aber erfolglos. Steffen Peters erzielte etwas später doch noch den Anschluss.

Danach sank die Effektivitätsquote aber wieder in den Keller. Die Gäste kreierten zwar viele Chancen, hatten aber nicht das Glück auf ihrer Seite. "Schwafheim hatte in der zweiten Hälfte nur eine Chance. Wir haben besser gespielt als im ersten Durchgang, nur müssen wir uns den Vorwurf machen, die Chancen nicht genutzt zu haben. Hätten wir besser angefangen, wäre am Ende mehr drin gewesen", sagte Korsten. "Aber auf der Leistung aus der zweiten Halbzeit können wir aufbauen."

Aufrufe: 08.3.2015, 23:28 Uhr
RP / Christian CadelAutor