2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
Der Fußball immer im Mittelpunkt: Jörg und sein Sohn Kai Piechatzek spielen zusammen beim B-Ligisten SV Drenke, sind beide BVB-Fans und spielen auch barfuß im Garten gegeneinander.
Der Fußball immer im Mittelpunkt: Jörg und sein Sohn Kai Piechatzek spielen zusammen beim B-Ligisten SV Drenke, sind beide BVB-Fans und spielen auch barfuß im Garten gegeneinander.

Vater und Sohn Piechatzek spielen zusammen

Der 52-jährige Jörg Piechatzek und sein 23-jähriger Sohn Kai sind aus der ersten Mannschaft des SV Drenke nicht wegzudenken

Drenke. „Wie der Vater, so der Sohn“. Als im Jahr 1987 die US-amerikanische Filmkomödie erschienen ist, hat Kai Piechatzek noch keine konkrete Rolle im Leben von seinen Eltern Jörg und Christiane gespielt. Jetzt ist der Nachwuchs schon 23 Jahre alt und kickt in der ersten Mannschaft des SV Drenke. Und das zusammen mit seinem 52-jährigen Vater. Like father, like son!
„Wir spielen schon die insgesamt dritte Saison zusammen in einer Mannschaft“, sagt Kai Piechatzek, der sich noch genau an das erste Pflichtspiel zusammen mit seinem Vater erinnern kann. Kurz vor dem Pfingstwochenende kommt es etwas unerwartet zum ersten gemeinsamen Auftritt. An einem milden Donnerstagabend holt Jörg Piechatzek kurzfristig noch seine Tasche von zuhause.
Gegen die SG Blau-Weiß Desenberg II muss er gleich nach 17 Minuten links hinten in der Verteidigung ran. Seine Stammposition ist eigentlich deutlich weiter vorne. Dort, wo er eigentlich immer für seinen Heimatverein auf Torejagd gegangen ist – auch in der A-Liga. 75 Tore in einer C-Liga-Saison ist nur eine Duftmarke, die der Angreifer gesetzt hat.
Jörg Piechatzek ist in Drenke so etwas wie Gianluigi Buffon in Turin – ohne den 52-Jährigen kennt man diesen Verein nicht. „Ich stand hier oft als kleiner Junge an der Außenlinie und war ein Fan von Jörg. Dass ich jetzt sein Trainer bin, habe ich natürlich nie erwartet“, berichtet SVD-Coach Christian Föckel. Sohnemann Kai ist erst in der Saison 2014/2015 aus Beverungen zurückgekehrt. Mit seinem Vater hat er aber schon vorher oft gekickt. „Barfuß mit einem Lederball und dann im Eins-Gegen-Eins-Duell. Das machen wir auch heute noch“, sagt der 52-Jährige.
Die beiden BVB-Fans treten dabei mit ähnlich viel Ehrgeiz wie in einem Ligaspiel auf. Während es vor zwei, drei Jahren noch enge Duelle gewesen sind, verzeichnet Kai mittlerweile leichte Vorteile. Aufpassen müsse er aber auf seine Knochen: „Wenn ich ihn verarsche, dann gibt’s richtig auf die Socken.“
Ein unfairer Spieler ist Papa Piechatzek aber nicht. Im Duell mit dem FC Blau-Weiß Weser hat er seine erste Rote Karte überhaupt gesehen. Und das nach einer klaren Fehlentscheidung, wie der Torjäger beschreibt. „Ich wurde nach einer angeblichen Beleidigung für vier Wochen gesperrt. Es ist aber überhaupt nicht schlimm gewesen“, berichtet er. Wenn seine Sperre abgelaufen ist, will er wieder auf dem Platz stehen. Dass er immer noch auf diesem Niveau auflaufen kann, liegt auch an seiner eher dünnen Krankenakte. Bis auf einen doppelten Bänderriss ist der 52-Jährige noch nicht mit einer Verletzung länger ausgefallen. So lange er fit ist, will Jörg Piechatzek für den SV Drenke hinter den Ball treten. Egal, ob in der ersten, zweiten Mannschaft oder Alt-Herren. „Nur meine Mutter ist davon nicht so begeistert“, schmunzelt Kai.
Verzichten will Trainer Föckel auf die Piechatzeks in Zukunft nicht. „Beide haben einen super Charakter, mit dem sie jeder Mannschaft gut tun würden. Kai und Jörg sind extrem ehrgeizig und können überhaupt nicht verlieren“, sagt der Drenker Coach, der große Ähnlichkeiten zwischen Papa und Sohn nur im Aussehen feststellt. Als Torjäger ist der erfahrene Kicker in der heimischen Fußball-Szene „noch“ bekannter.
Jetzt schlüpft der 52-Jährige manchmal aber auch in andere Rollen. „Auch wenn Jörg nicht zum Einsatz kommt, ist er ganz wichtig. Zum Beispiel kann er mal das Wasser holen“, lächelt Föckel. Aber das ist doch eigentlich eine Aufgabe der jungen Akteure...
Aufrufe: 021.10.2016, 11:35 Uhr
Rene WenzelAutor