Urteile zugunsten von Weingarten und Weißenau

Bodnegg war schon auf ein Endspiel eingestellt. Alles schien so einfach zu sein. Heimspiel gegen den SV Karsee gewinnen und dann Meisterschaft und Aufstieg feiern. Doch nun stellt sich alles ganz anders dar. Wenn am Samstag (17 Uhr) der letzte Spieltag angepfiffen wird, grüßt der SK Weingarten von der Tabellenspitze, dahinter lauern mit zwei Punkten Rückstand der TSV Bodnegg und der SV Weißenau, die zudem punkt- und torgleich sind.

Der Grund: Am Freitag wurde das Urteil der Spielwertung der abgebrochenen Partie zwischen dem SV Weißenau und dem SK Weingarten bekannt. Die Partie fand am 21. Spieltag statt und wurde in der Schlussphase beim Stand von 3:2 für den SKW abgebrochen. Nach einem Foul eines SK-Spielers kam es zu Tumulten. "Wir haben das Spiel aus Sicherheitsgründen abgebrochen", teilt der SVW-Abteilungsleiter Volker Dietz mit. "Wir wollten die drei Punkte auch nicht und hatten die Aufstiegsplätze schon abgehakt." Das erste Urteil besagte, dass beide Mannschaften keine Punkte bekommen.

SKW-Protest ist erfolgreich

Weingartens Vorstand Fatih Erüven legte Einspruch ein. "Ein Aufstieg oder eine Meisterschaft sollten immer sportlich entschieden werden. Nicht am Grünen Tisch. Wir lagen zum Zeitpunkt des Spielabbruchs in Führung und wir waren nicht die Hauptverantwortlichen für den Spielabbruch", sagt Ergüven. "Unserem Einspruch wurde nun glücklicherweise stattgegeben und somit siegt in meinen Augen die sportliche Gerechtigkeit." Der SKW muss jedoch eine Geldstrafe wegen "sportwidrigen Betragens" bezahlen.

Nicht spielberechtigte Spieler

Am Freitag gab es jedoch noch ein weiteres Urteil des Württembergischen Fußball-Verbands (WFV), das dem SV Weißenau zu drei Punkten am Grünen Tisch verhalf. Es ging um die Partie des SVW am vergangenen Spieltag gegen den SV Bergatreute II. Die Reservemannschaft des SVB ließ Torhüter Nico Käser (21) auflaufen, der in der Vorrunde noch im Tor der ersten Mannschaft (Kreisliga A) stand und dort 16 Spiele absolvierte. Zudem spielte Johannes Brauchle (21), welcher zu 22 Einsätzen in der ersten Mannschaft kam, wenngleich nicht immer als Stammspieler. Die Regeln des WFV besagen, dass in den letzten vier Ligaspielen kein "Stammspieler" aus einer höheren Liga in einer unteren Liga zum Einsatz kommen darf. Dass dies im Falle Käser auch für einen Spieler gilt, der in der Rückrunde keine Minute für die erste Mannschaft im Tor stand, war dem SV Bergatreute nicht klar und sorgt dem Vernehmen nach beim SVB immer noch für Verwirrung. Dazu kommt, dass beide Spieler unter 23 Jahren sind. Hier gebe es laut SVB-Aussage eigentlich eine Ausnahmeregelung.

Die Partie zwischen Weißenau und Bergatreute endete 1:1, gegen die Spielwertung legte der SV Weißenau Protest ein. Erfolgreich. Somit kam Weißenau zu zwei zusätzlichen Punkten am Grünen Tisch und kann mit einem hohen Sieg in Michelwinnaden nun doch noch am letzten Spieltag auf den Relegationsplatz springen oder sogar Meister werden. "Wir sind aber in der totalen Außenseiterrolle", sagt Dietz. "Für den TSV Bodnegg tut es uns leid, dass sie (durch die Urteile) nun wie wir nur noch in der Rolle des Jägers sind." Der SK Weingarten kann mit einem Sieg in Alttann alles klarmachen. Bodnegg empfängt den SV Karsee.