Urach bittet Spitzenreiter zum Tanz

Nach einer Durststrecke von fünf Spielen ohne Sieg gewann der TSV Dettingen/Erms (34 Punkte) vergangene Woche in Hirschau aufgrund einer starken zweiten Halbzeit souverän mit 3:0. Gar sieben Spiele lang musste der TSV Glems (30) auf einen "Drei-Punkte-Erfolg" warten, den die Schützlinge von Trainer Patrick Plewnia ebenfalls letzten Sonntag gegen Aufstiegskandidat Derendingen in überzeugender Art und Weise mit 4:0 bewerkstelligte. "Wir haben seit langem wieder ein richtig gutes Spiel abgeliefert und unsere Torchancen endlich konsequent verwertet", erklärt Frank Aichele, seines Zeichens Vorstand in Glems. In der Zielsetzung für das Lokalderby im Ermstal übt sich der Aufsteiger, der personell aus dem Vollen Schöpfen kann, in leichtem Understatement: "Wir sind sicherlich nicht der Favorit, es wird schwierig, aber ich erwarte eine spannende Partie", erklärt Aichele. Die Kicker aus dem Metzinger Stadtteil Glems wollen in den verbleibenden acht Saisonspielen schnellst möglich den Klassenerhalt festmachen: "Ganz klar ist unsere oberste Priorität der Nichtabstieg, dafür tun wir alles", so Aichele. Dass beide Mannschaften zu den abwehrstärksten der gesamten Liga gehören, belegt nicht nur das Hinspiel-Ergebnis, in welchem man sich leistungsgerecht 0:0-Unentschieden trennte, sondern auch die Anzahl der bisherigen Saison-Gegentore: Glems kassierte 28 und Dettingen/Erms 27, ein Topwert, den nur Ligaprimus Croatia mit 19 Gegentreffern unterbieten kann.

Abstiegskampf gegen Titelrennen - die Rollen sind zumindest von der Papierform her klar verteilt, wenn der FV Bad Urach (21) diesen Sonntag den Spitzenreiter der Fußball-Bezirksliga, SV Croatia Reutlingen (51), in der Zittelstatt empfängt. "Wir müssen mit der gleichen Einstellung wie letzte Woche gegen Engstingen in die Partie gehen und unseren Matchplan verfolgen, dann können wir auch gegen Croatia etwas Zählbares holen. Keine Frage, es wird nicht einfach, die Kroaten stehen mit ihrer spielerischen Klasse zu Recht ganz oben", ordnet FVU-Trainer Robert Michnia die Kräfteverhältnisse ein.

Die Zittelstätter tankten zuletzt beim 3:1-Auswärtserfolg auf der Alb eine große Portion Selbstvertrauen und darauf will der ehemalige Oberliga-Spieler Michnia, der gegen Croatia alle Mann an Bord hat, aufbauen: "Hut ab vor meiner Mannschaft. Wir haben unter absolut widrigen Verhältnissen die Zweikämpfe angenommen und sehr diszipliniert gespielt, diese Konsequenz und Konzentration müssen wir auch gegen Croatia an den Tag legen."

Der TSV Wittlingen (43) steht momentan auf einem hervorragenden Tabellenplatz drei - punktgleich und ein Spiel weniger als der SSV II - und kann somit ohne Druck auf die Alb zum Aufsteigerduell gegen den TSV Genkingen (34) fahren. "Keine leichte Aufgabe, aber wir wollen unser Spiel durchziehen und etwas zählbares mitnehmen", so Wittlingens Trainer Ralf Luik. In puncto Aufstiegsrelegationsplatz lassen sich die Kicker von Hockenloch nicht in die Karten schauen: "Wir haben unser Saisonziel mit dem Nichtabstieg klar definiert, deshalb freuen wir uns, dass wir diesen vorzeitig realisiert haben. Alles andere wäre für einen Neuling vermessen", relativiert Luik.