Update: Tag der Premieren beim FC Amberg

Klar, dass Ambergs Sportlichen Leiter Bernd Scheibel nach dem Schlusspfiff ein Stein vom Herzen fiel und ihm, dem Team und Coach Rost die Erleichterung durchaus anzumerken war. „Unsere Truppe wächst immer besser zusammen. Sie hat trotz der oftmals überkritischen Einflüsse von außen einen tollen Charakter. Das spornt sie nur an“, freute sich Scheibel darüber, dass nun endlich auch auf eigenem Platz der Knoten geplatzt ist. „Man hat gemerkt, dass wir nach dem kräftezehrenden Spiel vom Mittwoch in Frohnlach am Anfang noch müde waren. Aber wir konnten in der zweiten Hälfte, auch aufgrund der Einwechselspieler, die ungemein Dampf gemacht haben, nochmals zulegen“, so der Sportlicher Leiter der Vilsstädter, der einen „verdienten Heimerfolg“ sah.

Es war am Samstag am Schanzl ein Spiel der Premieren. Denn neben dem bereits erwähnten ersten Heimsieg trafen die Neuzugänge Sven Seitz und Marco Wiedmann erstmals für die Gelb-Schwarzen. „Beide haben eine starke Leistung gezeigt“, lobte Scheibel deren Auftritt explizit, wobei er mit der Gesamtvorstellung seiner Mannschaft zufrieden war. „Die Mechanismen greifen endlich, es wird immer besser“, so Scheibel. Gerade rechtezeitig, denn in den kommenden sechs Wochen folgen mit den Partien gegen Forchheim, Weiden, Ammerthal, Großbardorf, Bayern Hof und Jahn Regensburg richtungsweisende Partien.

Der FC Amberg präsentierte sich am Samstag gegen die Mittelfranken um Coach Normann Wagner erneut taktisch diszipliniert. FCA-Coach brachte die gleiche Anfangsformation, mit der er zuletzt 2:0 in Frohnlach gewonnen hatte. Lediglich auf Ersatzkeeper Christopher Sommerer musste er verzichten. Die im Training erneut Probleme bereitende Hüftprellung des Neuzugangs von der DJK Ammerthal ließ keinen Einsatz zu, für ihn nahm A-Junior Dominik Haas auf der Bank Platz.

Die Auswechselspieler saßen noch nicht richtig, gab es am Schanzl schon den ersten nennenswerten Aufreger. Der durchgebrochene FC-Angreifer Tobias Wiesner wurde von Aubrey Dolan von den Beinen geholt. Schiedsrichter Michael Freund zögerte keine Sekunde und zückte für diese Notbremse zu Recht die rote Karte (9.). „Das hat uns übers komplette Spiel gesehen, natürlich in die Karten gespielt“, analysierte Scheibel zutreffend. Wenngleich die Amberger zunächst noch etwas müde wirkten, keine Fehler machen wollten und mit etwas angezogener Handbremse agierten.

Die dezimierten Mittelfranken beschränkten sich logischerweise darauf, ihre Defensive zu stärken und suchten ihr Heil in gelegentlichen Kontern, die aber nicht wirklich zwingend, geschweige denn gefährlich, waren. Zu sicher stand die Amberger Mannschaft, ließ kaum etwas zu – bis auf einen Schuss in der elften Minute, den FCA-Keeper Matthias Götz abprallen ließ, doch der FSV-Nachschuss verfehlte das leere Tor. Auf der anderen Seite hatten die Gastgeber in den ersten 45 Minuten drei erwähnenswerte Möglichkeiten: Ein Fernschuss von Kai Hempel verfehlte sein Ziel, eine Flanke des sich auf der rechten Seite durchgesetzten Andreas Graml verpasste Wiesner nur knapp und bei einem Wiesenr-Lupfer auf den langen Pfosten kam Seitz etwas zu spät. So blieb es beim 0:0 zum Seitenwechsel.

Mutiger, noch engagierter und mit mehr Tempo kamen die Gastgeber dann aus den Kabinen. „Wir haben einen Gang zugelegt und schließlich den Gegner beherrscht“, sagte Scheibel. In der Tat hatte der FSV den Vilsstädtern nicht mehr viel entgegen zu setzen, die wiederum belohnt wurden. In der 60. Minute setzte sich Wiedmann an der Seitenlinie durch, sein Pass fand den schnellen Seitz, der ins lange Eck zum überfälligen 1:0 traf.

Als dann die eingewechselten Michael Brandl, Christian Knorr und Michael Dietl für noch mehr frischen Wind sorgten, fiel die Entscheidung: Eine Musterkombination zwischen Knorr, Hempel und erneut Knorr legte Letzterer quer auf Wiesner, der auf 2:0 (65.) erhöhte. „Nach seinem zuletzt gezeigten Schusspech freut es mich für den unermüdlich rackernden Tobias besonders“, so Scheibel dazu. Dietl visierte in der 80. Minute nur den Pfosten an, Kapitän Michael Plänitz vollstreckte im zweiten Versuch, stand jedoch im Abseits. In der 87. Minute krönte Wiedemann seinen tollen Auftritt mit einem Sololauf von der Mittellinie aus, ließ zwei Brucker Akteure aussteigen und donnerte das Leder zum 3:0-Endstand in die Maschen – der Heimsieg war perfekt, die Zahlen und Fakten sprechen eine deutliche Sprache…

FC Amberg – FSV Erlangen-Bruck 3:0 (0:0)

FC Amberg: Götz – Gorgiev, Ceesay, Konjevic, Jobst (53. Brandl) – Wiedmann, Plänitz, Hempel (77. Dietl), Graml (61. Knorr) – Seitz, Wiesner.

FSV Erlangen-Bruck: Krieger – Kratz, Napolitano, Geinzer, Dolan – Wiesenmayer (66. Basener), Schulze-Zachau, Hofmann (36. Mai), Syleymani – Hinrichs, Cleary (81. Graine).

Tore: 1:0 Christian Knorr (60.), 2:0 Tobias Wiesner (75.), 3:0 Marco Wiedmann (87.).

Zuschauer: 350.

Besondere Vorkommnisse: Rot gegen Aubrey Dolan (9./FSV Erlangen-Bruck/Notbremse).

Schiedsrichter: Michael Freund (Perlesreut).

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