2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Andreas Graml (l.) bereitete das 1:1 für den FC Amberg gegen Großbardorf vor. <b>F: Allacher</b>
Andreas Graml (l.) bereitete das 1:1 für den FC Amberg gegen Großbardorf vor. <b>F: Allacher</b>

Update: Stehender Applaus für den FC Amberg

Mit OTV-Video: Fans honorieren bestes Saisonspiel der Elf von Trainer Timo Rost +++ 2:2-Ausgleich für den TSV Großbardorf fällt erst in der 92. Minute

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Standing Ovations im Stadion am Schanzl – das hat es beim Fußball-Bayernligisten FC Amberg schon lange nicht mehr gegeben. Nach dem 2:2 (1:1) der Mannschaft von Trainer Timo Rost am Samstag vor 500 Zuschauern gegen den TSV Großbardorf hielt es nach dem Schlusspfiff aber keinen mehr auf den Sitzen. Vollkommen zu Recht, denn das, was die Gelb-Schwarzen ihren Fans geboten hatten, war die bislang beste Saisonleistung.

Dass diese trotz einer 2:1-Führung bis kurz vor dem Schlusspfiff nicht komplett belohnt wurde, ist für den FCA-Coach „ärgerlich, aber auch nebensächlich“. „Das haut uns nicht um. Wir sind absolut auf dem richtigen Weg und machen konzentriert weiter“, sagte Rost nach dem Schlusspfiff. Logisch, dass ihm der späte Ausgleich der „Gallier“ in der 92. Minute durch den eingewechselten Simon Snaschel etwas wurmte, zumal der Pass der Großbardorfer auf den Torschützen aus doch stark abseitsverdächtiger Position zustande kam. Sei’s drum: „Für mich entscheidend war, dass wir in unserer Entwicklung wieder einen Schritt nach vorne gemacht haben“, lobte Rost die Leistung seiner Elf.

Die veränderte er gegenüber dem 5:1 im Derby bei der DJK Ammerthal vor einer Woche gleich auf zwei Positionen. Wie angekündigt, brachte er den Doppeltorschützen Benjamin Werner von Beginn an für Marco Seifert. Und Flügelflitzer Andreas Graml durfte dieses Mal für Michael Brandl ran. Es fehlte, wie erwartet der verletzte Ersatzkeeper Christopher Sommerer, für ihn stand Sebastian Moser auf dem Spielberichtsbogen, und der beruflich verhinderte Simon Schwarzfischer. Die angeschlagenen Marco Seifert und Alexander Jobst bissen auf die Zähne und standen als Auswechselspieler zur Verfügung.

Großbardorfs Coach Dominik Schönhöfer veränderte seine Anfangsformation gegenüber dem 1:1 gegen Haibach ebenfalls zweimal: Björn Schönwiesner und Marcel Höderle begannen für den fehlenden Manuel Orf und für Pascal Stahl, der zunächst auf der Bank saß. Nach einer Gedenkminute für den kürzlich verstorbenen ehemalige Amberger Spieler und Funktionär Ferdinand Glaser begann die Begegnung, in der die Gastgeber die Unterfranken beherrschten und über die gesamte Spielzeit gesehen, so Rost, „nur zwei wirkliche Chancen“ zuließen.

Eine davon in der 15. Minute, als sich die spielbestimmenden Vilsstädter in der Vorwärtsbewegung einen Ballverlust erlaubten. TSV-Angreifer fand Manuel Leicht bediente den kurz zuvor verletzungsbedingt eingewechselten Pascal Stahl am Amberger Strafraum. FCA-Keeper Matthias Götz riskierte in dieser Szene Kopf und Kragen, ging volles Risiko und traf Stahl. Referee Wolfgang Wallesch entschied vollkommen richtig auf Foulelfmeter, den Stefan Piecha (15.) sicher verwandelte.

Wer dachte, dass die Amberger dadurch den Faden verlieren würden, sah sich vollkommen getäuscht. Wie schon vor Wochenfrist in Ammerthal zeigte die Rost-Elf die entsprechende Reaktion, kämpfte, rackerte und spielte munter weiter. Nach einigen Ecken, wobei das Gesamtverhältnis von 16:4 zugunsten vollkommen dem Spielverlauf entsprach und wiederspiegelte, hatten zunächst Frank Lincke (24.) und dann Sven Seitz mit einer Volleyabnahme aus 16 Metern (26.) dicke Chancen für die Gastgeber.

Wir haben den Gegner beherrscht, aber es leider versäumt, unsere Möglichkeiten zu verwerten“, so dazu Rost. Belohnt wurden die Gelb-Schwarzen quasi mit dem Schlusspfiff der ersten Halbzeit: Graml spielte einen exakt getimten Traumpass auf Werner, der keine Mühe hatte, den längst überfälligen Ausgleich zu markieren.

Auch im zweiten Durchgang das gleiche Bild: Amberg ließ Ball und Gegner laufen, die „Gallier“ warteten auf Konter. Aber wirklich nennenswerte Strafraumszenen gab es nur für den FC Amberg. Christian Knorr (54.) setzte seinen Versuch knapp am linken Pfosten vorbei, Oliver Gorgiev verfehlte ebenso (55.) wie Seitz mit seinem Freistoß (60.), der knapp über die Latte strich. So bedurfte es einer Standardsituation, die schließlich zum Amberger 2:1 führte. Wie schon zwei Wochen davor trat Julian Ceesay zu einem Freistoß an, dieses Mal jedoch nicht aus 30, sondern aus 25 Metern. Und dieses Mal hämmerte er das Leder unhaltbar in die Maschen (75.).

Den erneuten Jubelschrei hatten die Amberger und ihre Fans in der 86. Minute auf den Lippen, als Seifert zum 3:1 einschob, der Schiedsrichter aber auf Abseits entschied. Dies unterließ er dann leider in der Nachspielzeit. Eine Großbardorfer Ecke klärte die FCA-Abwehr, bei der anschließenden Flanke Richtung langen Pfosten spielten die Gastgeber auf Abseits. Und ein Großbardorfer, der schließlich den Ball mit Kopf quer auf Snaschel legte, stand darin – Pech für den FCA, der durch diese unglückliche Entscheidung sicherlich zwei wohlverdiente Zähler verlor.

FC Amberg – TSV Großbardorf 2:2 (1:1)

FC Amberg: Götz – Graml, Ceesay, Plänitz, Georgiev – Hempel, Knorr (84. Konjevic), Wiedmann, F. Lincke – Seitz (73. Seifert), Werner (53. Wiesner).

TSV Großbardorf: Schneider – Kirchner, Zang, Piecha, Zehe – Rieß (84. Katzenberger), Breunig (77. Snaschel), Hölderle, Schönwiesner (13. Stahl) – Leicht, Mantlik.

Tore: 0:1 Piecha (15./Elfmeter), 1:1 Werner (45.), 2:1 Ceesay (75.), 2:2 Snaschel (92.).

Zuschauer: 500.

Schiedsrichter: Wallesch (Landshut).

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Aufrufe: 030.8.2014, 20:00 Uhr
Stephan LandgrafAutor