2024-05-10T08:19:16.237Z

Pokal
Maximilian Geber (l.) markierte gegen den SSV Jahn Regensburg den entscheidenden Treffer. Foto: Dagmar Nachtigall
Maximilian Geber (l.) markierte gegen den SSV Jahn Regensburg den entscheidenden Treffer. Foto: Dagmar Nachtigall

Update: Pokalsensation durch die SpVgg SV

Mit OTV-Video: Elf von Trainer Christian Stadler wirft Drittligisten SSV Jahn Regensburg mit 1:0 (1:0) aus dem Rennen +++ Weiden damit im Viertelfinale +++ Maximilian Geber erzielt Siegtreffer

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Der Bayerische Toto-Pokal schreibt seine eigenen Geschichten. Und einer der Protagonisten ist in dieser Saison die SpVgg SV Weiden. Die Mannschaft von Trainer Christian Stadler warf am Mittwochabend vor 1128 Zuschauern im heimischen Sparda-Bank-Stadion den Drittligisten SSV Jahn Regensburg mit 1:0 (1:0) aus dem Rennen, zog damit ins Viertelfinale ein, sorgte so für die nächste Sensation und darf weiterträumen. Schütze des entscheidenden Tores war Maximilian Geber (44.).

Entscheidend wird sein, ob wir gegen die Profis Zugriff bekommen. Wir wollen zunächst einmal defensiv gut stehen, aber auch Nadelstiche nach vorne setzen“, ließ sich Stadler vor der Partie etwas in die taktischen Karten schauen. „Diese Vorgabe setzte meine Mannschaft ab der 15. Minute perfekt um. Wir haben richtig guten Fußball gespielt“, so Stadler nach dem Schlusspfiff einer für ihn sehr emotionalen Begegnung. „Unser 1:0 ging aufgrund der spielerischen Leistung in Ordnung, da wir gut gestanden sind, die Räume eng machten und mit flachen Bällen zum Erfolg kommen wollten“, analysierte der Weidener Trainer.

Durch diesen Sieg bleibt die SpVgg SV in dieser Saison auf eigenem Platz weiterhin unbesiegt. „Dominik Forster hat eine ungemeine Ruhe ausgestrahlt und er war in den entscheidenden Situationen zur Stelle“, lobte Stadler seinen Schlussmann. Bis auf den Dauerverletzten Andreas Koppmann konnte Stadler nahezu auf seine Bestbesetzung zurückgreifen. Auch der zuletzt gegen Erlenbach verletzungsbedingt ausgewechselte Peter Schecklmann war dabei, er stand sogar in der Anfangsformation.

Die veränderte er auf drei Positionen und setzte auf eine defensiv ausgerichtete Elf. Christoph Hegenbart, Benjamin Burger und Stefan Graf blieben zunächst draußen. Für sie begannen Martin Schuster, Maximilian Geber und Michael Riester. Bei Weiden fehlte lediglich wie erwartet Mittelfeldmotor Thomas Schneider, für den nach seinen Adduktoren-Problemen ein Einsatz noch zu früh kam.

Drei Veränderungen gab es hingegen in der Startelf des SSV Jahn Regensburg. Der beim 1:2 in Dresden verletzte Stamm-Keeper Stephan Loboué wurde wie angekündigt durch Dominik Bergdorf ausgetauscht. Ansonsten ließ SSV-Coach Alexander Schmidt zunächst Andreas Geipl und Daniel Franziskus außen vor, für sie fingen Daniel Steininger und Benedikt Schmid an. Der Ex-Weidener Sven Kopp musste demnach zunächst auf der Auswechselbank Platz nehmen.

Nachdem die Partie wegen des enormen Zuschauerandrangs mit einer knapp zehnminütigen Verspätung angepfiffen wurde, nahmen die Regensburger vom Anpfiff weg das Heft in die Hand und setzten die Gastgeber unter Druck. Die SpVgg SV war zunächst darauf aus, das 0:0 zu halten, griff erst aber der Mittellinie an. Ein Umstand, mit dem der Drittligist zunächst überhaupt nicht zurecht kam und kein Mittel fand. Erstmals musste SpVgg SV-Keeper Dominik Forster nach sechs Minuten eingreifen: Benedikt Schmid hielt aus 15 Metern drauf, kurz danach nach einer Ecke Stanislaus Herzel (7.). Beide Mal kein Problem für den Weidener Schlussmann.

Wirklich nennenswerte Möglichkeiten gab es auf der Gegenseite nicht wirklich. Lediglich bei einem Freistoß von Friedrich Lieder aus gut und gerne 30 Metern (11.), der an Freund und Feind vorbeiflog, musste Dominic Bergdorf für den SSV Jahn eingreifen. Der wechselte bereits in der zwölften Minute aus, als sich Herzel den Oberschenkel hielt und verletzungsbedingt runter musste. Für ihn kam Christoph Rech. In der Folgezeit griff der Drittligist früh an und unterband somit ein geordnetes Aufbauspiel der SpVgg SV.

Die beste Chance im Spiel hatte in der 20. Minute der Jahn: Patrick Lienhard war auf der rechten Seite durchgebrochen und steuerte alleine aufs Weidener Tor zu. Aus kurzer Distanz klärte Forster reaktionsschnell den Versuch ins rechte obere Eck. Nach und nach gestalteten die Schwarz-Blauen die Partie offener und setzten ihrerseits die von Stadler gewünschten Nadelstiche nach vorne. Allerdings waren die oftmals zu ungenau. Bis zur 30. Minute, als ein Riester-Pass bei Ralph Egeter landete, der jedoch aus 16 Metern über die Latte zielte – die bislang beste Möglichkeit für die Platzherren, die durch Kampf und Einsatzwillen keinen Zwei-Klassen-Unterschied erkennen ließen.

Der Jahn musste dann in der 42. Minute aber in Führung gehen, als Forster den durchgebrochenen Schmid im Strafraum von den Beinen holte. Beim berechtigten Elfmeter machte der Weidener Keeper seinen Fehler wieder gut und wehrte den halbhoch und sicherlich nicht schlecht getretenen Schuss von Thomas Kurz ab. Fast im unmittelbaren Gegenzug dann die Führung der Gastgeber. Jahn-Schlussmann Bergdorf klärte mit dem Fuß Egeters Schuss aus 14 Metern, gegen Gebers Hammer war er aber machtlos – eine vertretbare 1:0-Halbzeitführung der SpVgg SV, die sich nach gut 30 Minuten gegen einen alles andere als überzeugenden Drittligisten ins Spiel kämpfte.

In unveränderter Aufstellung gingen beide Mannschaften in die zweite Hälfte. Dort zeigte sich das gleiche Bild wie in der ersten: Der Regensburger Drittligist versuchte Druck zu machen, kam aber gegen die gut organisierte SpVgg SV-Abwehr zu keinen nennenswerten Chancen. Bis zur 60. Minute: Nach einem schnell ausgeführten Freistoß tauchte Aias Aosman auf der rechten Strafraumseite auf, aber sein Schuss ging am langen Pfosten vorbei.

Regensburgs Trainer Schmidt setzte ab der 65. Minute auf die volle Defensive und brachte mit Daniel Franziskus einen frischen Angreifer. Wobei bei der SpVgg SV sich langsam der Kräfteverschleiß bemerkbar machte. So musste Forster gegen Lienhards 20-Meter-Hammer (71.) schon sein ganzes Können aufbieten, um per Glanzparade zu retten. In der letzten Viertelstunde warfen die Gäste alles nach vorne und schnürten die Weidener ein. Doch entweder waren die Flanken zu ungenau, oder die SpVgg SV-Abwehr klärte, oder Torhüter Forster, der eine überragende Partie bot, war zur Stelle. So wie bei Aosmans Nachschuss nach einem Freistoß (88.), den er aus der rechten unteren Ecke fischte.

SpVgg SV Weiden – SSV Jahn Regensburg 1:0 (1:0)

SpVgg SV Weiden: Forster – Schuster, Wendl, Kohl, Wildenauer – Riester (81. Mutzbauer), Schecklmann, Geber, Scherm – Lieder (72. Hegenbart) – Egeter (77. Graf).

SSV Jahn Regensburg: Bergdorf – Herzel (12. Rech), Trettenbach, Dürmeyer, Steininger (53. Smarzoch) – Kurz, Windmüller (65. Franziskus), Lienhard, Güntner – Schmid, Aosman.

Tore: 1:0 Geber (44.).

Besondere Vorkommnisse: Forster hält Foulelfmeter von Kurz (42.).

Zuschauer: 1128.

Schiedsrichter: Brand (Schallfeld).

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Aufrufe: 010.9.2014, 20:30 Uhr
Stephan LandgrafAutor