2024-05-02T16:12:49.858Z

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Auch Dank Dominik Forster (l.) überwintert die SpVgg SV Weiden im Bayerischen Toto-Pokal und steht im Halbfinale. F: Nachtigall
Auch Dank Dominik Forster (l.) überwintert die SpVgg SV Weiden im Bayerischen Toto-Pokal und steht im Halbfinale. F: Nachtigall

Update: Der Weidener Pokaltraum geht weiter

Mit OTV-Video: SpVgg SV trifft im Halbfinale am 22. April 2015 auf bayerischen Spitzenverein +++ Stadler hat wegen Kräfteverschleiß "Angst vor dem Ammerthal-Spiel"

Der SV Schalding-Heining, die SpVgg Oberfranken Bayreuth, der SV Wacker Burghausen, der FC Kickers Würzburg, der FV Illertissen oder die SpVgg Unterhaching – einer dieser Spitzenvereine wird der Gegner des Fußball-Bayernligisten SpVgg SV Weiden im Halbfinale des Bayerischen Toto-Pokals, das am 22. April 2015 im heimischen Sparda-Bank-Stadion über die Bühne geht, werden. „Wer es ist, ist uns eigentlich egal. Denn unterschätzen wird uns im eigenen Stadion sicherlich niemand mehr“, sagte nach dem Schlusspfiff Thomas Binner, der sichtlich glückliche Sportliche Leiter der SpVgg SV.

Grenzenloser Jubel auf der einen Seite, tiefe Enttäuschung auf der anderen – nach dem 6:4 (1:1/1:0)-Erfolg der Elf von Trainer Christian Stadler gegen den Regionalligisten FC Eintracht Bamberg konnte die Gemütslage bei den Beteiligten unterschiedlicher gar nicht sein. Als der erneut überragende Friedrich Lieder, der schon zum 1:0 in der 32. Minute für die SpVgg SV getroffen hatte, den fünften und letzten Elfmeter der Gastgeber unhaltbar zum 6:4 in die Maschen wuchtete, gab es bei den Nordoberpfälzern kein Halten mehr. „Die Jungs haben es sich verdient“, freute sich der Weidener Coach, dessen Taktik wie schon in den Pokalspielen zuvor gegen Seligenporten und den SSV Jahn Regensburg perfekt aufgegangen war.

Lieder, Weidens Neuzugang vom Lokalrivalen FC Amberg, war an diesem erneut denkwürdigen Pokal-Abend am Wasserwerk aber nur einer von mehreren entscheidenden Protagonisten. Jemanden aus dem Team der SpVgg SV hervorzuheben, würde der erneut tollen Leistung der gesamten Mannschaft nicht gerecht werden.

Dennoch war wiederum Weidens Keeper Dominik Forster einer der „Pokal-Helden“. Der SpVgg SV-Torhüter rettete nämlich nicht nur während der regulären Spielzeit mehrmals reaktionsschnell, sondern lenkte den Elfmeter von Nicolas Görtler mit den Fingerspitzen an den Pfosten – was die Entscheidung bedeutete. „Auch wenn es von der Tribüne aus, sicherlich nicht so aussah, war ich bei dem Versuch dran“, so der 25-Jährige, der bei den anderen Bamberger Versuchen zunächst chancenlos war. „Aber das ist mein Job“, so Forster weiter.

Bei der Siegerehrung, bei der die Gastgeber von Kreisspielleiter Albert Kellner und Lotto Bayern-Vertreter Stefan Luger einen Siegerscheck in Höhe von 1000 Euro erhielten, zog sich Kellner zunächst etwas den Unmut der Weidener Fans zu. „Der Glücklichere hat gewonnen“, sagte der Kreisspielleiter und erntete dadurch einige Pfiffe von der Haupttribüne. Erst als er ergänzte, dass „ein Elfmeterschießen immer mit Glück verbunden sei“, beruhigten sich die Gemüter. Kellner wünschte der SpVgg SV als einzigen oberpfälzer Vertreter im Pokal fürs Halbfinale „viel Glück, einen attraktiven Gegner und viele Zuschauer“.

Gleiches erhofft sich natürlich auch der Weidener Coach, der ungemein stolz war, dass „seine Elf nun im Pokal überwintert“. „Unser Plan ist aufgegangen. Wie schon gegen Seligenporten und Regensburg sind wir tief gestanden. Eine Taktik, die wir während der normalen Saison eher selten wählen“, erklärte Stadler bei der Pressekonferenz. Er lobte aber auch den Auftritt der Bamberger, die mehr Ballbesitz und Spielanteile gehabt hätten.

Das 1:0 durch Lieder auf Zuspiel von Peter Schecklmann sei, so der SpVgg SV-Coach, „einfach nur perfekt gewesen“. Das zeige die Klasse der beiden. Wenn es zu bemängeln gab, dann war es die schlechte Chancenverwertung der Schwarz-Blauen, die zu Beginn der zweiten Halbzeit das 2:0 oder sogar 3:0 schießen mussten. „In dieser Phase waren wir absolut dominant und hätten für die Vorentscheidung sorgen müssen“, sagte Stadler.

Nach dem 1:1-Ausgleich sei dann etwas „die Angst in der Hinterköpfen“ gewesen, dass man doch ausscheiden könne. „Aber wieder einmal hat mein Team Moral und Charakter bewiesen. Im Elfmeterschießen, das eine reine Nervensache war, haben wir unsere Qualität unter Beweis gestellt“, so der Weidener Coach, der aber auch schon wieder an das Bayernliga-Derby am Freitag um 19 Uhr zuhause gegen die DJK Ammerthal dachte: „Da wird mir Angst und Bange, denn das Spiel gegen Bamberg hat uns ungemein viel Kraft gekostet. Wir müssen nun schnell regenerieren, um dann die Füße wieder hoch zu bekommen.“

Seinem Bamberger Kollegen Roberto Pätzold war die Enttäuschung über das Ausscheiden deutlich anzumerken. „Die Zuschauer bekamen einen typischen Pokal-Fight geboten, in dem Weiden geschickt die Räume eng gemacht hat“, analysierte der Eintracht-Trainer, der der SpVgg SV in fairer Art und Weise gratulierte. „Die Gastgeber haben mit Herz und Entschlossenheit gespielt. Ich drücke ihnen im Pokal weiterhin die Daumen“, sagte Pätzold unter dem Applaus des Publikums bei der Pressekonferenz.

Alle Partien des Pokal-Viertelfinales im Überblick:

SpVgg SV Weiden - FC Eintracht Bamberg 6:4 n.E.
SV Schalding-Heining - SpVgg Oberfranken Bayreuth (28. Februar, 14 Uhr)
SV Wacker Burghausen - FC Kickers Würzburg (24. März, 18.30 Uhr)
FV Illertissen - SpVgg Unterhaching (8. April, 17.45 Uhr)

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Aufrufe: 08.10.2014, 15:07 Uhr
Stephan LandgrafAutor