2024-04-23T13:35:06.289Z

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F: Theo Titz
F: Theo Titz

Unwürdige Vorstellung des FC Maroc Mönchengladbach

Mit Videos aus FuPa.tv: Ausraster und "Hitlergruß" - Nach der sportlich sehr erfreulichen Vorrunde ließ bei der Zwischenrunde der Hallenstadtmeisterschaft das Benehmen zu wünschen übrig

Es war eine der positiven Überraschungen der Hinrunde: Der FC Maroc qualifizierte sich als Außenseiter in Gruppe 5 für die Zwischenrunde, ließ dabei sogar als B-Ligist den A-Ligisten TuS Wickrath hinter sich, und das Weiterkommen war völlig verdient. Weniger angenehm war dann der Auftritt in der Zwischenrunde selbst, bei dem der Verein in der Jahnhalle kein gutes Bild abgab.

Angefangen hatte alles mit einem Zwischenfall im Spiel gegen Neuwerk, der auch nicht schön war, aber im Fußball aufgrund aufgestauter Emotionen nunmal hin und wieder vorkommt. Marocs Ibrahim Mohamed wurde nach einem verbalen Angriff vom guten Schiedsrichter Alexander Schuh mit einer Zwei-Minuten-Strafe bedacht, meckerte aber ungebremst weiter, bis es dem Unparteiischen zu viel wurde. Er zeigte dem Maroc-Spieler die Rote Karte, worauf dieser vollkommen ausrastete und auf Schuh losgehen wollte. Daran wurde er dann von seinen Mitspielern aber gehindert, die danach ihre liebe Mühe hatten, ihn aus der Halle zu entfernen, wie man in den folgenden Videos sehen kann. Die folgenden Szenen werden im Player automatisch abgespielt:

Nach diesen hektischen, aber keineswegs dramatischen Szenen vergingen rund anderthalb Stunden, bis es zum Spiel gegen die Red Stars kam. Dieses wurde vom ebenfalls guten Schiedsrichter Jonathan Becker geleitet, dem dann irgendwann die Kommentare der Maroc-Bank zu bunt wurden. Er verwies den Trainer auf die Tribüne, woraufhin es zu einem Vorfall kam, der nun zu Ermittlungen der Staatsanwaltschaft führen wird. Ein Betreuer des FC Maroc, dessen Name am Donnerstagabend nicht in Erfahrung zu bringen war, simulierte in der Jahnhalle zweimal den "Hitlergruß", fühlte sich offenbar aufgrund seiner Herkunft benachteiligt, wozu es nun wirklich zumindest keinen sicht- oder hörbaren Anlass gab. Hier die Szenen aus dem Spiel gegen die Red Stars:

Positiv ist sicherlich, dass aus den Szenen auch ersichtlich ist, dass auch Spieler und andere Vereinsverantwortliche von der Aktion des Betreuers offenbar schockiert sind, wie sich den Reaktionen entnehmen lässt. Nicht nur dem Verein, der für solche Zwischenfälle nun wahrlich nicht bekannt ist, hat er damit einen Bärendienst erwiesen, sondern auch sich selbst. Nach dem Ende der Zwischenrunde wollte die Polizei die Aufnahmen aus FuPa.tv sehen und hat danach angekündigt, dass eine Strafanzeige gegen den Betreuer erstattet werden wird. Alles weitere liegt nun in den Händen der Staatsanwaltschaft, doch wurde hier fraglos eine Grenze überschritten, die Sport und Gesellschaft nicht tolerieren dürfen. Auch der Verein hat wohl bereits angekündigt, aus den Vorfällen seine Konsequenzen ziehen zu wollen. Nun das kann auch die richtige Entscheidung sein.

Aufrufe: 06.1.2017, 10:34 Uhr
Sascha KöppenAutor