2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligavorschau

Unveränderte Rollenverteilung

VfR Mannheim wie schon letztes Jahr der Topfavorit +++ Die halbe Liga mit Aufstiegschancen

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Bereits letzte Saison hatte der VfR Mannheim die Favoritenrolle in der Verbandsliga Nordbaden inne. Damals gab der Klub zudem das Saisonziel aus aufsteigen zu wollen. Als Dritter scheiterte die Kicker um Trainer Hakan Atik allerdings knapp an der Relegation.

In der neuen Saison ändert sich nichts an dieser Ausgangslage. Die Blau-Weiß-Roten verfügen wieder über einen sehr starken Kader und gelten über Nordbaden hinweg als der Verein den es zu schlagen gilt, wenn man aufsteigen möchte.

Insgesamt elf Akteure haben den VfR verlassen: Ömer Faruk Bilici (Ziel unbekannt), Lorik Bunjaku (TSV Amicitia Viernheim), Morad El Wardi (FV Fortuna Heddesheim), Mario Göttlicher (pausiert), Burak Gülmez (TSV Amicitia Viernheim), Alexander Jäger (SG Heidelberg-Kirchheim), Dennis Lodato (Ziel unbekannt), Salih Özdemir (Ziel unbekannt), Peter Prokop (pausiert), Sebastian Scheib (pausiert) und Harun Solak (FC Astoria Walldorf II).

Den elf Abgängen stehen neun Neuzugänge gegenüber. Drei davon haben während ihrer Laufbahn bereits einmal die Kickschuhe für den VfR geschnürt: Daniel Herm (25, defensives Mittelfeld, TSV Amicitia Viernheim), Marcel Höhn (27, rechter Verteidiger, FV Fortuna Heddesheim) sowie Dragan Peric (21, offensives Mittelfeld, SG Heidelberg-Kirchheim). Zum ersten Mal für die Rasenspieler aktiv sind der Kanadier Jeffrey Addai (23, defensives Mittelfeld, Ottawa Fury FC), Sinan Bal (35, Torwart, FV Fortuna Heddesheim), Ugur Beyazal (32, Sturm, SpVgg Neckarelz), Marc Haffa (25, Sturm, TSV Amicitia Viernheim), Mustafa Hariri (21, offensives Mittelfeld, SG Heidelberg-Kirchheim) und Steffen Kochendörfer (23, Innenverteidiger, SV Sandhausen II) sein.

Weinheim wieder ein Kandidat für vorne?

Dank eines beeindruckenden Schlussspurts in der vergangenen Runde konnte sich die TSG Weinheim noch auf den zweiten Platz nach vorne kämpfen. Nach vier kräftezehrenden Relegationsspielen standen die Zweiburgenstädter allerdings mit leeren Händen da und verpassten den Aufstieg in die Oberliga nur um Haaresbreite.


Die Kicker aus Weinheim (l.) und Heddesheim können sich dieses Jahr auf zwei packende Derbys freuen. F: Philipp Weimer

Dirk Jörns hat es verstanden aus der Mannschaft ein Verbandsliga-Spitzenteam zu machen. Unter ihm hat sich die Truppe kontinuierlich weiterentwickelt. Es wäre nicht verwunderlich, wenn die Zweiburgenstädter am Ende der Saison 2016/17 ganz oben stehen und dem VfR Mannheim schon wieder eine lange Nase drehen. Einen ersten Aufschluss darüber erhalten alles Verbandsliga-Interessierten am ersten Spieltag, dann empfängt der VfR nämlich die TSG zum Derby am 19. August im Rhein-Neckar-Stadion.

SV 98 schielt nach oben

Nach einer soliden letzten Spielzeit, wollen sich die Verantwortlichen und Spieler des SV 98 Schwetzingen wieder nach oben orientieren. Der ehrgeizige Trainer Steffen Kohl hat jedenfalls einen schlagkräftigen Kader zusammen, mit dem er seine Ziele durchaus erreichen kann. Schon letzte Saison agierte seine Elf häufig spielbestimmend, verpasste es aber sich in der Spitzengruppe festzubeißen.

Wenn die Verbandsliga im letzten Jahr eines gezeigt hat, dann dass eine ganze Reihe von Mannschaften um den Aufstieg mitspielen können. Während der FC-Astoria Walldorf II beinahe ohne Probleme den Titel einfuhr, wechselten sich mehrere Klubs beinahe wöchentlich ab, wenn es darum ging den zweiten Platz zu belegen.

Einen Oberliga-Absteiger muss man quasi immer mit zu den Favoriten zählen. Der FC Friedrichstal kehrt nach zwei Jahren zurück in die höchste Spielklasse des bfv. Im Kader hat sich nicht allzu viel getan, der mittelbadische Verein dürfte sich der Spitzengruppe anschließen. Ähnliches gilt wahrscheinlich für den 1.FC Bruchsal, der auch eine Liga höher kein Unbekannter ist und dort gerne über kurz oder lang wieder mitmischen möchte.

Einen großen Umbruch gab es beim TSV Amicitia Viernheim. Vom Kader der vergangenen Runde sind lediglich Jannis Weidner, Tilo Schander, Sebastian Scheidel, Nico Beck, Christian Kuhn, Maurice Urban sowie Boban Peric geblieben. Neuer Trainer ist Steffen Usler, der Norbert Muris abgelöst hat. Bei der Kaderplanung haben die Südhessen darauf geachtet junge Spieler aus der Region zu verpflichten. Das Durchschnittsalter der Akteure liegt bei 20,3 Jahren.

Allerdings ist auch bekannt, dass der Verein im Laufe der letzten Saison mit großen finanziellen Problemen zu kämpfen hatte. Dennoch hat die Mannschaft vorbildlich mitgezogen und erst am vorletzten Spieltag den zweiten Tabellenplatz abgeben müssen. Letztlich wäre ein Aufstieg womöglich kontraproduktiv gewesen. Von zahlreichen Abgängen schmerzen ohne Frage die des langjährigen Kapitäns und Führungsspieler Roman Haas (ASC Neuenheim) sowie des Torjägers Matteo Monetta (FV Fortuna Heddesheim) am meisten.

Heddesheim auf der Überholspur

Mit einem qualitativ sehr stark besetzten Kader kommt der FV Fortuna Heddesheim aus der Landesliga Rhein-Neckar. Der Vizemeister setzte sich über den Umweg Relegation durch und hat das Zeug zur Überraschungs-Mannschaft. Beim FV tummeln sich eine Reihe von hochbegabten Spielern, die über reichlich Erfahrung in höheren Ligen verfügen. Den umtriebigen Machern des FV ist es sicher gelungen, eine Truppe hinzustellen die mit dem Abstieg nichts zu tun haben wird. Im Gegenteil, ein Platz in der Spitzengruppe muss kein Traum bleiben.

Nach einer sehr ordentlichen Saison hat sich der FC Zuzenhausen nach der Landesliga-Meisterschaft aus dem Jahr 2015 sehr schnell sehr gut zurechtgefunden. Bei der Kaderzusammenstellung haben die Verantwortlichen des FCZ darauf geachtet, keine große Fluktuation zu haben. Zwar haben mit Jonas Scheurer (1.FC Mühlhausen) und Patrick Fetzer (SV 98 Schwetzingen) zwei Offensivkräfte den Klub verlassen, doch die Neuzugänge können sich ebenfalls sehen lassen. Aus der Regionalliga kommen Dennis Bindnagel als Co-Trainer sowie Tobias Keusch von der SpVgg Neckarelz. Dazu gesellt sich das hoffnungsvolle Talent Christopher Wild, der erst 20 Jahre alt ist und beim Heidelberger Kreisligisten SG Horrenberg für ordentlichen offensiven Wirbel gesorgt hat.

Friedrichstal nach Abstieg wieder vorne dabei?

Einen Oberliga-Absteiger muss man quasi immer mit zu den Favoriten zählen. Der FC Friedrichstal kehrt nach zwei Jahren zurück in die höchste Spielklasse des bfv. Im Kader hat sich nicht allzu viel getan, der mittelbadische Verein dürfte sich der Spitzengruppe anschließen. Ähnliches gilt wahrscheinlich für den 1.FC Bruchsal, der auch eine Liga höher kein Unbekannter ist und dort gerne über kurz oder lang wieder mitmischen möchte.


In Friedrichstal gilt es nach dem Abstieg möglichst schnell in den Rhythmus zu finden. F: AS

Neuer Trainer und dazu ein sehr junger, entwicklungsfähiger Kader. Die SG Heidelberg-Kirchheim setzt auf die Jugend und verfolgt eine langfristige Strategie. 22,7 Jahre sind die Spieler im Schnitt jung. Der neue Trainer Thorsten Moser kennt die Strukturen bei der SGK und wird wissen, an welchen Stellschrauben er drehen muss. Ihm zur Seite steht weiterhin der spielende Co-Trainer Jonas Rehm. Eine große Aufgabe für das Trainerduo besteht darin, den Abgang einiger treffsicherer Akteure zu kompensieren. Wenn dies schnell gelingen sollte, sollten die Heidelberger Südstädter eine Runde fernab aller Abstiegssorgen bestreiten.

Der VfB Eppingen ist wieder dort, wo er unbedingt hin wollte. Marco Unser ist zum Ende seiner Tätigkeit als VfB-Coach zum zweiten Mal Landesliga-Meister geworden. Ein eingespielter und erfahrener Kader ist die beste Voraussetzung, um eine Klasse höher direkt eine gute Rolle zu spielen. Am meisten schmerzt der Abgang von Maximilian Rohr. Der hoch aufgeschossene, technisch versierte Mittelfeldspieler wagt den Schritt zum Oberligisten SSV Reutlingen. Neuer Trainer ist Michael Streichsbier, der bereits vor 15 Jahren schon einmal das Sagen beim Kraichgau-Klub hatte.

Traditioneller Außenseiter ist der Meister der Landesliga Odenwald. Getreu dem Motto „Wir haben nichts zu verlieren“, startet der TSV Strümpfelbrunn das Abenteuer Verbandsliga. 2011/12 spielte der TSV noch in der Kreisklasse A und hat seitdem einen rasanten Aufstieg hinter sich. Dementsprechend überraschend kam der Aufstieg als Landesliga-Meister. Dennoch ist Strümpfelbrunn mit Verlaub Abstiegskandidat Nummer eins. Das sollte als Motivation genügen, um es allen zu zeigen zu wollen.
Aufrufe: 016.8.2016, 17:30 Uhr
red.Autor