2024-04-23T13:35:06.289Z

Ligabericht
Unangenehmer Wiederholungseffekt - bereits im Hinspiel kam es zu Rudelbildung. F: Martin
Unangenehmer Wiederholungseffekt - bereits im Hinspiel kam es zu Rudelbildung. F: Martin

Unterschiedliche Wahrnehmungen über Schlägerei in Delkenheim

Freudenberg: "Ob in der Ehe oder auf dem Fußballplatz - geschlagen wird nicht" +++ Situation in Delkenheim eskalierte +++ Hofmann kritisiert Verhalten der Germania-Offiziellen

DELKENHEIM. Der 3:2-Sieg von Kreisoberligist Germania Wiesbaden gegen den FV Delkenheim wurde von unschönen Szenen überdeckt. So soll es nach einer Schlägerei sogar zu einer blutigen Nase gekommen sein.

Freudenberg: "Delkenheimer quasi im Blutrausch"

"Kurz nachdem das 3:2 für uns fiel, wurde unser Spieler, Tobias Samfass, in der eigenen Hälfte gefoult", beschreibt Germania-Trainer Hartmut Freudenberg. Daraufhin seien Delkenheimer auf Samfass losgegangen, da die Nachspielzeit schon lief und sie wieder ausgleichen wollten. "Unsere Mannschaft hat versucht sich zu wehren. Der Delkenheimer Torwart ist sogar über den halben Platz gerannt, um Tobias auch eine reinzuhauen. Im Endeffekt wurde ihm die Nase blutig geschlagen. Solch eine Brutalität habe ich auf einem Fußballplatz noch nie gesehen und es ist mir auch immer noch unerklärlich, wie man einen anderen Spieler so angehen kann. Einige Delkenheimer waren quasi im Blutrausch", sagt Freudenberg weiter.

Hofmann kritisiert Verhalten der Germania-Offiziellen

Das Spiel fand Freudenberg davor ziemlich fair: " Vor dieser Situation war die Partie ein ganz normales Fußballspiel mit nur vier Gelben Karten", wobei Platzverweise für Christopher Wadephul Emden (Delkenheim) und Dennis Carthaser (Germania) folgten. Delkenheims Trainer Manfred Hofmann sah das generell anders: "Es wurde, besonders in der zweiten Halbzeit, viel gefoult. Es hätte eigentlich viel mehr Gelbe Karten geben müssen. Des Weiteren wurden die Spieler der Germania von Trainerseite, beziehungsweise von anderen Offiziellen, am Ende zu taktischen Fouls aufgefordert. Das habe ich mitbekommen. Wieso, ist mir unerklärlich." Zu der Schlägerei an sich könne er nicht wirklich etwas sagen, da er da nicht viel mitbekommen habe. Aus privaten Gründen sei er direkt nach der Partie ins Krankenhaus gefahren. "Da hatte ich natürlich andere Sorgen als solch eine Rangelei.", erklärt Hofmann.

"Ob in der Ehe oder auf dem Fußballplatz - geschlagen wird nicht"

Freudenberg findet den Delkenheimern gegenüber klare Worte: "Es gibt beim Fußball oft Pöbeleien und auch viele Emotionen, aber wieso man jemanden schlägt werde ich nie nachvollziehen können. Ob in der Ehe oder auf dem Fußballplatz - geschlagen wird nicht! Ich habe die Delkenheimer immer respektiert und wünsche ihnen alles Gute für die Zukunft, aber sie sollten sich mal wieder darauf besinnen Fußball zu spielen und darüber nachdenken, ob sie auch in der nächsten Saison in genau der selben Konstellation antreten wollen."

Hofmanns Zukunft ungewiss

Freudenberg will sich mit der Germania nach dem Sieg nun weiter auf den Klassenerhalt konzentrieren. Delkenheim muss den Abstieg zwar nicht fürchten, sich am Ende der Saison jedoch vom jetzigen Trainer verabschieden, der bereits verkündete, dass er das Amt nicht mehr weiter ausüben wird. Über seine Zukunft sagt er: "Es ist noch alles offen, wenn sich etwas anbietet denke ich drüber nach, wenn nicht dann mache ich eben eine Pause."

Aufrufe: 019.4.2016, 16:30 Uhr
Xenia SchippAutor