„Ich habe erst vor drei Monaten angefangen, wurde dann aber zu zwei Sichtungen eingeladen und schließlich in die Bayern-Auswahl berufen.“ Im Fußball undenkbar, gehörte Kishimoto plötzlich dem Landeskader an und kämpfte am vergangenen Wochenende in Duisburg beim Ländercup des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) um die nationale Futsal-Krone.
Vor mehr als zehn Jahren hat Kishimoto mit der bayerischen U17-Auswahl im Fußball das Länderturnier gewonnen. „Der Ländercup jetzt war vergleichbar: Es ist ein super Gefühl, dabei zu sein. Ich habe das Flair genossen“, sagt er. „Man wird ein wenig verwöhnt. Und man hat hier Respekt vor jedem Spieler und freut sich, dass so viele gute Fußballer an einem Ort sind.“ In der Bayern-Auswahl trat Kishimoto zum Beispiel an der Seite von Nationalspieler Danijel Majdancevic an. Aus dem Nürnberger Team war zudem Rafael Canada Guzman nominiert. „Wir hatten auch drei Brasilianer vom SSV Jahn Regensburg dabei.“ Sechs Ausländer sind bei diesem Turnier pro Landeskader erlaubt. „Brasilianer sind im Futsal sehr stark, sie leben Futsal. Sie haben das von Beginn an gelernt und kommen nicht vom Fußball.“ Die meisten deutschen Futsal-Spieler kicken im Sommer ja auf dem Rasen. „Man merkt deutlich den Unterschied, die Bewegungsabläufe sind anders, in Technik und Taktik sind sie besser.“ Kishimoto kommt ein wenig ins Schwärmen, wenn er das erzählt. Fast vergisst er dabei, dass er selbst auch Teil der Landesauswahl war.
„Ich habe nicht so viel gespielt, aber es war super, weil ich so viel gelernt habe.“ Im Finale hat Bayern gegen das Team aus Hamburg mit 3:4 verloren. „Doch das war schon überraschend. Wir waren auf Augenhöhe. Sonst wurde Bayern im Futsal immer eher belächelt.“ Zuerst war er nach der Finalniederlage enttäuscht. „Aber jetzt denke ich: Für mich war es ein Riesenerfolg.“ Ganz zum Futsal wechseln möchte Kishimoto dennoch nicht. Mit Aufsteiger ATSV Erlangen liegt der Abwehrspieler in der Landesliga auf einem starken fünften Rang. „Die Halle ist ein guter Ausgleich. Aber im Fußball bekomme ich ein Taschengeld, das ich als Student gut gebrauchen kann.“ Doch er würde auch den Rasen vermissen. „Auf dem Großfeld bin ich aufgewachsen.“ Da kann auch das schöne Futsal nicht mithalten.