2024-04-23T13:35:06.289Z

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Unsere Tradition ist die Stärke der Zukunft

Interview mit Niko Weinhart zum Krefelder Budenzauber

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Beim Budenzauber 2017 versucht der KFC Uerdingen, den Bogen zwischen den glorreichen 80er Jahren und der heutigen Zeit zu schlagen. Die Uerdinger Legenden sollen dazu zu einer dauerhafte Einrichtung als Traditionsmannschaft werden.
Herr Weinhart, wenn am 7. Januar der Budenzauber 2017 im Königpalast steigt, sind auch die Uerdinger Legenden wieder mit dabei. Wäre das nicht ein Anlass, dass auch der KFC seine eigene Traditionsmannschaft bekommt?

Niko Weinhart In der Tat ist das unser Ziel. Ich denke, dass wir als Verein unbedingt eine Traditionsmannschaft ins Leben rufen sollten, bestehend aus Spielern des FC Bayer Uerdingen und des KFC Uerdingen. Beim Budenzauber ist der erste Schritt dazu schon gemacht. Wir haben mit den Organisatoren eine Partnerschaft geschlossen. Das Trikot kommt von unserem Hersteller, wir werden das Turnier beim letzten Heimspiel bewerben, Karten gibt's ab Anfang der kommenden Woche bei uns auf der Geschäftsstelle. Die Partnerschaft schlägt sich auch im Logo der Legenden nieder. Neben dem schon bewährten "Uerdinger Legenden"-Zeichen gehört jetzt auch das KFC-Logo mit dazu. So wollen wir auch optisch den Bogen schlagen von den Höhepunkten der Vereinsgeschichte zur Jetztzeit, in der wir ja hoffentlich ein eigenes Stück Geschichte schreiben.

Aber Hand aufs Herz: Ehemalige Oberliga-Spieler in einem Team mit Größen wie Matthias Herget oder Friedhelm Funkel?

Weinhart Genau das ist natürlich ein Problem. Wir hatten die großen Zeiten vor 30 Jahren. Die Spieler von damals sind alle älter geworden. Damit werden wir, bei allem Respekt, bei einem Turnier wie dem Budenzauber nicht viel gewinnen können, wenn ich sehe, wer bei anderen Clubs alles spielt und wie alt die Spieler sind. Darum müssen wir einen Weg finden, die alten Spieler zu halten und von den jüngeren neue hinzu gewinnen.

Wer schwebt Ihnen da vor?

Weinhart Natürlich stehen wir in Kontakt zu vielen Spielern. Frank Kirchhoff hat da federführend das Heft in die Hand genommen. Ein Spieler, mit dem wir in Kontakt stehen aus der jüngeren Vergangenheit ist beispielsweise Erhan Albayrak. Gut, er war nicht lange hier, aber er war eben auch eine Zeitlang hier und ist somit auch ein Teil der Vereinsgeschichte. Zwischenzeitlich war er sogar ja auch Trainer bei uns. Das wäre doch toll, wenn er auch für uns in der Traditionsmannschaft spielen würde. Ich denke, das würde auch bei den Fans gut ankommen. Erhan hat mir schon versprochen, dass er kommen wird.

Spielen Sie denn selbst auch mit?

Weinhart Ja, die Organisatoren haben mich auch gefragt, ob ich nicht wollen würde. Unser A-Jugendtrainer Daniel Felgenhauer würde auch gerne, aber sein Knie macht da nicht mit.

Wozu braucht der KFC eine Traditionsmannschaft?

Weinhart Ich sag mal so: Einen günstigeren und sympathischeren Werbeträger kannst du kaum haben. Die Spieler kennen alle Fußball-Fans, selbst diejenigen, die damals noch gar nicht gelebt haben. Und sind wir doch mal ehrlich: Hätten wir diese Erfolge vor 30 Jahren nicht gehabt, wäre der KFC doch schon längst von der Bildfläche verschwunden. Wir sind stolz auf diese Erfolge, sie machen uns zu dem Club, der wir eben nun mal sind. Unsere Tradition ist die Stärke der Zukunft. Das ist die Basis, die den Verein ausmacht. Die Tradition hat uns über die schweren Zeiten gebracht, und wir sind auch stolz auf diese Vergangenheit.

Tradition allein bringt aber weder Fans der aktuellen Mannschaft noch neue Sponsoren.

Weinhart Stimmt natürlich. Aber: Viele der jungen Fans kommen über ihre Eltern zum KFC, die von damals erzählen. Die Jüngeren sind in der Jetztzeit bei uns, und sie haben jetzt die einmalige Möglichkeit, mit uns den Weg zu gehen, den wir eingeschlagen haben. Wir wollen den Weg nach oben gehen, zurück in den bezahlten Fußball. Und sie können uns dahin begleiten, ein Teil davon sein. Und die Tradition, die wir nun mal haben, unterscheidet uns von den Vereinen wie zum Beispiel Hoffenheim oder Leipzig: Wir haben schon etwas vorzuweisen, auch wenn's halt lange her ist. Das in Kombination mit dem sportlichen Erfolg ist eine gute Basis, um neue Fans zu gewinnen. Darauf können und wollen wir aufbauen. Die Leute kommen mit dem Erfolg, da bin ich mir sicher. Und mit sportlichem Erfolg machen wir den KFC wieder sexy.

Ist denn die Vergangenheit nicht bisweilen auch Bürde?

Weinhart Nein, im Gegenteil. Sie ist unser Ansporn, sieben Tage in der Woche für den Verein zu arbeiten. Wir haben eben durch die Erfolge der Vergangenheit einen hohen Auftrag, und dem wollen wir auch gerecht werden.

Aufrufe: 03.12.2016, 07:30 Uhr
RPAutor