2024-06-14T14:12:32.331Z

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"Uns erwartet eine hochemotionale Geschichte"

Saarbrückens bundesligaerfahrener Trainer Falko Götz gibt sich vor dem Derby bei Eintracht Trier selbstbewusst

Als Spieler gewann er mit Bayer Leverkusen 1988 den Uefa-Pokal, als Trainer betreute er unter anderem knapp drei Jahre Hertha BSC in der Bundesliga. Nun soll Falko Götz den 1. FC Saarbrücken in die dritte Liga zurückhieven. Vor dem Regionalligakracher bei Eintracht Trier am Samstag ist dem 53-Jährigen nicht bange.

Dass er mit Bayer Leverkusen mal im DFB-Pokal bei Eintracht Trier spielte, hat Falko Götz noch im Kopf (16. November 1985, Achtelfinale, 3:1 nach Verlängerung). Dass er 1995 auch mit dem 1. FC Saarbrücken nach dem Zwangsabstieg aus der zweiten Liga an der Mosel kickte, ist ihm dagegen nicht mehr bewusst.

Kein Wunder, Götz ist schon ordentlich herumgekommen. 242 Bundesliga-Spiele für Bayer Leverkusen und den 1. FC Köln, Trainer bei Hertha BSC, 1860 München und der vietnamesischen Nationalmannschaft.

Und nun wieder Regionalliga, als Coach beim 1. FC Saarbrücken. Ein Kulturschock? „Nein. Ich habe bei meinem Karrierestart als Trainer mit Hertha BSC II und später mit Holstein Kiel auch in der Regionalliga gearbeitet. Dort wird auch guter Fußball gespielt.“

Mit Kiel stieg Götz in die dritte Liga auf. Mit diesem Ziel hat der 53-Jährige, der 1983 als Spieler des BFC Dynamo Berlin ein Auswärtsspiel bei Partizan Belgrad zur Flucht nutzte, in diesem Sommer auch beim 1. FC Saarbrücken angeheuert. „Wenn du es im vorigen Jahr wegen eines verschossenen Elfmeters in der Relegation in Würzburg nicht geschafft hast, kann der Plan nur sein, es wieder zu versuchen. Doch in dieser Saison ist ein Aufstieg sogar noch schwieriger als im vergangenen Jahr, weil mehr Mannschaften oben mitspielen“, sagt Götz.

Mit fünf Vereinen hatte er vorne gerechnet. Dass sich zur SV Elversberg, zu Kickers Offenbach, Waldhof Mannheim, Hessen Kassel und zu seinem FCS auch Eintracht Trier gesellt hat, kommt für den gebürtigen Sachsen überraschend: „Dass Trier ganz vorne mitmischt, war nicht unbedingt zu erwarten. Aber die Eintracht macht ihre Sache bislang sehr gut. Sie sammelt eifrig Punkte und hat auch mal Glück wie zuletzt in Bahlingen, als ihr in letzter Minute das 1:0 gelang. Trier ist ein sehr ernstzunehmender Gegner.“

Gleichwohl versprüht Götz, den Querelen in der FCS-Führungsetage nach eigener Aussage im Arbeitsalltag nicht tangieren, großes Selbstbewusstsein. Für Trier ist das Derby am Samstag, 14 Uhr, im Moselstadion das Spiel des Jahres, für den FCS (angeblich) nicht. Götz: „Bei uns ist alles ruhig. Wir müssen davon ausgehen, dass es viele Mannschaften gibt, die aus der Tradition heraus Partien gegen uns als Spiel des Jahres ausrufen. Bislang sind wir mit dieser Rolle ganz gut umgegangen.“

Der Uefa-Pokal-Sieger von 1988 geht die Partie in Trier mit breiter Brust an: „Uns erwartet eine hochemotionale Geschichte. Wir dürfen uns nicht provozieren lassen und müssen aggressiv dagegen halten. Wenn wir das umsetzen und sich jeder an die Vorgaben hält, haben wir eine gute Chance. Wir fahren nach Trier und wollen gewinnen. Das muss man auch merken.“

Aufrufe: 023.9.2015, 21:14 Uhr
Mirko BlahakAutor