2024-05-02T16:12:49.858Z

Testspiel
Eine Halbzeit zufrieden, die andere nicht: Union-Coach Norbert Düwel und sein dreifacher Torjäger Steven Skrzybski. Foto: Marc Schütz
Eine Halbzeit zufrieden, die andere nicht: Union-Coach Norbert Düwel und sein dreifacher Torjäger Steven Skrzybski. Foto: Marc Schütz

Unions zwei Gesichter in Falkensee

Der Zweitligist aus Berlin besiegt den SVFF im Testspiel, überzeugt dabei aber nur in den ersten 45 Minuten

Für die einen war es der Start in die neue, für die anderen der Abschied aus der alten Saison. Während man in Falkensee mit dem 1:8 gegen den 1. FC Union Berlin durchaus zufrieden in die Sommerpause geht, ist der Testspielauftakt für Union-Trainer Norbert Düwel zumindest in der zweiten Halbzeit ganz und gar nicht nach Maß gelaufen.

Derlei Stimmen werden bei Vergleichen wie diesen immer laut: „Solche Testspiele versteh ich nicht. Klassen überlegen. Was will man da üben?“, hieß es unter Union-Fans vor dem Test gegen den SV Falkensee-Finkenkrug am Dienstagabend auf Facebook. Vier Klassen Unterschied zwischen Berlinern und Randberlinern. Unions Coach Norbert Düwel hat unlängst durch die Blume sogar Erstliga-Ambitionen der Eisernen verlauten lassen. Also eine berechtigte Frage?



Natürlich ist das Spiel ein Marathonlauf auf das Falkenseer Tor. Schon nach 120 Sekunden muss Sefan Demuth das erste Mal hinter sich greifen, weil Sören Brandy unhaltbar einnetzt. Bis zur Halbzeitpause sehen die 2000 Zuschauer fünf weitere Berliner Tore. Die Schützen: Raffael Korte gleich in der dritten Minute, Michael Parensen (11.), Steven Skrzybski (18.), Damir Kreilach (32.) und Maximilian Thiel (37.).

Den schönsten Treffer macht der Kapitän der Eisernen, Damir Kreilach, als er einen langen Ball per Volleyabnahme direkt ins Falkenseer Tor hämmert. Der SVFF hat hingegen Mühe, die Kugel überhaupt zu halten.

„Wir haben viele schöne Tore gesehen“, findet Unions Trainer Norbert Düwel, dem der Auftritt seiner Elf in Durchgang eins desöfteren die Miene aufhellt. Und der die Frage nach dem Warum solcher Tests zumindest schon mal ein Stück weit beantwortet. Der guten Laune wegen.

Falkensees Co-Trainer Andreas Schiemann, der beim Spiel des Jahres für den SVFF den auf dem Jacobsweg wandernden, Frank Rohde vertritt, sagt hingegen: „Schade, dass wir so schnell die Gegentore bekommen haben. Aber“, und da ist er sich sicher, „die waren nicht zu verhindern.“


Berlins Steven Skrzybski (rechts) war in der ersten gar nicht und in der zweiten Halbzeit kaum zu bremsen.

In der zweiten Halbzeit stellt Union komplett um. Nur Skrzybski und Keeper Mohamed Amsif bleiben auf dem Platz. Das Spiel ist plötzlich ganz anderes. Union läuft weniger und Falkensee beantwortet mit einem Konter, den Patrick Lenz zum 1:6 Anschlusstreffer nutzen kann, die eingangs gestellte Frage noch ein wenig mehr. Der Überraschung wegen.

Der lockere Testlauf der ersten wird zu einem mühsamen Angerenne in der zweiten Halbzeit, bei dem kurz vor Schluss nur noch Neuzugang Dennis Daube und wieder Steven Skrzybski treffen (88. und 90. Minute). „Ich denke, es ist eine Kopfsache. Man muss eine gewisse Einstellung auch zu so einem Spiel mitbringen“, sagt Norbert Düwel und es braucht nicht viel, um zu erkennen, dass der Coach alles andere als zufrieden ist. „Meine Mannschaft der ersten Halbzeit hat sich gut bewegt, die andere nicht.“ Es kommt Arbeit auf die Köpenicker zu. Und das ist eine weitere Antwort. Der Erkenntnisse wegen.



Im zweiten Durchgang ließ Union dem Brandenburgligisten aus Falkensee mehr Raum. Die Konsequenz: ein Kontertor zum zwischenzeitlichen 1:6.

„Da ist noch einiges zu tun“, findet auch Andreas Schiemann vom SVFF, der für sein Team gleich gar kein Ziel abgesteckt hatte, was hier gegen Union erreicht werden soll. Und die Frage nach dem Warum fasst er so zusammen: „Für die Jungs war es einfach eine tolle Erfahrung gegen eine Profimannschaft zu spielen. Und für Union ist es auch eine Sache, hier ein paar Prestige-Punkte zu sammeln.“

Am Sonnabend geht das Prestige-Punkte-Sammeln im Starterfeld der Brandenburgliga weiter. Union Berlin ist dann beim MSV Neuruppin zu Gast. Wieder vier Klassen Unterschied. Der Antworten wegen.


Immer noch nicht genug? Den kompletten Spielverlauf gibt es hier noch einmal im Liveticker zum Nachlesen!

Aufrufe: 023.6.2015, 23:11 Uhr
Marc SchützAutor