Und Trainer Rainer Bruse wusste nach dem Abpfiff nicht so recht, wie er mit dem Ausgang des Spiels umgehen sollte. Schließlich wurde es bereits in der Halbzeitpause sehr laut im Gästetrakt. "Ich mache mir Sorgen. In dieser Verfassung gehören wir zweifellos zu den Abstiegskandidaten", ärgerte sich Bruse und ging mit seinen Spielern anschließend noch härter ins Gericht: "In der Mannschaft ist kein Leben." Das saß. Zwar attestierte der Übungsleiter im Vergleich zum desolaten Auftritt der Vorwoche eine leichte Besserung, doch es reichte bei weitem noch nicht aus. Sehnsüchtig werden in Amern die Ausfälle der vergangenen Wochen zurückerwartet. Dabei zeigten sich die Gäste in der Anfangsphase im Defensivverbund durchaus gefestigt, doch in der Vorwärtsbewegung tat sich lange Zeit überhaupt nichts. Den ersten Aufreger gab es nach 17 Minuten, als Chiquinho den Ball hart nach in den Amerner Strafraum passte, aber die entstandene Konfusion nicht ausgenutzt werden konnte. "Wir haben viel investieren müssen und haben uns endlich auch belohnt", erklärte Chiquinho. Als bereits alle mit einer torlosen ersten Halbzeit rechneten, unterlief dem bemitleidenswerten Dennis Metten der folgenschwere Patzer des Spiels. Er ließ eine Hereingabe der Nettetaler fallen und Tore Mertens staubte zur glücklichen 1:0-Führung ab. Der Neuzugang vom Oberligisten VfR Krefeld-Fischeln erzielte seinen ersten Treffer im neuen Trikot.
Und Dennis Metten? Der ansonsten starke Torwart der VSF Amern wollte sich am liebsten verkriechen, denn er wusste, dass diese Aktion im Gedächtnis bleiben würde, sollte das Spiel verloren werden. Und so kam es dann auch. Auch wenn man sagen muss, dass sich Union den Sieg im zweiten Durchgang verdiente. Denn die Blau-Gelben erspielten sich zunehmend wieder Chancen. Erst scheiterte Markus Keppeler aus kurzer Distanz an Dennis Metten, dann fand auch Michael Engler in Metten seine Meister. Denn der Kapitän Unions scheiterte mit einem Foulelfmeter (55.). Die Nettetaler Anhänger schienen zu verzweifeln, fühlten sich in Sachen Torausbeute an den Auftritt gegen St. Tönis erinnert. Doch es ging diesmal gut. "Weil wir auch nach dem Platzverweis erst einmal hinten entsprechend stabil stehen wollten", erklärte Chiquinho. Und weil auch den Amernern nicht so recht etwas einfallen wollte. Zwar hatte Max Kapell zwei gute Möglichkeiten, doch die Amerner hatten es sich gestern einfach auch nicht verdient. Zumal sie auch nicht in der Lage waren, den Hebel umzulegen.