Union schwört sich auf den Ligastart ein

Doch während der Termin in zwei Wochen für die Partie zwischen Meister Bayern München und Werder Bremen mit bedacht gewählt wurde, um die Fans mit einem Klassiker auf die neue Saison einzustimmen, kam das Spiel am Freitagabend in der Christian-Rötzel-Kampfbahn (20 Uhr) zwischen Union Nettetal und der SSVg. Heiligenhaus eher aus personellen Erwägungen heraus zustande.

"Uns hätten am Sonntag einige Spieler nicht zur Verfügung gestanden, deswegen haben wir die Partie vorverlegt", erklärt Union-Coach Chiquinho. So steht ihm für die heutige Premiere bis auf Maurice Heylen, der sich in der Vorbereitung einen Muskelfaserriss zuzog, der komplette Kader zur Verfügung. Ein Kader, der sich durch die Ab- und Zugänge im Schnitt um ein Jahr verjüngt hat - von 27,41 auf 26,41 Jahre. "Mit Blick auf die lange und anstrengende Saison haben wir uns ganz bewusst etwas jüngere Spieler geholt, die noch hungrig sind", sagt Chiquinho. Bei der Frage, wer denn von den Neuen am Freitag in der Startelf stehen wird, will sich der Brasilianer allerdings nicht in die Karten schauen lassen. Bei der Generalprobe am Sonntag im Niederrheinpokal auswärts gegen den Duisburger SV durften in Oguzhan Bonsen, Ekrem Engin und André Kobe drei Zugänge von Beginn mittun. Und angesichts eines überzeugenden 12:0-Sieges gegen den A-Ligisten dürfte es nicht allzu viele Gründe für den Trainer geben, etwas zu ändern.

Doch Chiquinho widerstrebt es, Freifahrtscheine zu verteilen. Er will den Konkurrenzkampf hochhalten, um mehr Leistung aus seinen Spielern herauszukitzeln. "Wir haben zwar gegen Duisburg viele Tore geschossen, aber die letzte halbe Stunde hat mir nicht so gut gefallen, weil wir nachgelassen haben. In der Meisterschaft müssen wir die Konzentration die ganze Zeit hoch halten", betont der Trainer. Einer der sich wohl keine Sorge um seinen Stammplatz machen muss, ist Ekrem Engin. Denn der Spielmacher wurde vom Oberligisten SC Düsseldorf-West geholt, um das Spiel der Nettetaler durch mehr Präsenz im Mittelfeld variantenreicher zu machen. Durch zwei frühe Tore, davon ein Elfmeter, brachte er die Union in Duisburg auf die Siegerstraße. Das werden auch die Heiligenhauser registriert haben, denn laut Chiquinho hatten sie einen Scout nach Duisburg entsandt. "Der Erkenntnisgewinn dürfte sich insgesamt aber in Grenzen gehalten haben, weil wir ja kaum gefordert wurden", sagt der Brasilianer. Er hat den Gegner nicht beobachten lassen, weiß so gut wie nichts über den Tabellenneunten der Vorsaison in Gruppe 1, in der Nettetal neu ist. "Deswegen haben wir unter der Woche viel gesprochen, um uns auf die Aufgabe einzuschwören. Die Jungs sind voll konzentriert und froh, dass es nach der harten Vorbereitung endlich losgeht", erklärt Chiquinho. So viel ist schon mal sicher: Heiligenhaus ist ein anderes Kaliber als Pokalgegner Duisburger FV.