Denn auch gegen den Tabellenführer aus Wuppertal attestierte er seiner Mannschaft nicht nur eine gute Leistung, sondern sogar fußballerisch einen Schritt nach vorne. Trotz des überaus unglücklichen Spielverlaufs mit einem frühen 0:2-Rückstand hätten es seine Spieler hinbekommen, Dominanz auszuüben. Bestätigt sah sich Schwan in der Einschätzung der Leistung seines Teams durch das Lob aus den gegnerischen Reihen. "Wir haben zu hören bekommen, dass wir das beste Team waren, dass bislang dort gespielt hat", berichtet der 31-Jährige. Diesen Maßstab möchte Schwan auch am Sonntag gegen Odenkirchen anlegen, wobei die Partie freilich unter ganz anderen Vorzeichen über die Bühne gehen wird. Denn die Gäste aus dem benachbarten Mönchengladbach sind nach einem vielversprechenden Saisonstart unter anderem mit Siegen gegen Viersen und Amern völlig aus dem Tritt gekommen. Vorläufiger Tiefpunkt der Abwärtsspirale war am vergangenen Sonntag die 2:4-Heimniederlage gegen das Schlusslicht Bayer Dormagen, das bis dahin noch sieglos gewesen war. Und als wäre die Pleite an sich nicht schon bitter genug, kassierte auch noch Abwehrchef Sven Moseler eine Rote Karte und muss für die nächsten vier Pflichtspiele zuschauen.
"Das tut denen richtig weh", weiß Andreas Schwan, der die Gäste bei deren 0:1-Auswärtsniederlage gegen Heiligenhaus beobachten ließ. Doch der Union-Coach ist nicht so vermessen, die jüngsten Odenkirchener Resultate in der Art zu interpretieren, dass da Fallobst in der Christian-Rötzel-Kampfbahn zu Gast ist. Im Gegenteil: "Die werden alles tun, um sich für das Dormagen-Spiel zu rehabilitieren", sagt Schwan. Kollege Kemal Kuc drückt das mit Blick auf die nächsten Wochen so aus: "Es kommen nur noch starke Gegner, gegen die wir nur bestehen können, wenn wir wieder zu unserer taktischen Disziplin zurückkehren und auf dem Platz engagiert 90 Minuten arbeiten." Das hört sich ganz danach an, als käme auf die Nettetaler ein eher defensiv eingestellten Gegner zu, gegen den viel Geduld gefragt sein dürfte. Geduld, die sich allerdings lohnen könnten. Denn im Falle eines Sieges würde Union zwischen sich und die Gäste sieben Punkte Distanz bringen und hätte ein weiteres Team aus den unteren Tabellenregionen erst einmal abgeschüttelt.
Zum Personal Ausfall: Killich (Fußbruch); Einsatz fraglich: Keppeler (Schulter), Herrmann (Oberschenkelmuskulatur); zurück im Training: Ekrem, Gorgs