2024-04-25T14:35:39.956Z

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Unhappy End: Spatzen verlieren in Offenbach

Aus 2:0-Führung wird 2:3-Niederlage

Sie waren drauf und dran, den Bieberer Berg zu stürmen. 2:0 führte der SSV Ulm 1846 Fußball gegen die Offenbacher Kickers dank Treffern von David Braig und Thomas Rathgeber. Am Ende jedoch standen die Spatzen mit leeren Händen da. Die 2:3-Niederlage resultierte aus eigenen Unzulänglichkeiten, aber auch Pech.

In der ersten Halbzeit agierten die Ulmer sehr diszipliniert. Erneut war der Fokus, wie schon in den Spielen zuvor, auf die Defensive gerichtet. Jeder wusste, was sein Job war, die gesamte Mannschaft beteiligte sich an der Arbeit im hinteren Bereich. Stellvertretend sei Stürmer David Braig erwähnt, dem kein Weg zu weit war.

Auch in der 15. Minute hatte er hinten ausgeholfen, als Alper Bagceci einen Konter einleitete. Über Felix Nierlicho kam der Ball zu dem mittlerweile aufgerückten Braig, der ihn aus kurzer Distanz zur 1:0-Führung über die Torlinie schob. Das passte. Auch in der Folge hatten die Kickers kaum eine ernsthafte Torgelegenheit. Die weiterhin diszipliniert spielenden Gäste hingegen erwiesen sich als sehr effektiv. Thomas Rathgeber spielte in der 41. Minute OFC-Innenverteidiger Dennis Schulte aus, der schon vor dem 0:1 eine schlechte Figur abgegeben hatte, und zog ab: Zur Pause lagen die Spatzen 2:0 vorne.

Im zweiten Durchgang jedoch verloren die Ulmer mehr und mehr ihren in der ersten Halbzeit so klaren Kopf. Die Offenbacher entfachten nun immer mehr Druck. Fast schon logische Folge ihr war ihr 1:2-Anschlusstreffer durch einen Volleyschuss von Serkan Firat (62.). Der zeigte Wirkung. „Statt einen weiteren Gang hochzuschalten, haben wir versucht, das Spiel nur noch zu verwalten. Das darf nicht sein“, monierte Alper Bagceci nach dem Spiel.

Zu der eigenen Unzulänglichkeit kam auch noch eine Portion Pech dazu. Die Gegentreffer zum 2:2 und 2:3 resultierten aus einem umstrittenen Handelfmeter und einem Freistoß. „Ich habe mich weggedreht. Das war kein Strafstoß“, beschwor Olcay Kücük nach einer der sich nun häufenden Strafraumszenen. Der Schiedsrichter sah es anders und gab Handelfmeter. Dren Hodja nutzte die Gelegenheit in der 78. Minute zum 2:2.

Noch war alles drin. Nach einem Konter über die drei eingewechselten Spieler Ndriqim Halili und Janik Michel traf Christian Sauter (86.) aus kurzer Distanz, doch der Schiedsrichter entschied auf Abseits. In der 90. Minute ließ sich Pierre Fassnacht zu einem Foulspiel kurz vor der Strafraumlinie hinreißen. Den fällingen Freistoß schlug Spezialisit Serkan Firat mit viel Effet in den Torwinkel, unhaltbar für Holger Betz.

„Es war ein grandioses Spiel, das zum Bieberer Berg passte. Wir haben bis zum Ende Vollgas gegeben“, freute sich OFC-Trainer Oliver Reck. Die Ulmer Spieler hingegen verließen nach dem Unhappy End frustriert und mit hängenden Köpfen den Platz. Schließlich wäre gestern weit mehr drin gewesen, hätten sie die Begegnung diszipiiniert zu Ende gebracht. So aber bleiben die Spatzen bei ihren 18 Punkten, der den zehnten Tabellenplatz bedeutet.

Aufrufe: 023.10.2016, 09:55 Uhr
Gerold Knehr | SWPAutor