2024-04-16T09:15:35.043Z

Interview der Woche
F: Martin Broermann
F: Martin Broermann

Ungeschlagene Teams mit Teamgeist

Spielführer von Tusa 06 und Lohausen im Doppel-Interview

Zwei Teams dominieren die Kreisliga A, Gruppe 1: Der SV Lohausen und Tusa 06 haben jeweils alle acht Partien gewonnen. Marcel Schwarzer hat sich mit den jeweiligen Spielführern getroffen, und nach dem Geheimnis der Erfolgsserien befragt.

Ihr habt beide mit eurer Mannschaft bisher alle acht Spiele gewonnen, wie fühlt sich das an?

Manuel Mattukat (SV Lohausen): Dass wir bisher die maximale Punkte-Ausbeute geholt haben ist erst einmal nur eine schöne Momentaufnahme. Wir verfallen aber dadurch in keine Euphorie. Vor uns liegt noch eine lange Saison, in der wir Woche für Woche um jeden Punkt kämpfen müssen.

Kevin Hein (Tusa 06): Das ist natürlich auch für uns ein tolles Gefühl, was wir auch nicht so schnell verlieren möchten. Für viele von uns ist es eine neue Situation, in der wir uns natürlich wohl fühlen. Der "Gejagte" zu sein, ist auch mal schön. Aber kaufen können wir uns davon natürlich nichts.

Die Liga fragt sich welcher Verein zu erst patzt, was glaubt ihr?

Mattukat: Ich hoffe natürlich nicht, dass wir patzen, aber wir denken momentan nur von Woche zu Woche und versuchen, in jedem Spiel drei Punkte zu holen.

Hein: Ich denke, dass kann manchmal schneller gehen als man denkt. Einen schlechten Tag kann jede Mannschaft mal haben. Um weiter oben mitspielen zu können, besteht die Kunst natürlich darin, auch mal an einem schlechten Tag "dreckige " Punkte einzutüten. Patzt die eine Mannschaft, heißt es noch lange nicht, dass die andere Mannschaft automatisch aufgestiegen ist. Ganz davon zu schweigen, dass das Thema Aufstieg von uns direkt im Keim erstickt wird.

Was macht eure Mannschaft aus?

Hein: Unsere Mannschaft macht auf jeden Fall die Beite des Kaders aus. Mit einem sehr kompetenten Trainerteam, die wissen wovon sie reden. Wir haben uns quantitativ, aber auch qualitativ verbessert. Vor allem unser Trainer Nermin Ramic hat die Mannschaft, gerade im Offensivspiel, unglaublich mit Zugängen verstärkt, wo wir als Mannschaft natürlich von profitieren. All das hat der Trainer kontinuierlich und in kürzester Zeit aufgebaut, seitdem er die Mannschaft Anfang letzter Saison übernommen hatte.

Mattukat: Die Mannschaft ans ich sich macht uns aus. Wir haben einen tollen Zusammenhalt- Jeder ist bei uns mit jedem befreundet und es gibt keine Grüppchenbildung.

Wie seht ihr euer Verhältnis zwischen Lohausen und Tusa?

Mattukat: Ich denke, das Verhältnis zwischen den beiden Vereinen ist ziemlich gut. Einige Spieler kennen sich sogar untereinander, so dass sich daran auch nichts ändern sollte. Generell liegen ja auch schon ein paar Meter zwischen den beiden Vereinen. Aus der Ferne beobachten wir aber schon mit größten Respekt die tolle Entwicklung in Flehe.

Hein: Ich sehe das Verhältnis sehr entspannt, wie Manuel schon sagte, kennt man sich untereinander schon gut, gerade aus den letzten Jahren aus den Begegnungen aus der Kreisliga A und an Problemen zwischen den beiden Teams kann ich mich nicht erinnern. Dass wir nun plötzlich der direkte Ligakonkurrent von Lohausen sind, hat sich halt so ergeben. Der Respekt ist bei uns ebenfalls defintiv vorhanden, denn wir wissen, dass der Erfolg aus Lohausen nicht von irgendwo kommt. Wir möchten rund um den Platz natürlich den Ball flach halten. Auch wenn man nun vermehrt über uns liest. Aber ich denke, das bringt die aktuelle Tabellensituatiion eben mit sich. Ist bei euch nicht anders oder Manuel?

Mattukat: Nein, nicht wirklich.

Ist es schwierig, eine Mannschaft zu führen, die so erfolgreich ist?

Hein: Es ist meiner Meinung nach nicht wirklich schwer. Ich spiele seit 23 Jahren in diesem Verein und habe auch in den Senioren oft "schwerere Zeiten" mitgemacht, wo wir eher im unteren Drittel der Tabelle standen. Das stelle ich mir schwerer vor, da ich weiß, was plötzlich für Probleme auftauchen, wenn du da unten stehst.

Mattukat: Du bist 23 Jahre im Verein. Respekt, findet man auch nicht mehr so häufig!

Hein: Ja, 23 Jahre sind es mittlweile, eine schöne und lange Zeit. Als ich letzte Saison Kapitän wurde, musste ich natürlich erst mal meine Position finden. Ganz wichtig für mich ist, dass das Team als Gebilde an erster Stelle stehen muss. Jeder einzelne ist wichtig, allerdings nur dann, wenn er sich einfügt und alles für die Mannschaft gibt. Damit meine ich nicht nur die 90 Minuten auf dem Platz. Das gilt natürlich auch für mich. Nicht nur die Binde auf dem Platz zu tragen, sondern auch etwas für die Mannschaft zu leisten. Bisher macht es mir die Mannschaft sehr leicht.

Mattukat: Ich sehe das auch wie Kevin, eine erfolgreiche Mannschaft zu führen, ist kein Hexenwerk. Schwieriger wird es erst, wenn der Erfolg ausbleibt. Aber auch da sollte man sich nicht selbst zu wichtig nehmen. Im Vordergrund steht immer das ganze Team, in dem jeder einzelne wichtig ist.

Es fiebern schon alle auf das Duell zwischen der DJK Tusa und dem SV Lohausen entgegen. Ist es gut, dass das Spiel erst am drittletzten Spieltag stattfindet?

Hein: Es ist schön, dass wir der eine Part von diesem Duell sein dürfen. Natürlich sprechen uns einige auf dieses Spiel an. Aber für uns spielt es keine Rolle, an welchem Spieltag es stattfindet.

Mattukat: Bis dahin dauert es ja noch ein wenig und erst einmal möchten wir auch die nächsten Aufgaben erfolgreich meistern. Das wird schwierig genug, denn außer Tusa und dem LSV gibt es ja auch noch einige andere gute Mannschaften in der Liga.

Hein: Gute Antwort Manuel, es gibt noch weitere gute Mannschaften auf die wir aufpassen müssen.

Wo seht ihr die Stärken vom Gegenüber?

Mattukat: Kevin hat ja schon angesprochen, dass sich die Mannschaft quantitativ und qualitativ verstärkt hat. Genau darin sehe ich auch die Stärke der Tusa. Momentan stellt Tusa nicht nur die die beste Offensive, sondern auch die beste Defensive der Liga. Das sollte aussagekräftig genug sein.

Hein: Die Stärken von Lohausen sind bekannt in der Liga. Sie spielen seit einigen Jahren immer eine Rolle im oberen Tabellendrittel. Was sie sicherlich ausmacht, ist, dass sie schon lange zusammen spielen und nicht nur über hohe Qualität herrschen, sondern wie Manuel schon bestätigt hat, ebenfalls einen tollen Teamgeist haben. Alle anderen Mannschaften sind nicht erst seit dieser Saison vor diesem Team aus Lohausen gewarnt.

Wer steigt am Ende auf?

Hein: Am Ende steigt die Mannschaft auf, die am meisten Punkte auf dem Konto hat. Der Aufstieg ist für uns überhaupt kein Thema. Eine Saison ist sehr lang. Wenn uns unser Trainer etwas beigebracht hat, dann das hier: Wir schauen von Spiel zu Spiel und was am Ende bei raus kommt, schauen wir dann. Ich denke Lohausen hat mehr Erfahrung als wir oder Manuel?

Mattukat (lacht): Stimmt, wir haben mehr Erfahrung darin, wir man nicht aufsteigt. Am Ende wird die Mannschaft aufsteigen, die am letzten Spieltag auf Tabellenplatz eins stehen wird. Bis wir wissen, welches Team das sein wird, fließt noch viel Wasser den Rhein herunter.

Danke an beide für das Gespräch und weiterhin viel Erfolg in der Meisterschaft.

Aufrufe: 018.10.2014, 10:25 Uhr
Marcel SchwarzerAutor