2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
Sein Blick ist nach wie vor aufwärts gerichtet: Jürgen Streit, Trainer der SG Reisensburg-Leinheim.	F.: Ernst Mayer
Sein Blick ist nach wie vor aufwärts gerichtet: Jürgen Streit, Trainer der SG Reisensburg-Leinheim. F.: Ernst Mayer

Ungeschlagen seit anderthalb Jahren

Aufsteiger Reisensburg reitet unter Trainer Jürgen Streit auf der Erfolgswelle +++ Austs Rückkehr nach Aislingen +++ Gestärktes Gefüge beim SC Altenmünster

Verlinkte Inhalte

Recht ausgeglichen präsentiert sich die Kreisliga West in der laufenden Runde, jeder kann nahezu jeden schlagen - mit einer Ausnahme. Der Aufsteiger SG Reisensburg gibt klar den Ton an und ist nach sechs Partien noch immer ungeschlagen, was die Tabellenführung zur Folge hat. Dahinter sind große Sprünge in der Rangliste an der Tagesordnung. Beim Wiedersehen mit seinem Ex-Coach Peter Aust könnte der SV Aislingen einen Riesensatz machen, denn es winkt sogar der zweite Rang.

SV Ettenbeuren - SG Reisensburg-Leinheim (So 15:00)
(Bilanz seit 2009: 2 Siege Ettenbeuren - 0 Remis - 0 Siege Reisensburg)
Der 11. Mai 2014 war ein besonderer Tag im Leben von Jürgen Streit. Nicht allein, weil die Elf des Trainers der SG Reisensburg-Leinheim durch einen Sieg gegen den TSV Ziemetshausen II den Aufstieg in die Kreisliga West klar machte. Auch sein Sohn schaffte mit dem TSV Langeneufnach den Aufstieg – in die A-Klasse. Und zur Krönung war an diesem Tag auch noch Muttertag und das Glück in der fußball-verrückten Familie Streit komplett.
Mit dem Aufstieg seiner Mannschaft setzte der Trainer den Schlusspunkt unter eine herausragende Kreisklasse-Saison. Und seither geht es bei den Günzburger Vorstädtern erfolgreich weiter. Die letzte Niederlage datiert vom 26. Mai 2013, als das Team gegen den SV Waldstetten zu Hause mit 0:1 den Kürzeren zog. Seither verbinden die Reisensburger eine unglaubliche Siegesserie von – saisonübergreifend – 34 ungeschlagenen Spielen mit dem 52-jährigen C-Lizenz-Inhaber aus Langenneufnach.
„Der Blick auf die Tabelle macht einen natürlich stolz“, meint Streit und rührt zufrieden in seinem Cappuccino. „Doch zum Erfolg gehören viele einzelne Komponenten. Dabei ist der Trainer nur ein kleines Rädchen im großen Ganzen“. Wichtig war es seiner Ansicht nach, die Spannung hochzuhalten und die Mannschaft von Anfang an auf das gesteigerte Niveau in der Kreisliga anzupassen. Dazu gehörten höherklassige Vorbereitungsgegner wie TSV Ziemetshausen, TSV Dinkelscherben oder Bezirksliga-Aufsteiger TSV Zusmarshausen. Wichtig sei auch die gelungene Umstellung auf ein Spiel mit der Viererkette gewesen. Hier gelang es Streit sogar, den einen oder anderen Offensivspieler auf Defensive umzuschulen. Zufrieden sagt der Trainer: „Meine Mannschaft ist auch nach dem Aufstieg noch gierig auf Erfolge und setzt das im Moment Sonntag für Sonntag eindrucksvoll um.“
Zusätzliche Verstärkung ist in Sicht. Dieser Tage kehrt Top-Torjäger Patrick Hartmann (47 Treffer in der vergangenen Kreisklasse-Saison) aus dem USA-Urlaub zurück. Streit: „Doch die SG ist nicht nur Hartmann oder die Vogler-Brüder Christoph und Tobias. Sie ist in allen Teilen gut besetzt und deshalb nur schwer auszurechnen.“
Immens wichtig war dabei, dass die Vereinsführung voll hinter dem Trainer steht und ihm mit Stephan Linder einen Co-Trainer zur Seite stellte, der bisher sehr erfolgreich in der Jugendarbeit tätig war. Der Trainingsbesuch mit bis zu 30 Spielern ist ein Indiz für die gute sportliche Atmosphäre innerhalb der SG. „Und meine Familie hält mir zudem den Rücken frei“, erklärt Streit.
Trotz des tollen Starts: Ein guter Mittelfeldplatz würde Streit am Ende der Runde zufriedenstellen. „Für uns gilt es, den Moment zu genießen und auf dem Boden zu bleiben“, sagt er. Sollte sich Größeres andeuten, hätte er natürlich auch nichts dagegen. „Ich warte die Winterpause ab, dann sehen wir weiter.“
Der Verlauf der ersten Spiele in der Kreisliga überrascht Streit aber doch. Dass sich Wiesenbach, Ettenbeuren uns Mindelzell schwertun, hätte er nicht gedacht. Das zeigt ihm auch für die Zukunft seiner Elf, dass der Grat zwischen himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt schmal sein kann. Schließlich liegen derzeit nur vier Zähler zwischen einem Aufstiegs- und einem Abstiegs-Relegationsplatz.
Schiedsrichter: Philipp Ettenreich (Zusamaltheim)


Auf seine alten Wiesenbacher Teamkameraden trifft Pierre Lohr (rechts) diesmal mit dem FC Gundelfingen II. F.: Walter Brugger

SpVgg Wiesenbach - FC Gundelfingen II (Sa 15:30)
(Bilanz: Bislang keine Spiele)
Wiedergutmachung ist für Gundelfingens Zweite beim Auswärtsspiel angesagt. Nach zwei Niederlagen in Folge und dem Abrutschen bis auf einen Abstiegsplatz stehen die Gärtnerstädter unter Zugzwang. Auch der Bezirksliga-Absteiger musste zuletzt gegen Spitzenreiter Reisensburg-Leinheim eine deutliche und überraschende 0:4-Schlappe hinnehmen, ist aber mit elf Zählern einer von fünf punktgleichen Verfolgern des bislang souveränen Aufsteigers. Neu-FCGler Pierre Lohr trifft heute auf seine Ex-Kollegen um Trainer Uwe Bacher, der auf eine mit einem Durchschnittsalter von knapp 28 Jahren gestandene Bezirksliga-Mannschaft zurückgreifen kann.
Auf FCG-Seite fraglich sind die Einsätze des zuletzt verletzungsbedingt ausgeschiedenen Dominik Clement sowie Steffen Benk (Schule). Auch Dennis Böhm (Bänderverletzung) fehlt wohl ebenso wie Lance Smith (beruflichen Gründe). Bei Keeper Dominik Trenker, der in der Vorwoche aufgrund einer Fingerverletzung passen musste, besteht berechtigte Hoffnung auf Einsatzbereitschaft.
Schiedsrichter: Philipp Hahn (Alerheim)


SV Aislingen - SV Kicklingen-Fristingen (So 15:00)
(Bilanz seit 2004: 5 Siege Aislingen - 1 Remis - 4 Siege Kicklingen)
Nach zwei Auswärtsspielen darf der SVA diesmal wieder vor heimischer Kulisse ran - und sinnt im Derby gegen den SV Kicklingen auf Revanche für die unglückliche Niederlage aus der Vorsaison. Ein Wiedersehen gibt es mit Aislingens Ex-Trainer Peter Aust, der mit seiner neuen Mannschaft auf den Kapellenberg zurückkehrt. Die Partie hat also reichlich Brisanz, zumal der SVA bislang noch nie gegen Aust gewinnen konnte. Dennoch meint Aislingens Coach Simon Forster: „In den letzten Partien haben wir Selbstvertrauen getankt, wir wollen den vierten Sieg in Folge einfahren!“ Derweil freut sich Aust, nach seiner fünfjährigen Amtszeit in Aislingen dort noch viele Freunde begrüßen zu können. Während der 90 Minuten wird die Freundschaft freilich ruhen. Ziel der Kicklinger ist, endlich mal wieder zunächst selbst in Führung zu gehen. Zu oft musste man in den vergangenen Spielen einem Rückstand hinterherlaufen. Die aus dem Urlaub zurückkehrenden Bihler und Grimminger sollen der Offensive frischen Wind geben.
Schiedsrichter: Jürgen Thiel (Waldstetten)


SC Altenmünster - SV Mindelzell (So 15:00)
(Bilanz seit 2011: 0 Siege Altenmünster - 3 Remis - 3 Siege Mindelzell)
Auf Relegationsrang 13 ist der SV Mindelzell überraschend platziert. Auf den ersten Blick winkt also eine klare Sache für den SC Altenmünster, der sich ganz weit oben in der Tabelle sonnt. Spielertrainer Fabian Herdin lässt sich davon aber keineswegs blenden und rückt die Dinge zurecht: „Die Mindelzeller haben ja zwei Spiele weniger bestritten. Die erwarte ich von ihrem Leistungsvermögen viel weiter oben in der Tabelle.“ Überhaupt, die Ausgeglichenheit in der Liga spricht Bände. Den Vorletzten Ettenbeuren (6 Zähler) trennen nach sieben Spieltagen gerade mal lächerliche fünf Punkte von Tabellenrang zwei. Aufgrund dessen gibt Fabian Herdin seiner Mannschaft auch ganz deutlich zu verstehen: „Wir können uns auf dem bisher Erreichten nicht ausruhen. Eine gute Fitness ist meines Erachtens ganz wichtig.“ Nach dem 5:0-Auswärtserfolg in Ichenhausen weiß die Mannschaft die Dinge richtig einzuordnen. Herdin: „Wir haben zuletzt zweimal in gleicher Formation auflaufen können, was sicher unser Gefüge gestärkt hat. Doch wenn wir gegen Mindelzell bestehen wollen, müssen wir wieder 100 Prozent an Leistung an den Tag legen.“ Hinten stabil stehen, darauf wird es laut Herdin ankommen.
Schiedsrichter: Markus Bittner (Dasing)

VfB Bächingen - SV Waldstetten (So 15:00)
(Bilanz: Bislang keine Spiele)
Dank einer kämpferischen Leistung konnte der VfB Bächingen beim 2:2 in Kicklingen endlich wieder punkten. Abwehr wie Offensive haben freilich noch reichlich „Luft nach oben“. Fraglich ist der Einsatz von Spielertrainer Mattick, Kuzma und Aust. Die anderen Spieler gehen aber alle fit und motiviert in dieses Heimspiel. Waldstetten büßte nach gutem Start zuletzt viel Boden ein und kassierte bei den jüngsten beiden Niederlagen sieben Gegentore.
Schiedsrichter: Klaus Hoffmann (Pöttmes)


Felix Riedele (am Ball) macht bei der SSV Glött große Fortschritte und darf sich Hoffnungen machen, in der Kreisliga verstärkt zum Einsatz zu kommen. F.: Karl Aumiller

SSV Glött - FC Grün-Weiß Ichenhausen (So 15:00)
(Bilanz seit 2007: 5 Siege Glött - 1 Remis - 0 Siege Ichenhausen)
Nachdem die SSV vor Wochenfrist in Gundelfingen zurück auf die Siegesstraße gefunden hat, geht es nun mit frischem Rückenwind an die Aufgabe Ichenhausen. Nach zuletzt zwei sieglosen Partien vor heimischer Kulisse soll auch zu Hause wieder ein „Dreier“ her. Ein Manko ist und bleibt die aktuell dünne Personaldecke. Lilien-Coach Alexander Kuchenbaur musste zuletzt auch noch auf Michael Rolle verzichten, der sich noch vor dem Derby beim Aufwärmen verletzt hat. Ob der Außenverteidiger bereits wieder einsatzfähig ist, bleibt abzuwarten. Die langzeitverletzten Waidele und Schauler fehlen weiter. Mirsat Bisgin hat nach seiner Rückkehr aus dem Urlaub großen Trainingsrückstand aufzuarbeiten. Somit verfügt Kuchenbaur gegen unangenehm zu bespielende Gäste nur über wenige Alternativen. Große Fortschritte machte zuletzt Felix Riedele. Der Offensivallrounder – aus der „Zweiten“ zum Kreisliga-Kader gezogen – konnte sich von Spiel zu Spiel verbessern. Dem 23-Jährigen fehlt zwar noch ein Treffer, doch bei der ansteigenden Formkurve scheint ein Torerfolg für ihn nur eine Frage der Zeit. Grün-Weiß Ichenhausen ist nach gutem Saisonstart zuletzt etwas aus dem Tritt gekommen. Jüngst setzte es für das Team von Trainer Falko Ballin gar ein 0:5 gegen Altenmünster.
Schiedsrichter: Tobias Heuberger (Möttingen)

TSV Wasserburg - TSV Balzhausen (So 15:00)
(BIlanz seit 2007: 4 Siege Wasserburg - 0 Remis - 2 Siege Balzhausen)
Schiedsrichter: Johannes Heider (Bissingen)

TSV Burgau - SpVgg Ellzee (So 15:00)
(Bilanz seit 2006: 3 Siege Burgau - 1 Remis - 2 Siege Ellzee)
Schiedsrichter: Georg Jung (Lützelburg)

Aufrufe: 012.9.2014, 20:40 Uhr
Augsburger Allgemeine / wabAutor