2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligavorschau
Zum Saisonauftakt kam Ehingen-Süd (Samuel Kollmann, rechts) gegen Kehlen nicht über ein 1:1 hinaus – dass der SVK zu den Spitzenteams der Liga zählt, war damals noch nicht klar. SZ-Foto: mas
Zum Saisonauftakt kam Ehingen-Süd (Samuel Kollmann, rechts) gegen Kehlen nicht über ein 1:1 hinaus – dass der SVK zu den Spitzenteams der Liga zählt, war damals noch nicht klar. SZ-Foto: mas
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Unerwartetes Spitzenspiel von Süd in Kehlen

Landesliga: Ehingen-Süd gastiert beim überraschend starken SV Kehlen

Ehingen / sz - Die beiden bisher defensiv stärksten Mannschaften treffen am Samstag, 19. November, 14.30 Uhr, in der Fußball-Landesliga aufeinander. Am ersten Spieltag der Rückrunde ist der Tabellenführer SSV Ehingen-Süd beim viertplatzierten SV Kehlen zu Gast.

Dass Ehingen-Süd (16 Gegentore in 15 Spielen) und Kehlen (17) die mit Abstand wenigsten Gegentreffer in der Vorrunde kassiert haben, heißt nicht, dass das Spitzenspiel von der Defensive geprägt sein wird. Beide Teams haben auch offensiv einiges zu bieten: Die Kirchbierlinger gewannen zuletzt sechs Spiele in Folge, trafen dabei 19 Mal ins gegnerische Tor, Kehlen holte nach der Derby-Niederlage gegen Friedrichshafen zehn von zwölf Punkten, traf in diesen vier Partien 13 Mal.

Der Höhenflug von Süd in der Landesliga kam für viele nicht überraschend, der des SVK schon. Die Mannschaft hatte in der vergangenen Saison bis zum Schluss um den Verbleib in der Liga gebangt, erst der 3:1-Sieg in Biberach am letzten Spieltag brachte die Mannschaft aus der Abstiegszone. Im Sommer änderte sich einiges im Kader – mit der Folge, dass aus einem Abstiegskandidaten ein Spitzenteam wurde. "Dass die Mannschaft nach dem stärkeren Umbruch so stabil ist und auf Platz vier liegt, hätte ich nicht gedacht", sagt Süd-Trainer Michael Bochtler.

Die Stärke des Gegners bekam Süd schon zum Saisonauftakt zu spüren, das erste Spiel der Hinrunde in Kirchbierlingen endete 1:1. Eine Enttäuschung für die ambitionierten Kirchbierlinger, mochte damals so mancher gedacht haben – doch der weitere Verlauf der Runde hat diese Einschätzung relativiert. Bochtler misst dem ersten Duell zum frühestmöglichen Zeitpunkt aber wenig Bedeutung bei – zumal seine Mannschaft damals auf einige Spieler wegen Verletzung verzichten musste. "Zum ersten Spiel lässt sich nicht so viel sagen, beide Mannschaften waren noch nicht so gefestigt und man wusste nicht, wo man steht." Inzwischen weiß man es, beide Teams gehören zu den besten der Liga.

Vergleichbare Struktur

Von der Struktur erinnert Kehlen ein wenig an den Tabellenführer. Wie bei Süd gibt es nicht den einen herausragenden Spieler. So verteilen sich die bisher erzielten 32 Treffer von Kehlen auf viele Füße. Unter den erfolgreichsten 30 Torschützen der Vorrunde sind mit David Bernhard (6), Sokratis Michalis (6), Johannes Beier (5) und Nikolai Hack (5) vier SVK-Spieler – bei Süd sind es drei: Hannes Pöschl (9), Michael Turkalj (9) und Samuel Kollmann (6). "Die Kehlener Mannschaft ist auf dem Platz ein Kollektiv", sagt Süd-Trainer Bochtler anerkennend.

Welche erste Elf er gegen Kehlens Kollektiv aufbieten wird, ließ Bochtler am Tag vor dem Spiel offen. Entscheidend für die Aufstellung sei nicht der Gegner, sondern Trainingseindrücke. Da alle Spieler aus dem Aufgebot zuletzt gegen Oberzell fit sind, hat der Trainer einmal mehr die Qual der Wahl. "Egal in welcher Aufstellung wir antreten, wir werden eine Top-Mannschaft auf dem Platz haben." Weil die "Zweite" des SSV ebenfalls am Samstag kickt, werden der lange verletzte Timo Wilhelm, den Bochtler langsam wieder an die erste Mannschaft heranführt, und Florian Stiehle, der Spielpraxis über 90 Minuten erhalten soll, das Kreisliga-Team verstärken.

Die Kirchbierlinger wollen ihre Serie – Süd ist als einziges Team der Liga ungeschlagen – in Kehlen fortsetzen. So vermessen, einen Sieg zu fordern, ist Bochtler angesichts des starken Gegners nicht. Auch mit einem Unentschieden wäre er zufrieden. "Unser Ziel war, aus den beiden Auswärtsspielen in Oberzell und Kehlen vier Punkte zu holen. Wenn uns das gelingt, ist es in Ordnung", so der SSV-Trainer. Der größere Schritt dahin ist bereits getan, am vergangenen Wochenende siegte der Tabellenführer beim SV Oberzell mit 3:0.

Aufrufe: 018.11.2016, 16:36 Uhr
Schw�bische Zeitung / Von Andreas WagnerAutor