2024-04-16T09:15:35.043Z

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Das Derby gegen Neuenburg gilt als Saisonhighlight: Auch heuer wollen die Dottinger (hier Johannes Link, Mitte) die Nase vorn haben. | Foto: Norbert Kreienkamp
Das Derby gegen Neuenburg gilt als Saisonhighlight: Auch heuer wollen die Dottinger (hier Johannes Link, Mitte) die Nase vorn haben. | Foto: Norbert Kreienkamp

Unerwarteter Höhenflug des SV Ballrechten-Dottingen

Check-Up des Bezirksligisten SV Ballrechten-Dottingen

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Die 20er-Staffel verlangt den Bezirksligisten in dieser Saison viel ab. Die meisten Verantwortlichen erwarten, vorwiegend im Abstiegskampf gefordert zu werden. Auch beim SV Ballrechten-Dottingen gab es solche Befürchtungen – doch nach einem guten Viertel der Saison belegen die Markgräfler den dritten Tabellenplatz.
Was läuft?
Zuletzt sieben Siege und ein Remis sind eine deutliche Marke. Neben der individuellen Qualität der höherklassig erfahrenen Spieler wie Fitim Fazlija oder Christian Casar sieht Andreas Bach, der die Dottinger im zweiten Jahr als Trainer betreut, die Stärke im Kollektiv: „Der Kader ist ausgeglichen, dadurch sind wir nicht auszurechnen.“ Die Mannschaft habe sich im Vergleich zur Vorsaison kaum verändert, sei aber noch enger zusammengewachsen: „Die Bereitschaft, Fehler anderer zu akzeptieren, ist hoch, wir sind geduldiger geworden.“ Auch Vorsitzender Timo Löffler sieht die Kameradschaft als wichtigen Faktor: „Die Aktiven bringen sich sehr in den Verein ein, sei es im Engagement bei Festen, sei es bei Arbeitseinsätzen – unser Kunstrasen etwa wird von drei Spielern eigenverantwortlich betreut.“ Überhaupt ist der Zusammenhalt und die Ortsverbundenheit ein Pfund, mit dem der SV Ballrechten-Dottingen wuchern kann: „Der Verein will sich weiter in der Umgebung etablieren“, so Bach, der selbst in Dottingen wohnt. „Viele Spieler aus dem Umfeld kommen zu unserem Verein, weil sie sehen, was für eine gute Arbeit hier geleistet wird.“

Was läuft nicht?
Andreas Bach muss lange überlegen, welche Baustellen er zu bearbeiten hat, auch Löffler verweist darauf, dass der sportliche Erfolg über den Erwartungen liegt. „Sehen wir es realistisch: Wir haben einige Jahre stets gegen den Abstieg gespielt“, erinnert Bach. „Erst in der Vorsaison fing es an, richtig gut zu laufen.“ Schließlich stößt der Coach das Thema Konstanz an: „Wir schaffen es noch nicht, unser Spiel über neunzig Minuten durchzusetzen. Meist haben wir starke 45 oder 60 Minuten, aber immer wieder Phasen, in denen wir dem Gegner zu viel Platz lassen.“

Läuft es auf das Saisonziel hinaus?
„Das Ziel, ein einstelliger Tabellenplatz, bleibt bestehen“, sagt Bach. „Natürlich wollen wir den fünften Platz des Vorjahrs möglich bestätigen oder gar toppen, aber erst wenn wir die ominösen 40 Punkte zum Klassenerhalt haben, können wir uns neue Ziele setzen. Vorerst sind wir froh, wenn wir in die Winterpause gehen, ohne um den Klassenerhalt zittern zu müssen.“ Timo Löffler warnt: „Die Saison ist noch lang und wird gerade die kleinen Vereine vor große Herausforderungen stellen. Bisher haben wir Glück gehabt: Vom Verletzungspech sind wir weitgehend verschont geblieben.“ Was sich jederzeit ändern könne und auch Dottingen vor Probleme stellen würde.

Die laufenden Kosten?
„Der Verein geht sehr diszipliniert mit Geldfragen um“, weiß Andreas Bach. Mit einem Schnitt von über 150 Zuschauern pro Spiel liegt der SV Ballrechten-Dottingen in der Spitzengruppe der Liga. Darüberhinaus finanziert sich der Verein aus Sponsorengeldern und aus Mitgliederbeiträgen. In Timo Löfflers Stimme ist berechtigter Stolz zu hören, wenn er darauf verweist, dass der SV mit 650 Mitgliedern „der größte Verein im Ort“ ist, einer Gemeinde mit 2300 Einwohnern. Eine weitere Einnahmequelle sind die diversen Veranstaltungen, die vom Förderkreis ausgerichtet werden. Feierlichkeiten wie das Sommerfest oder der Pfingsthock sind stets gut besucht. Großer Beliebtheit erfreuen sich auch die „Ü30-Partys“ des Vereins – die nächste wird am 24. Oktober in der Castellberghalle veranstaltet.
Aufrufe: 08.10.2015, 22:00 Uhr
Jürg Schmidt (BZ)Autor