2024-04-19T07:32:36.736Z

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Im türkischen Belek haben sich die Fußballer des VfL Lauterbach auf die nahende Restrunde in den Kreisligen A und B Fulda/Lauterbach vorbereitet. 	Foto: Erovic
Im türkischen Belek haben sich die Fußballer des VfL Lauterbach auf die nahende Restrunde in den Kreisligen A und B Fulda/Lauterbach vorbereitet. Foto: Erovic

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KLA FULDA-LAUTERBACH: +++ VfL Lauterbach absolviert schweißtreibendes Trainingslager in der Türkei +++

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Lauterbach. Eine schweißtreibende Woche liegt hinter Denis Erovic und Gökhan Yüksel. So entspannt wie sich das Trainerduo im Gespräch mit dem Lauterbacher Anzeiger gibt, waren die zurückliegenden Tage für die Fußballer des VfL Lauterbach nicht. Neun Trainingseinheiten sowie drei Freundschaftsspiele binnen sechs Tagen absolvierten 26 Fußballer des Kreisstadtvereins, der im türkischen Belek in der Region Antalya die Basis für eine erfolgreiche Restrunde in den Kreisligen A und B Fulda/Lauterbach legen wollte.

Geht es nach Erovic und Yüksel, dann dürfte dies gelungen sein. Freilich werden erst die Ergebnisse zeigen, ob sich die Schinderei bei „bestem Wetter und allerbesten Bedingungen“ gelohnt hat. „Die Platzbedingungen waren extrem geil. Das findest Du bei uns der Region gar nicht und im Raum Fulda auch kaum. Erst recht nicht im Winter“, schwärmt Erovic, während Yüksel („Ein top Rasen“) nickend zustimmt. Diese Bedingungen verstanden die Vogelsberger weidlich zu nutzen, denn „wann immer es ging, sind wir auf den Platz“, so Erovic, der sich in den Tagen vor dem Abflug mit seinem Trainerkollegen „intensiv Gedanken über den Trainingsaufbau“ gemacht hatte. Einerseits Teambuilding, andererseits das Fitmachen für die Restrunde standen auf der To-Do-Liste des Duos, das sich in einem Punkt relativ schnell einig war: „Wir gehen bei der Belastung bis an die Grenze – und auch darüber hinaus.“ Erovic muss schmunzeln, als er davon berichtet, dass bei einigen ihrer Schützlinge nach einer knallharten Yüksel-Einheit die Belastung hör- und sichtbar zu Tage trat. Er selbst räumt ein, dass „ich noch nie eine so harte Vorbereitung gehabt habe und mir an einem Tag bei Anziehen der Fußballschuhe die Füße gebrannt haben“. Gleichwohl: „Es hat die Jungs echt vorangebracht, sie haben alle richtig Gas gegeben“, so der 28-Jährige, der sich wie Yüksel sehr darüber freute, dass „vor allem die jüngeren Spieler ein Niveau gezeigt haben, das wir ihnen bis dahin gar nicht so zugetraut hatten“. Das gilt vor allem für Torhüter Mahsuni Algac, der einen extrem guten Eindruck beim Trainerduo hinterlassen hat. „Schade, dass ‚Rossi‘ nicht dabei sein konnte“, hätte Yüksel gerne den Youngster und Marcel Roßdeutscher im direkten Miteinander erlebt.

An drei der sechs Trainingstage ging es zwei Mal auf den Platz, wobei vor allem sehr viel mit dem Ball gearbeitet wurde. Reine Ausdauereinheiten gab es nicht, denn „laufen können wir auch in Lauterbach“, merkt Erovic an. Dazu gesellten sich auch drei Testspiele. Gegen den bayerischen Klub SV Mosbach, der vergleichbar mit einem hessischen Gruppenligisten ist, verloren die Lauterbacher nach 2:0-Führung durch zwei sehr späte Freistoßtreffer noch mit 2:3. „Wir waren den fünften Tag da, Mosbach erst den zweiten. Außerdem wurden wir im Laufe des Spiels immer müder, weil wir zuvor schon trainiert hatten“, merkt Yüksel an. Erfolgreich gingen dagegen die Spiele von A-Team (4:1) und B-Team (7:2) gegen die Mannschaften des Türkischen FV Miltenberg (Bayern) aus.

Beeindruckt zeigten sich die Vogelsberger von zwei anderen Mannschaften. „Wir kommen uns ja manchmal wie Profis vor – und haben dann gesehen, was wirkliche Profis sind“, so Erovic nach dem Aufeinandertreffen samt Trainingsbeobachtung von Dynamo Tiflis, dem Serienmeister aus Georgien, und Anschi Machatschkala, einem russischen Erstligisten. Abgesehen von Ballbehandlung und Spielverständnis fiel ihm vor allem eins auf: „Die sind alle am Reden, aber kein dummes Gelaber, sondern wirklich konstruktiv.“

Der insgesamt 36-köpfige Tross des VfL Lauterbach war in Zwei-Bett-Zimmern in einem Hotel mit eindrucksvollem Wellness-Bereich untergebracht. „Wir hatten ein ganzes Stockwerk für uns“, berichtet Yüksel. Angeführt wurde die VfL-Delegation von Cenigz Kahraman, dem das Trainerduo ein dickes Lob aussprach, denn „er hat in der Türkei alles organisiert, damit wir uns voll auf uns und die Vorbereitung kümmern konnten“. Und dies taten die Fußballer auch sehr konzentriert, denn „wir wollen uns die Tabellenführung in der Kreisliga A nicht mehr nehmen lassen und zur ‚Witzfigur des Jahres‘ werden, weil wir es noch aus der Hand geben“, bekräftigt Erovic. Yüksel ergänzt, dass die ersten drei Spiele sehr wichtig seien: „Nach den Spielen bei der SG Grebenhain/Bermuthshain, gegen Borussia Fulda III und bei der SG Giesel wissen wir, wohin die Reise geht.“ Im Sommer sicherlich nicht in die Türkei, doch die könnte auch im kommenden Winter zum Ziel für die Vorbereitung werden. Spätestens nach diesem zweiten Trip wissen die VfLer, wie gewinnbringend ein solches Trainingslager sein kann.



Aufrufe: 04.3.2017, 08:05 Uhr
Kai Kopf (Lauterbacher Anzeiger)Autor