2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
Viktorias Keeper Philipp Kühn kann eine gute Bilanz vorweisen.
Viktorias Keeper Philipp Kühn kann eine gute Bilanz vorweisen.

Und plötzlich liegt der Druck beim Gegner

Der FC Viktoria tritt als Tabellenführer bei Verfolger Mönchengladbach II an

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An den 6. August dieses Jahres erinnert sich Marco Antwerpen nicht besonders gerne. Nicht nur für den Trainer des FC Viktoria Köln war jener Samstag ein gebrauchter Tag, sondern für die Viktoria überhaupt: Damals, am zweiten Spieltag der Fußball-Regionalliga, kassierten die Höhenberger eine deutliche 1:4-Heimniederlage gegen die U 23 von Borussia Mönchengladbach; nach zwei Spieltagen hatte die Viktoria gerade einmal ein mickriges Pünktchen auf dem Konto - zu wenig, wie Antwerpen und sein Trainerteam befanden.

Borussia Mönchengladbach II - FC Viktoria Köln (Sa 14:00)

Also entschied sich der Coach zu einer drastischen Maßnahme: Er sortierte die langjährige Nummer eins, Nico Pellatz, aus und beförderte Philipp Kühn zum neuen Stammtorwart. Im Nachhinein spricht die Statistik für seine Entscheidung: In den folgenden 16 Spielen musste Kühn lediglich 14 Mal hinter sich greifen. Die Pleite gegen die Gladbacher Zweitvertretung, auf die der FC Viktoria am Samstag (14 Uhr, Grenzlandstadion) im Rückspiel trifft, hatte offenbar eine heilende Wirkung: Die Rechtsrheinischen kombinierten sich spätestens seit Anfang Oktober in einen wahren Rausch, gewannen sieben Liga-Partien in Folge und trafen dabei 29 Mal ins gegnerische Tor.

Warum plötzlich alles funktioniert? Der Sportliche Leiter Stephan Küsters hat eine klare Meinung dazu: „Wir haben zum Glück rechtzeitig erkannt, dass das, was in der Vorbereitung auf die Saison so wunderbar klappte, auf einmal nicht mehr hingehauen hat.“ Also entschied sich die sportliche Leitung der Viktoria zu einem konsequenten Schritt, wie Küsters bemerkt: „Unsere oberste Priorität lag darauf, hinten Stabilität zu bekommen. Dass wir im Angriff gefährlich sind, wussten wir.“

Lob für Gladbachs Umschaltspiel

Weil sie in Höhenberg angesichts von Platz eins im Tableau also recht entspannt dem Spitzenduell mit Borussias Zweitvertretung entgegenblicken können, unterlässt es der Kölner Coach nicht, Mönchengladbach eine gewisse Last aufzuerlegen: „Falls wir am Wochenende gewinnen, haben wir fünf Punkte Vorsprung. Also liegt der Druck sicherlich beim Gegner.“ Wobei es schon so ist, dass Antwerpen große Stücke auf die Talente des Kontrahenten hält: „Sie haben einige hoffnungsvolle Jungprofis dabei, schalten unheimlich gut um und sind bei Standards gefährlich“, sagt Viktorias Trainer, der in der Begegnung beim Tabellenzweiten wieder auf den zuletzt gelbgesperrten Patrick Koronkiewicz zurückgreifen kann. Lukas Nottbeck, der seit August kein Spiel mehr bestritten hat, wird sich hingegen einer Leistenoperation unterziehen und seinem Team somit erst im Januar wieder zur Verfügung stehen. Ebenso ausfallen wird Marco Fiore, der sich im Aufbautraining befindet.

Neben der Entwicklung der letzten Monate spricht auch die Statistik für die Höhenberger: Von den letzten fünf Auswärtspartien bei der Borussia gewann die Viktoria vier, nur am 5. Dezember 2014 setzte es eine 1:2-Niederlage unter Ex-Trainer Claus-Dieter Wollitz, der daraufhin entlassen wurde.

Aufrufe: 01.12.2016, 21:00 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Oliver LöerAutor