Unbekannte sägen vor dem Spiel den Pfosten an

Vor 18 Jahren, am 1. April 1998, gab es bereits einen Torbruch. Im Bernabeu-Stadion von Madrid rüttelten Real-Anhänger vor der Champions-League-Partie gegen Borussia Dortmund am Zaun vor der Fankurve. Das Tor, das mit Seilen mit dem Gitter verbunden war, knickte ein. Bis ein Ersatztor aufgebaut ist, vergehen fast eineinhalb Stunden. Die beiden deutschen TV-Kommentatoren Günther Jauch und Marcel Reif überbrücken die Zeit mit coolen Sprüchen („Das erste Tor ist schon gefallen“ – „Wir brauchen unbedingt ein schnelles Tor!“). Für die Improvisationskunst wurden sie später mit dem Bayerischen Fernsehpreis ausgezeichnet.

Nun ist wieder ein Tor gefallen. Wieder vor dem Spiel. Und gemäß Faulkners These haben diese alte Geschichte neue Personen erlebt. Ganz so witzig wie in Madrid vor 18 Jahren ist der Torbruch von Burghausen allerdings nicht. Dieses Mal wurde der Torpfosten allem Anschein nach von Unbekannten in der Nacht vor dem Spiel angesägt. Wacker hat Anzeige erstattet, die Polizei ermittelt. Hoffen wir, dass die Torsäger gefunden werden. Derweil erfinden wir den Bayerischen Fußballpreis und verleihen ihn an Sebastian Ziegert vom Fußball-Portal FuPa. Ziegert tickerte am Samstag aus Burghausen und meldete den Torbruch als „Breaking news im wahrsten Sinne“. Auch nicht schlecht!