2024-04-23T13:35:06.289Z

Ligabericht
Nach einem umstrittenen Handspiel musste Aichachs Torwart Michael Lutz den Platz beim Derby gegen den FC Pipinsried verlassen. Die Entscheidung wird von Trainer Marco Küntzel scharf kritisiert.  Foto: Reinhold Rummel
Nach einem umstrittenen Handspiel musste Aichachs Torwart Michael Lutz den Platz beim Derby gegen den FC Pipinsried verlassen. Die Entscheidung wird von Trainer Marco Küntzel scharf kritisiert. Foto: Reinhold Rummel

Umstrittene Entscheidung

Platzverweis von Torhüter Lutz sorgt für Unmut in Aichach +++ Pipinsrieds Trainer Strobl hält die rote Karte für rechtmäßig +++ Affings Interimstrainer Palcu freut sich über ersten Sieg

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In Aichach sorgt die umstrittene Schiedsrichterentscheidung vom Wochenende immer noch für Unmut. Beim Bayernliga-Derby gegen den FC Pipinsried schickte der Unparteiische Aichachs Torhüter Michael Lutz in der zweiten Halbzeit vom Platz. Seine Mannschaft verlor die Partie am Ende mit 1:2. In Affing freut sich dagegen Interimstrainer Ovidiu Palcu über seinen ersten Sieg. Nach dem überraschenden Rücktritt von Trainer Stefan Tutschka in der vergangenen Woche bezwang die abstiegsgefährdete Mannschaft den BCF Wolfratshausen.

BC Aichach Trainer Marco Küntzel gerät immer noch in Rage, wenn er über die 57. Minute im Bayern-Derby redet. „Das war eine klare Fehlentscheidung.“ Seiner Meinung nach berührte der Ball Lutz’ Hand nach einem Pressschlag. Der entstand beim Zusammentreffen des Aichacher Torhüters mit Pipinsrieds Michael Holzhammer. Zwar passierte der Vorfall außerhalb des Strafraums, dennoch ließe sich dem Schlussmann keine Absicht unterstellen. „Das hat uns um den verdienten Sieg gebracht.“ Bis zu dieser Minute habe Pipinsried keine wirkliche Torchance gehabt. Ersatztorwart Noris Höflmair, der seiner Mannschaft durch sein ungestümes Vorgehen gegen Serge Yohoua wenig später einen Foulelfmeter einhandelte, möchte er keinen Vorwurf machen. „Er war aufgeregt und nervös und vielleicht auch durch die plötzliche Einwechslung übereifrig, sodass er nach vorne gestürmt ist“, sagt Küntzel. In der ersten Halbzeit habe seine Mannschaft nichts zugelassen und kontrolliert nach vorne gespielt. Die zweite Halbzeit sei durch Fehlentscheidungen des Schiedsrichtergespanns verfälscht worden. Der Mannschaft will Küntzel nun mitgeben, dass sie „sich von Negativerlebnissen“ nicht beeinflussen lassen soll. Aber der Trainer gibt zu, dass er auf eine Revanche brennt. „Am liebsten würde ich schon am kommenden Wochenende wieder gegen Pipinsried spielen.“

Zunächst steht aber am Donnerstag die erste Qualifikationsrunde im Toto-Pokal an (15 Uhr). Aichach tritt dazu in Dachau gegen den Landesligisten TSV 1865 an. Küntzel misst der Begegnung allerdings keine große Bedeutung bei. Es geht um die Teilnahme im Jahre 2014/15. Der Trainer will Spielern eine Chance geben, die bei den vergangenen Partien auf der Bank saßen. Viel mehr beschäftigt Küntzel, ob Lutz nun nur für eine oder zwei Partien in der Bayernliga gesperrt wird. Die Entscheidung wird wohl in den kommenden Tagen fallen.

FC Pipinsried Tobias Strobl kann die Aufregung um die Schiedsrichterentscheidung nicht nachvollziehen. „Für mich ein klares Handspiel außerhalb des Strafraums, also war die rote Karte berechtigt.“ Offen gibt Pipinsrieds Spielertrainer zu, dass Aichach die erste Halbzeit bestimmt hat. „Womöglich sind wir mit zu viel Respekt in die Partie gegangen.“ Doch in der zweiten Halbzeit habe sich das Blatt gewendet. „Da hat das Spiel nach vorne wieder gepasst.“ Nun hofft Strobl, dass der Sieg seiner Mannschaft neuen Schwung gibt. Die vergangenen drei Partien hatte Pipinsried verloren. Auch FCP-Präsident Konrad Höß hofft auf einen Wendepunkt. „Ich habe schon vor dem ersten verlorenen Spiel immer gesagt, dass die Leistung nach unten geht.“

Ursprünglich sollte Pipinsried diese Woche im Toto-Pokal Achtelfinale gegen den Drittligisten Unterhaching antreten. Der Termin ist aber nun vom Verband auf April 2014 verschoben worden, da Unterhaching bereits am Wochenende wieder ein Punktspiel hat. FCP-Boss Höß sieht in der Verschiebung kein Problem. Trainer Strobl wäre lieber diese Woche gegen den Drittligisten angetreten, hofft aber, dass in einem halben Jahr die Euphorie in Pipinsried noch nicht verfolgen ist.



Affings Interimstrainer Ovidiu Palcu lobte die Mannschaft für ihre überzeugende Leistung. Foto: Peter Appel

FC Affing Interimstrainer Ovidiu Palcu ist die Erleichterung im Gespräch anzumerken. Nach dem verdienten 2:0-Sieg gegen Wolfratshausen hat sein Verein wichtige Punkte im Abstiegskampf gesammelt. Für Palcu war es nach dem überraschenden Rücktritt von Stefan Tutschka ungewohnt, auf dem Chefsessel Platz zu nehmen. „Die erste Pressekonferenz war nicht einfach“, sagt er. Zudem sei das Spiel für ihn und die Mannschaft sehr emotional gewesen. Zu Beginn hielten die Spieler ein großes Transparent hoch, auf dem sie sich bei ihrem „Tutti“ für die vergangenen Jahre bedankten. Während der Partie habe die Mannschaft bewiesen, dass sie zu mehr fähig ist, als sie in den vergangenen Wochen gezeigt hat. „Wir haben endlich wieder zu Null gespielt“, betont Palcu.

Wie es nun in Affing weitergeht will Palcu in den kommenden Tagen mit Abteilungsleiter Markus Berchtenbreiter und der Mannschaft besprechen. Der Interimstrainer verspricht jedenfalls weiterzumachen: „Bis zum Winter werde ich die Mannschaft nicht verlassen.“ Zudem sagt er: „Ich könnte mir vorstellen, auch dauerhaft Trainer zu sein.“

Entscheidend sei aber, Affing wieder aus dem Tabellenkeller zu befreien. (Platz 17) Dazu muss Palcu auf wichtige Spieler verzichten. Michael Panknin und Arthur Vogel fallen weiterhin verletzt aus und werden wohl in der Vorrunde nicht mehr spielen. Zudem ist bei Stürmer Vogel immer noch ungewiss, ob er sich einen Kreuzbandriss zugezogen hat.

Aufrufe: 01.10.2013, 07:02 Uhr
Aichacher Nachrichten / Philipp SchrödersAutor