2024-05-02T16:12:49.858Z

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Traf in seinem ersten Spiel von Beginn an: Adrian Rakowski. Foto: Stoffel
Traf in seinem ersten Spiel von Beginn an: Adrian Rakowski. Foto: Stoffel

Umstellung bringt den TV Jahn auf die Siegerstraße

2:1-Erfolg bei der Spvg Schonnebeck - und die Hiesfelder stehen jetzt schon auf Platz sechs +++ Hitzige Atmosphäre in Essen +++ Am Sonntag nach Kapellen

Die Partie des TV Jahn Hiesfeld in der Englischen Woche bei der SpVg Schonnebeck begann so, wie man sich das nun gar nicht wünscht. Nach drei Minuten führten die Gastgeber, und Auslöser dafür war der "Bock" eines Spielers, dem so etwas schon wirklich lange nicht passiert war.

"Patrick Polk spielt wirklich eine Rückrunde ohne Fehl und Tadel. In der dritten Minute wollte er den Ball zu Torhüter Kevin Hillebrand zurückköpfen, köpft aber leider an ihm vorbei. Und da steht dann Berkay Öz und schiebt zum 1:0 ein", erzählt Trainer Thomas Drotboom. Eine Szene, die sein Team vor geraumer Zeit vielleicht noch aus der Fassung gebracht hätte. So gab es nur eine weitere Möglichkeit von Öz zu überstehen, ehe die Hiesfelder sich zusehends in den Griff bekamen.

Drotboom war zu der einen oder anderen Veränderung gezwungen, weil Jan Pirschel passen musste und Adrian Rakowski so zu seinem ersten Einsatz von Beginn an kam. Damiano Schirru hatte Drotboom im Zuge der Veränderungen auf die Sechs gestellt. "Da kam Damiano dann nach 20 Minuten zu mir und fragte, ob er nicht doch wieder auf die Außenbahn gehen solle. Das hatten wir natürlich schon als Option diskutiert und uns dann auch so entschieden", schildert der Coach. Ein Vorgehen, das sich zügig auszahlen sollte. Die Gäste legten deutlich zu, hatten Chancen. In der 37. Minute fiel dann das 1:1, als sich Joel Zwikirsch über die linke Seite in den Strafraum spielte und den Ball dann natürlich auf Schirru querlegte, der zum Ausgleich traf. Wenn es läuft, dann läuft es eben.

Der nächste Schlag sollte noch vor der Pause folgen, und es war letztlich schon der entscheidende. Mit seiner brutalen Geschwindigkeit stürmte der seit Wochen ganz stark aufspielende Kevin Menke in den Strafraum und Essens Schlussmann Justin Lafelder erwischte den Hiesfelder Angreifer entscheidend. Was folgte war ein Strafstoß und die Rote Karte für den Schonnebecker. Joel Zwikirsch lief also folglich gegen den Ersatzkeeper Andre Bley an, der den Ball auch noch parierte. Doch dann folgte Teil zwei der Geschichte, die so dann eben nur kommt, wenn man einen Lauf hat. Der Ball landet bei Adrian Rakowski, der bei seinem ersten Startelf-Einsatz also auch gleich traf. "Der kam dann wie Damino zuvor auch gleich auf mich zugelaufen, das macht einem dann natürlich einfach nur Spaß", sagte der Trainer.

Auch gegen zehn Essener war ihm allerdings klar, dass es im Hexenkessel vor gut 200 Zuschauern noch einmal heiß werden würde. Und natürlich erspielten sich die Gastgeber auch noch Chancen, die aber letztlich ungenutzt blieben. "Unser Fehler war nach der Pause vielleicht, dass wir es etwas zu viel mit langen Bällen versucht haben, anstatt in Überzahl Fußball zu spielen. Aber am Ende ist es ja gut gegangen", befand Drotboom. Die Atmosphäre in Essen empfand er durchaus als hitzig. "Da wird von der Bank der Schonnebecker das ganze Spiel diskutiert, ich werde noch beleidigt, und gratuliert hat mir anschließend natürlich auch niemand. Aber damit habe ich kein Problem, das müssen sie ja auch nicht. Wir freuen uns jedenfalls über die Punkte."

Am Sonntag geht es dann für den TV Jahn nochmal auswärts auf den Platz, dann beim SC Kapellen-Erft. "Wenn mir jemand diesen Verlauf vor dem Beginn der Rückrunde vorausgesagt hätte, dem hätten wir mit der Pfanne vor die Birne gehauen", sagt der Coach zu dem Umstand, dass sein Team nun schon Sechster ist. Ein Sieg beim Fünften würde die Hiesfelder nun automatisch selbst auf Platz fünf bringen. "Das ist schon wirklich unglaublich." In Kapellen wird es dann am Sonntag ein Wiedersehen mit Andrej Hildenberg geben, den Drotboom aus seiner Zeit beim SV Uedesheim kennt und schätzt. Über die Startformation ist natürlich noch nicht entschieden. Doch in der restlichen Saison soll nach Möglichkeit auch Maurice Hörter noch seine Chance bekommen. "Der Junge hat in den vergangenen zwei Wochen gut trainiert", sagt der Trainer.

Aufrufe: 014.4.2016, 11:15 Uhr
Sascha KöppenAutor