SSV Ulm 1846 Fußball - SGV Freiberg 2:2
Die Ulmer hatten klar die Lufthoheit, haben diese aber zu wenig genutzt. Im konstruktiven Spiel nach vorne gab es diverse Mängel, so dass daraus recht wenig gute Tormöglichkeiten entstanden, die insbesondere Alper Bagceci vergab. Der Mittelfeldmann war überhaupt ein wenig der Buhmann. Das erste Tor der Freiberger nahm er selbst auf seine Kappe, weil er es mit einem krassen Fehlpass quasi eingeleitet hatte, beim zweiten sah er auch nicht gut aus. Trainer Stephan Baierl nahm Bagceci aber in Schutz: „Er hat signalisiert, dass er spielen kann. Aber er ist nicht im Vollbesitz seiner Kräfte. Er konnte nicht konstant trainieren.“
Andere waren im Vollbesitz ihrer Kräfte, während Bastian Heidecker in der Klinik seiner Frau beistand, die dort zur Entbindung weilte, und Stefan Hess aus beruflichen Gründen fehlte. Der groß gewachsene und kopfballstarke Michael Passer rannte zum Beispiel viel. Und in der 15. Minute stand er goldrichtig, als ein Freistoß von Marco Hahn in den SGV-Strafraum segelte. Passer erwischte den Ball, setzte ihn an den Pfosten und verwandelte den Abpraller dann selbst zum 1:0. In der 33. Minute verfehlte ein weiterer Kopfball von ihm nur knapp das Tor. Dann in der 38. Minute der Aussetzer von Alper Bagceci, den Marius Kunde zum 1:1 nutzte.
Im zweiten Durchgang schaltete sich auch Abwehrhüne Florian Krebs in die Offensive ein. Ein toller langer Pass von ihm auf Bagceci, aber der verfehlte völlig freistehend wie schon in der 38. sowie später in der 74. Minute den Kasten. David Braig nutzte zwar einen Fehler der Gästeabwehr zum 2:1 (72.), aber als Bagceci bei einem Freistoß des Gegners Sebahattin Öztürk ganz frei stehen und dann flanken ließ, drosch Sebastian Bortel den Ball zum 2:2 ins Gehäuse von Holger Betz.
„Das war heute nicht Fisch, nicht Fleisch“, meinte Stephan Baierl. „Nach dem 1:0 haben die Jungs aufgehört Fußball zu spielen. Und vor beiden Toren der Freiberger gab es von uns fatale Fehler. „Wir haben uns schon Gedanken gemacht, warum wir in letzter Zeit so viele Tore kassieren“, verriet Florian Krebs. „Wir durften heute kein zweites Gegentor bekommen. Der Weg des Trainers ist richtig. Aber je nach Spielverlauf müssen wir entscheiden, ob wir die spielerische Variante oder die Brechstange wählen.“