2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Gegen den Hamburger SV II klappte es besser als gegen die Oldenburger. Foto: Patten
Gegen den Hamburger SV II klappte es besser als gegen die Oldenburger. Foto: Patten

Überzeugender VfB Lübeck: Über den Kampf zum Glanz

VfB Lübeck findet sofort wieder zurück in die Spur

Auf der heimischen Lohmühle hakte der VfB Lübeck die schwache Vorstellung der vergangenen Woche in Oldenburg (0:3) sofort wieder ab. Mit einer ähnlich überzeugenden Leistung wie im vorangegangenen Heimspiel gegen Norderstedt wurde auch der Hamburger SV II mit 3:1 (2:0) geschlagen und der Platz im Verfolgerfeld der Regionalliga gefestigt.

VfB-Trainer Rolf Landerl hatte in seiner Mannschaft drei personelle Veränderungen vorgenommen und dabei insbesondere mit der Aufstellung des etatmäßigen Außenstürmers Junior Ebot-Etchi als rechter Verteidiger überrascht. Erwartungsgemäß kehrten Dennis Wehrendt und Andreas Gomig nach Sperre bzw. Verletzung ins Team zurück. Kevin Weggen und Henrik Sirmais blieben auf der Bank. Zudem nahm Joshua Gebissa den Mittelfeldplatz ein, den zuvor Patrick Bohnsack als rechter Verteidiger inne gehabt hatte.

Der HSV musste bis auf Flüchtling Bakery Jatta auch ohne die Jungprofis auskommen. So fehlten im Vergleich zum 2:2 gegen St. Pauli II Kerem Carolus und Finn Porath, die durch Leon Deichmann und Enes Küc ersetzt wurden.

Die Lübecker zeigten von Beginn an, dass sie vor allem die körperlichen Defizite aus dem Oldenburg-Spiel aufgearbeitet hatten. Sie gingen in den Zweikämpfen aggressiv zur Sache und ließen die technisch versierten Hamburger nie ins Spiel finden. Eine einzige Chance hatte der HSV vor der Pause, als Gillian Jurcher auf dem rechten Flügel ein Dribbling gewann, Küc seine Hereingabe aber verpasste (23.).

Ansonsten verzettelte sich der Gast in Einzelaktionen, wobei besonders Jatta und Jurcher negativ auffielen. Hinten wurde der Gast vom VfB immer wieder in Schwierigkeiten gebracht. Schon nach 200 Sekunden hätte Gary Noel das 1:0 erzielen müssen, scheiterte aber nach einem Thiel-Pass allein vor Tom Mickel. Nachdem der Mittelstürmer auch per Kopf nach Gomig-Flanke am HSV-Keeper gescheitert war (12.), machte er es kurz darauf besser. Ebot-Etchi hatte den Ball auf der rechten Seite behauptet, Thiel präzise geflankt und Noel präzise gegen die Laufrichtung zum Mickel zum 1:0 eingeköpft (16.).

Der Ex-HSVer Sven Mende verzog nach einer Ecke (25.), ehe das 2:0 nach altbewährtem Muster fiel. Wieder flankte Thiel mit links von der rechten Seite, diesmal köpfte Marcello Meyer aus wenigen Metern ein (29.). Thiel nach einem Konter (30., übers Tor) und Noel, der nach toller Kombination über Mende und Meyer aus zwölf Metern frei zum Schuss kam und an Mickel scheiterte (32.), hätten das Resultat noch vor der Pause ausbauen können.

Darauf lief auch nach der Pause alles hinaus. Nach gutem Zusammenspiel von Meyer und Thiel schoss Gebisa freistehend drüber (48.). Nach Meyers Pass hängte Thiel Verteidiger Oliver Oschkenat ab, scheiterte aber an Mickel (49.). Nach Gebissa-Vorlage schoss Thiel knapp vorbei (57.). Das 3:0 fiel dann aber doch: Eine langgezogene Flanke des Österreichers Gomig erwischte der bis dahin etwas glücklose Gebissa am langen Pfosten und fand Mickel auf dem falschen Fuß vor (60.).

Es war die Entscheidung in einer über 75 Minuten einseitigen Partie, in der die Lübecker mehr als diese drei Treffer hätten erzielen müssen. Die letzten Beispiele dafür lieferten Thiel (65., übers Tor) und der eingewechselte Stefan Richter, der nach einem Konter über Maletzki zu lange zögerte, um dann am auf die Linie geeilten Deichmann zu scheitern (89.).

Die Lübecker hatten in der Schlussviertelstunde ein wenig die Konzentration verloren. Der HSV, bis dahin nur bei einem Jatta-Fernschuss (53.) aufgefallen, kam noch einmal besser ins Spiel. Jatta köpfte eine Küc-Flanke zum 3:1 ein (82.), anschließend hatten Küc (85., Toboll klärte zur Ecke) und Törles Knöll per Kopf (89.) sogar noch Chancen, dem Spiel einen unerwarteten Spannungsbogen zu verpassen. Letztlich war der Lübecker Sieg aber verdient und eher zu niedrig ausgefallen.
Aufrufe: 09.10.2016, 16:15 Uhr
SHZ / Christian JessenAutor