2024-05-08T11:10:30.900Z

Relegation
"Ein absolutes Kampfspiel": Normann Wagner und seine Brucker sind gerüstet. F: Zink
"Ein absolutes Kampfspiel": Normann Wagner und seine Brucker sind gerüstet. F: Zink

Überwindet Bruck auch die Hürde Feucht?

Relegation zur Bayernliga - Runde 2: Am Mittwochabend kommt der Noch-Bayernligist an die Tennenloher Straße +++ Forchheim trifft auf Erlenbach

Mittwochabend (18.30 Uhr, Tennenloher Straße) trifft der FSV Erlangen-Bruck in der zweiten Runde der Aufstiegsrelegation auf den Bayernligisten 1. SC Feucht. „Wir sehen uns als Außenseiter wie gegen Regensburg“, sagt Trainer Normann Wagner — den SSV Jahn hat seine Mannschaft ja eben erst herausgeworfen. Auch Forchheim ist bekanntlich noch im Rennen: Die SpVgg Jahn bekommt es mit Erlenbach zu tun. Wichtig für alle Beteiligten: Sollte Unterhaching seinen wahrscheinlichen Aufstieg in Liga drei perfekt machen, würden die beiden Teams, die als Verlierer aus Runde zwei gehen, in einer dritten Runde um ein weiteres Bayernliga-Ticket spielen.


FSV Erlangen-Bruck - 1. SC Feucht (Mi., 18:30)

Beobachten konnte Normann Wagner den 1. SC Feucht nicht. „Wenn wir alle potenziellen Gegner dieser Relegation angesehen hätten, wären wir vermutlich nie fertig geworden“, sagt der Trainer des FSV Erlangen-Bruck. Aber ganz blauäugig geht seine Mannschaft dennoch nicht ins Hinspiel der zweiten Relegationsrunde zu Hause gegen den Noch-Bayernligisten: „Es gibt Seiten im Internet, über die man sich informieren kann. Es gibt andere Trainer, die gegen Feucht gespielt haben, diverse Gespräche. Wir wissen jedenfalls, was auf uns zukommen wird.“

In jedem Fall ein schweres Spiel gegen eine starke Mannschaft, die sich, so Wagner, „die ganze Saison schon drauf einstellen konnte, dass es eng wird“. Daher erwartet der Brucker Coach auch ein „absolutes Kampfspiel“.

Das wird – gerade bei den aktuellen Temperaturen – Kraft kosten, deshalb hat der FSV Bruck auf Schongang geschaltet: Seit Samstag, dem 1:0-Sieg in Regensburg, hat die Mannschaft nicht trainiert, Dienstags erst hat sie sich zu einem kurzem Abschlusslockern eingefunden. Laufeinheiten waren aber auch da nicht gefragt: „Torschuss, ein paar Standards – wir wollen vor allem das Selbstbewusstsein hoch halten“, so der Coach. Ansonsten gibt es Pflege – die Physiotherapeuten sollen für lockere Beine sorgen, die schnell und weit laufen können.

Verdrängt hat die Mannschaft mittlerweile die Wehmut, es nicht auf Platz eins und damit zum Direktaufstieg geschafft zu haben. Am vorletzten Spieltag drängte sich der TSV Kornburg an Erlangen-Bruck vorbei. „Das bringt ja nichts“, findet Normann Wagner, „ich sehe das vielmehr so: Hätte mich in der Winterpause jemand gefragt, ob wir Relegation spielen wollen, hätte ich sofort ja gesagt.“

Nun genießt der FSV Erlangen-Bruck diese wichtigen und besonderen Wochen. Immerhin waren die Umstände alles andere als gut, zahlreiche Führungsspieler fielen verletzt aus, immer wieder kamen neue dazu. „Die Jungen haben das ganz toll gemacht und uns diese Chance ermöglicht“, findet Normann Wagner. „Jetzt sind wir der Außenseiter, wie schon gegen Regensburg.“

Da hat der FSV 2:0 und 1:0 gewonnen. Sollten ähnliche Ergebnisse gelingen, Bruck nach Europapokal-Modus gewinnen, würde es diesmal zum Aufstieg reichen. „Nur daran denken wir“, sagt Wagner, die Relegationsrunde drei, die nur ausgespielt wird, sollte Unterhaching aufsteigen, blenden sie beim FSV lieber aus. „Das ist so viel hätte, könnte, wäre – wir nehmen es wie die komplette Saison schon: Wir schauen lediglich aufs nächste Spiel" – und das ist am Mittwochabend um 18.30 Uhr zu Hause gegen den 1. SC Feucht. Christoph Benesch



SpVgg Jahn Forchheim - SV Erlenbach (Mi., 18:30)

Team-Physio Lukas Meier ist derzeit einer der gefragtesten Gesprächspartner. Derzeit schiebt Meier einige private Extrabehandlungen ein, weil vor und nach den Trainingseinheiten reger Andrang herrscht. "Körperlich geht die Belastung besonders bei den Dauerbrennern ans Limit", weiß Meier.

In enger Abstimmung mit Coach Christian Springer werden individuelle Trainingsinhalte festgelegt. Konkret wird beim Jahn dieser Tage auf gewissenhaftes Auslaufen und Dehnen geachtet, dazu sorgt Meier durch so manche Massage für die nötige Durchblutung des beanspruchten Gewebes. Bei Tobias Eisgrub allein half jegliche Vorbeugung nichts, als der Linksverteidiger sich vor Wochenfrist kurz vor Schluss am Sprunggelenk verletzte und im Rückspiel gegen Haibach aussetzte. Mit einem Tapeverband soll er eventuell schon wieder einsatzfähig sein. Denn wegen des beruflich abwesenden Duos Dennis Weiler und Richard Steiner sowie des Ausfalls von Felix Burkel verfügt der Jahn nur über drei gesunde Feldspieler-Alternativen auf der Bank. Doch haben sie in Rekordzeit den Muskelfaserriss von Sebastian Schäferlein in den Griff bekommen. Gegen Haibach konnte der Kapitän geschont werden.

"Die Extra-Zeit hat ihm geholfen. Jetzt tut es gut, ihn je nach Spielsituation als defensive wie offensive Waffe in der Hinterhand zu haben", sagt Coach Christian Springer, der seine Mannschaft am Montag zum Abschlusstraining "ohne großen läuferischen Aufwand mit Dehnen und Torschüssen" versammelte. "Wir fahren freilich seit März ein hohes Programm. Aber wir haben noch Kapazitäten, gerade mit dem Aufstiegs-Ziel und dem ersten Spiel zu Hause vor Augen", konstatiert der 45-Jährige.

Den SV Erlenbach/Main, Bayernliga-Sechzehnter aus dem Landkreis Miltenberg, verortet der Forchheimer Coach nicht nur geografisch nahe beim vorherigen Kontrahenten Alemannia Haibach. Erst mit einem 4:0 über Schlusslicht Frohnlach am letzten Spieltag der Punkterunde lösten die Erlenbacher das Freilos und zogen am Nachbarn vorbei, der es mit Primus Eichstätt zu tun hatte. Mit 29 Toren in 34 Partien stellte Erlenbach den zweitschwächsten Sturm der Bayernliga, verfügt mit dem ehemaligen Haibacher Arwed Kellner allerdings über einen technisch versierten Dreh- und Angelpunkt im Spiel. Kevin Gudd

Aufrufe: 031.5.2017, 09:35 Uhr
EN / NN ForchheimAutor