2024-05-02T16:12:49.858Z

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„Um ganz oben mit zu spielen, sind wir in dieser Saison noch zu schwach“, sagt „Zehner“-Spielertrainer Michael Hermanns, für den der Gedanke an einen möglichen Aufstieg keine Überlegung wert ist. Foto: hfs.
„Um ganz oben mit zu spielen, sind wir in dieser Saison noch zu schwach“, sagt „Zehner“-Spielertrainer Michael Hermanns, für den der Gedanke an einen möglichen Aufstieg keine Überlegung wert ist. Foto: hfs.
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Überraschungsteam auf Platz 2

Fußball-Kreisliga A vor der Rückrunde (Teil 1): FC 06 Rurdorf punktet mit Geschlossenheit. Der SG Türkischer SV Düren verspürt noch Luft nach oben. SC Jülich 1910/97 mit Rang 3 hoch zufrieden.

Ein Blick auf die Tabelle der Kreisliga A verdeutlicht einmal mehr, dass im Fußball nichts „planbar“ ist. Dass mit dem Verein für Volks- und Jugendspiele Winden der Herbstmeister genannt wird, ist nicht überraschend. Die Kicker um Trainer Bastian Neumann wurden vor der Saison von vielen Trainern mit zu den Favoriten auf die Meisterschaft gezählt.

Dass der FC 06 Rurdorf den zweiten Tabellenplatz belegt, ist allerdings eine Überraschung. Nicht minder sind die Fans davon überrascht, was sich im Tabellenkeller der Liga zurzeit abspielt, wo zum Beispiel mit dem SC Ederen, Germania Burgwart oder aber dem GFC Düren 99 II Mannschaften auftauchen, die man weit oben im Mittelfeld der Tabelle erwartet hatte. Wie die A-Ligisten die Vorbereitung gestalten, wie sie sich die sportliche Entwicklung in der Rückrunde vorstellen, was es mit Neu- oder Abgängen auf sich hat, diesen Fragen ging die Sportredaktion nach. Im ersten Teil kommen der FC Rurdorf, SC Jülich 1910/97 und die SG Türkischer SV Düren zu Wort.

SG Türkischer SV Düren: Restlos zufrieden ist man beim Türkischen SV. „Wir sind mehr als angetan von der Mannschaft, vom Trainer, vom gesamten Umfeld“, bekräftigt Geschäftsführer Zeki Polat. Dass man mit jetzt 25 Punkten bereits mehr Zähler erreicht habe als in der gesamten Saison davor, stimme alle im Verein natürlich zuversichtlich. „Die Zusage von Gökhan Demirci, bei uns das Traineramt zu übernehmen, war wie ein Sechser im Lotto. Er strahlt nicht nur Kompetenz aus, sondern mit seiner Fachkenntnis, seinem Engagement aber auch seiner Ruhe hat er die wesentlichen Voraussetzungen geschaffen, dass wir im Verein, aber auch außerhalb, so gut da stehen“, meint Polat, der davon ausgeht, dass die fruchtbare Zusammenarbeit auch über die Saison hinaus bestehen wird. „Entsprechende Gespräche haben wir noch nicht geführt, aber die Zeichen gehen in die entsprechende Richtung.“

Mit dem derzeitigen Tabellenplatz 5 möchte sich die SG allerdings nicht zufrieden geben. „Wir streben noch nach oben, unser Ziel soll Platz 2 sein.“ Dafür – aber auch schon für die neue Saison – wurden bereits sechs Spieler neu verpflichtet. So spielen zur Rückrunde Yalli Sezar (FC Niederau), Hakan Turhan und Fatih Keser (FC Gürzenich), Halil Maras (SW Düren), Samed Aksoy und Semih Celik (Düren 77) im Trikot des Türkischen SV. Den haben nach Ende der Hinrunde Daniel Madalin Cazan (unbekannt) sowie Volkan Semiz (Düren 77) verlassen.

FC 06 Rurdorf:„Ich werde ja gut vertreten, habe mit Sebastian Heck und meinem Sohn Yannic hervorragende Leute“, sagt FC Rurdorfs Trainer Werner Schönen. Denn der ist zurzeit verstärkt in Sachen Karneval unterwegs und als Jungfrau im Lich-Steinstraßer Dreigestirn gefragt. „Deshalb war ich auch nicht bei allen Spielen meiner Mannschaft im Turnier um den Sparkassen Hallencup dabei.“ Aber er ließ sich natürlich informieren. „Die Jungs haben sich gut verkauft“, konnte Schönen auch mit Blick auf die Hinrunde feststellen, „wobei ich natürlich nie damit gerechnet habe, dass wir in der Winterpause Platz 2 belegen“. Als Gründe sieht er nicht nur die „mannschaftliche Geschlossenheit“ – die fehlte seiner Meinung nach nur in den letzten drei Spielen -, sondern auch in der Tatsache begründet, dass mit Marcel Löhr und Simon Braun „sehr gute Leute kamen, die uns enorm verstärkten.“ Nicht zu vergessen ein Torhüter wie Alexis Kalaitzidis. „Ein wirklich guter Rückhalt für unsere Abwehr“, lobt Schönen, der die Liga insgesamt als sehr ausgeglichen bezeichnet. „Da kann jeder wirklich jeden schlagen“, führt er zum Beispiel den 1:0-Sieg von Salingia Barmen beim Tabellenführer Winden an.

Die Vorbereitung zur Rückrunde beginnt der FC am kommenden Dienstag. Neben den Trainingseinheiten stehen Testspiele gegen Koslar, Oberzier, Titz und eine Turnierteilnahme in Brachelen an. Mit dem ersten Rückrundenspiel in Birkesdorf beginnt für den FC die „Platzverteidigung“. „Wir wollen natürlich weiterhin oben in der Tabelle mitmischen. Aber es wird verdammt schwer“, sagt er voraus.

SC Jülich 1910/97:Aufsteiger SC Jülich 1910/97 wurde vor der Saison bei allen Mitkonkurrenten in der A-Liga sehr hoch gehandelt. Alle trauten den „Zehner“ zu, um den Aufstieg mitspielen zu können, was die Mannschaft mit Spielertrainer Michael Hermanns dann auch unter Beweis stellte. „Natürlich bin ich mit Tabellenplatz 3 hoch zufrieden. Wir haben eine sehr gute Hinrunde gespielt, auch wenn wir dem einen oder anderen vergebenen Punkt nachtrauern, muss ich meinen Jungs ein dickes Lob aussprechen“, sagt der Spielertrainer, dem im Schlussdrittel allerdings die Spieler ausgingen. „Wir mussten manchmal auf sieben Stammspieler verzichten, dennoch haben wir ansprechende Leistungen abrufen können.“ Gerade in diese Phase fiel dann die Lokalschlappe gegen Rurdorf. Eine Niederlage, die heute noch schmerzt, gesteht Hermanns frei und offen ein. „Es waren viele Zuschauer da, und dann liefern wir so eine Leistung ab. Es war schon blamabel, die Art und Weise, wie wir verloren haben.“

Dafür, und daran erinnert sich der SC-Verantwortliche genau so gut, sei das Spiel gegen Birkesdorf sehr gut verlaufen. „Wir haben 4:1-gewonnen, es war bisher das einzige Spiel, in dem wir komplett standen.“ In der kommenden Woche beginnen die „Zehner“ mit der Vorbereitung. „Wir sind fast vollzählig“, sagt Hermanns, der nur auf Dirk Räder (Kreuzbandriss) und Endrit Dervishi (wird krankheitsbedingt seine Laufbahn beenden müssen) verzichten muss. „Fünf Wochen Vorbereitung müssen reichen“, meint der Spielertrainer, der insgesamt fünf Testspiele, darunter gegen Mannschaften wie die Sportfreunde Düren oder Germania Lich-Steinstraß, bestreiten lässt.

Noch zu schwach

Was die sportliche Zukunft anbelangt, da hat Hermanns seine klare Vorstellung. „Für ganz oben sind wir in diesem Jahr noch zu schwach, Mannschaften wie Winden, Rurdorf, Voreifel oder der Türkische SV Düren sind einfach zu stark. Auch wenn die Liga sehr ausgeglichen ist; ich wäre hoch zufrieden, wenn wir am Ende unter die ersten sechs Mannschaften kommen würden.“
Aufrufe: 019.1.2017, 07:30 Uhr
hfs | AZ/ANAutor