2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Die vor der Saison neu ins Leben gerufene Spielgemeinschaft TSV Waidhaus/SV Pfrentsch (grüne Spielkleidung) überwintert relativ überraschend als Spitzenreiter der A-Klasse Ost. F: Nachtigall
Die vor der Saison neu ins Leben gerufene Spielgemeinschaft TSV Waidhaus/SV Pfrentsch (grüne Spielkleidung) überwintert relativ überraschend als Spitzenreiter der A-Klasse Ost. F: Nachtigall

Überraschungsmannschaft rangiert vor den drei Topfavoriten

SG TSV Waidhaus geht als Spitzenreiter ins neue Jahr +++ TSV Flossenbürg der schärfste Verfolger +++ Auch ASV Neustadt/WN und SV Floss noch mit Aufstiegschancen

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Dass die vor der Saison gegründete Spielgemeinschaft zwischen dem TSV Waidhaus und dem SV Pfrentsch zum Jahreswechsel als Tabellenführer der A-Klasse Ost grüßt, hatten selbst die Experten wohl nicht auf ihrem Zettel stehen. Weniger überraschend ist dagegen, dass die schärfsten Verfolger der Elf von der Landesgrenze die erwarteten „Verdächtigen“ TSV Flossenbürg (2.), ASV Neustadt (3.) und SV Floss (4.) heißen, allesamt ambitionierte Anwärter auf die begehrten Ränge 1 und 2 am Saisonende.



SG TSV Waidhaus/Pfrentsch: 1. Platz - 12/2/3 - 38 Punkte - 54:17 Tore

Blicken wir in die Saison 2015/16 zurück, konnte der TSV Waidhaus erst mit einem Kraftakt über die Relegation den Ligaerhalt sichern, während der SV Pfrentsch als Tabellenletzter die Kreisklassensaison abschloss und den Weg in die A-Klasse hatte gehen müssen. Als sich nun beide Vereine zusammentaten und eine Spielgemeinschaft unter der Federführung der Waidhauser gründeten, galt dieses „neue“ Team irgendwie als „Wundertüte“, der man unwissend über deren Leistungsvermögen, nicht viel zutraute. Heute schauen wir aufs Klassement und sehen, dass sich diese „Wundertüte“ zu einer festen, ja ungemein überzeugenden Größe entwickelt hat.

Zunächst setzte die Elf von Manuel Meckl hauptsächlich zuhause Akzente, was am 3. Spieltag schon die Neustädter Felixelf beim 3:6 zu spüren bekam. In der Fremde hatte man so seine Probleme, das 0:3 beim Aufsteiger SpVgg Schirmitz II war ein deutliches Zeichen dafür, dass das neu konzipierte Team da noch nicht im Tritt war. Auch in Wurz (1:1) wurde es nicht besser, erst nach dem Kantersieg in Wildenau (8:1) war der Knoten endlich geplatzt. Nun trumpfte man auch auswärts richtig auf und setzte an den Spieltagen 15 und 16 dicke Ausrufezeichen. Zunächst wurde Mitkonkurrent SV Floss auf eigenem Platz mit 7:0 geradezu „abgewatscht“, ehe das Team um Kapitän Michael Vogl nach dem 1:0 am Neustädter Felixberg erstmals die „Pole Position“ ergatterte. Mit einem abschließenden Heimerfolg gegen den Neuling aus Schirmitz wurde der Thron vor der Winterpause erfolgreich verteidigt.

Wenn die Restrückrunde am 26.3. planmäßig ihren Spielbetrieb wieder aufnimmt, darf man gespannt sein, ob die SG in der Lage ist, weiterhin eine derartig scharfe Klinge zu schlagen. Zuzutrauen ist es der Mannschaft, der Weg zum Titel wird wohl nur über die an der Grenze zu Tschechien beheimatete Elf führen.

TSV Flossenbürg - 2. Platz - 11/4/1 - 37 Punkte - 34:11 Tore

Der Vizemeister des vergangenen Jahres ist auch in dieser Saison „dick im Geschäft“. Nach dem Scheitern in der Relegation ging auch die „Ära“ Wenz Rosenberger zu Ende, mit dem Ex-Vohenstraußer Mario Neuber wurde ein neuer Coach verpflichtet, der nahtlos an die Erfolge des Trainerroutiniers anknüpfte. Das Saisonziel „oben mitspielen“ dürfte erreicht werden, ja die „Burgelf“ wird wohl bis zum Saisonende einer der heißesten Kandidaten auf den Meistertitel sein.

Dem TSV gelang mit vier Siegen in Folge ein „Bilderbuchstart“, erst am 5. Spieltag in Floß (1:1) wurde der Siegeszug unterbrochen. In der Folgewoche kassierte man dann die bisher einzige Niederlage mit 1:3 am Neustädter Felixberg, zu diesem Zeitpunkt zu verschmerzen und vermutlich mit dem positiven Effekt, dass die Truppe merkte, die Saison wird kein Selbstläufer. Die Mannen um Spielführer Ludwig Schwanitz rissen sich am Riemen und setzten ihre Erfolgsserie fort. Ein „Big Point“ gelang dann am 12. Spieltag, als die Flossenbürger die „Festung“ Waidhaus stürmten und die bis dato zuhause ungeschlagene SG mit 2:0 besiegten. Eine erneute kleine Schwächephase folgte, zwei Mal trennte man sich nacheinander torlos, ließ die Verfolger damit heran kommen, ja die Meckl-Elf aus Waidhaus zog sogar vorbei und schnappte sich den ersten Platz, auf dem der TSV zu gerne überwintert hätte.

Mit einem Spiel und einem Zähler Rückstand auf die führenden Waidhauser hat sich die in der Burgarena beheimatete Truppe in die Winterpause verabschiedet und wird sich konzentriert und auch fokussiert auf die beiden ersten Partien nach Beginn der Restrückrunde vorbereiten. Denn da geht es gleich in die Vollen gegen die beiden Mitkonkurrenten SV Floss und ASV Neustadt, beide Male zuhause. Würden da sechs Punkte eingefahren, dürfte ein entscheidender Schritt in Richtung Aufstieg getan sein. Zieht auch Waidhaus weiter so konsequent durch, könnte das Heimspiel am vorletzten Spieltag (12. Mai) ein echtes Endspiel um den Titel werden.

ASV Neustadt/WN - 3. Platz - 11/0/5 - 33 Punkte - 50:24 Tore

Am Felixberg will man endlich wieder Kreisklassenfußball sehen. Nach dem Abstieg aus eben dieser Liga nach der Saison 2011/2012 belegte der ASV in den Folgejahren zwei Mal einen 3. und jeweils einmal einen 2. und 4. Platz. Die Gründe für den letztlich verpassten großen Sprung nach ganz oben waren jede Saison die Gleichen. Nach tollen Erfolgsserien nahm sich die Elf meist eine unerklärliche „Auszeit“ mit unnötigen Punktverlusten die dann in der Endabrechnung richtig weh taten.

Nun nimmt die Elf von Neutrainer Krzystof Pianka (zuvor SV Störnstein) einen erneuten Anlauf und hat sich als Saisonziel selbstbewusst den Aufstieg gesteckt. Doch es kam zunächst wie immer: Nach gutem Auftakt mit sechs Zählern befiel den ASV seine schon „gewohnte“ Schwächephase, drei Mal in Folge wurde verloren, das tat richtig weh. Das 6:0 bei der DJK Weiden II war schließlich wie eine Befreiung, man machte sich wieder auf, an die Tabellenspitze zurück zu kehren. In Folge verließ man sechs Mal den Platz als Sieger, verlor aber die „Sechs-Punkte-Spiele“ gegen die direkten Mitkonkurrenten SV Floss (2:3) und SG Waidhaus (0:1). Mit schon 5 Punkten Abstand zu Platz 1 und deren 4 auf Platz 2 darf sich das Team um ASV-„Legende“ Hans Wiesenbacher in den restlichen Spielen keine Blöße mehr geben, sonst fährt der Zug in Richtung Aufstieg ein weiteres Mal ohne die Felixkicker ab, eine ernüchternde Vorstellung. Die beiden ersten Matches des neuen Jahres werden da schon richtungsweisend sein. Zunächst kommt der TSV Püchersreuth zum Derby und dann geht es in die Flossenbürger Burgarena. „Verlieren verboten“ heißt es da für die Pianka-Crew.

SV Floss - 4. Platz - 9/4/3 - 31 Punkte - 39:24 Tore

Nach dem Abstieg aus der Kreisliga nach der Spielzeit 2013/14 wurde der SVF in der Folgesaison sofort wieder Vizemeister, scheiterte allerdings in der Relegation. Dass danach ein völliger Einbruch mit dem Ergebnis „runter in die A-Klasse“ kommen sollte, war nicht zu erwarten, hatte aber viele Gründe. Erfolgstrainer Michael Nordgauer verließ darauf das gesunkene Schiff, mit Martin Reil wurde ein neuer Mann auf die Kommandobrücke geholt. Die Bilanz mit dem erfahrenen, schon in der Landesliga und Bezirksliga als Spieler auflaufenden Coach ist zu Beginn der Winterpause „in Ordnung“, es gab bislang sowohl positive (7:1 in Thanhausen) als auch negative „Highlights“ (0:7 in Waidhaus), die Konstanz fehlte eben.

Mit schon einem nicht unerheblichen Rückstand von 6 bzw. 7 Punkten auf das Führungsduo, darf sich der SV, will er noch in den Aufstiegskampf entscheidend eingreifen, keine Blöße mehr im neuen Jahr geben. Das ist allerdings deshalb schwierig, weil der Terminplaner den Flossern bei bislang 16 ausgetragenen Matches sage und schreibe 10 Heimspiele bescherte, was bedeutet, dass sich die Reil-Truppe in der Restrückrunde weitgehend auf Reisen befindet. Schon das Auftaktmatch im Jahr 2017 wird nun zeigen, wohin der Weg der Mannen um die Routiniers Tobias Feiler und Andreas Striegl geht, den bei einem der Topfavoriten, dem TSV Flossenbürg, hängen die Trauben hoch. Eine Niederlage würde wohl bedeuten, dass man die „Mission sofortiger Wiederaufstieg“ ad acta legen könnte.

VfB Thanhausen - 5. Platz - 8/4/4 - 28 Punkte - 30:31 Tore

Der VfB Thanhausen zählt wohl zu den Überraschungsteams der laufenden A-Klassensaison, rangiert des Team des neuen Trainer Markus Schaumberger (zuvor ATSV Tirschenreuth) auf einem guten 5. Rang und hat mehreren Wochen den „Etablierten“ ganz oben richtig eingeheizt. Dabei hatte es zunächst gar nicht danach ausgesehen, als würden die Stiftländer ein Team des vorderen Tabellendrittels werden. Dem Heimsieg zum Auftakt gegen die DJK Weiden II folgten zwei Einbußen, wobei sich das Heimspiel gegen den Kreisklassenabsteiger SV Floß beim 0:7 zu einem wahren Desaster entwickelte.

Doch das Team um Kapitän Tobias Fiedler zeigte Moral und antwortete all denen, die eine „bescheidene“ Saison vorhersagten. Schon in der Folgewoche nach der geradezu historischen Heimklatsche setzte man beim 3:0 auf dem Neustädter Felixberg ein dickes Ausrufezeichen. Aus den sich anschließenden 5 Partien holte man 11 Punkte und zeigte sich bestens erholt. Das Auswärtsspiel in Waidhaus geriet sogar zum Spitzenspiel, beim 0:5 wurde dem VfB allerdings aufgezeigt, das es zu „ganz vorne“ doch noch nicht reicht. Es folgten wieder 5 Auftritte ohne Niederlage, erst in Floß (3:5) konnte nichts Zählbares eingefahren werden. Unter dem Strich bleibt jedoch eine bisher sehr ordentliche Leistung in dieser Punkterunde, man ist auf dem besten Weg das ausgegebene Saisonziel „oben mitspielen“ in die Realität umzusetzen.

SpVgg Moosbach – 6. Platz – 8/3/5 – 27 Punkte – 41:29 Tore

„Schönen Fußball spielen“, so lautete das formulierte Saisonziel der SpVgg Moosbach zu Beginn der Saison 2016/17. Nun, erst in den letzten 4 Wochen vor Beginn der Winterpause nahm sich die Elf von Michael Babl diesen von den Verantwortlichen gehegten Wunsch so richtig zu Herzen und stieß mit vier Erfolgen in Serie bis auf den 6. Platz vor. Wie schon in den vorher gegangenen Spielzeiten ist das Problem der Moosbacher, keine Konstanz in ihre Leistungen zu bringen. Überragende Auftritte (2:1 in Floss) wechseln sich mit schwachen (1:3 gegen Neustadt gleich eine Woche später) ab, die „Krux“ verhindert letztlich, dass die SpVgg auf Dauer einmal im „Konzert der Großen“ mitspielen kann.

Der Saisonauftakt verhieß nichts Gutes. 1:4 gegen die „Dritte“ des Bezirksligisten SpVgg Vohenstrauß, das hatte man sich anders vorgestellt. 7 Punkte aus den folgenden drei Partien brachten dann aber die Zuversicht zurück. Wer nun erwartet hatte, dass es weiter nach oben geht, wurde schnell zurück gepfiffen. Der „launischen Diva“ gelang es aus den sich anschließenden vier Begegnungen gerade mal zwei Punkte zu holen, das Auf und Ab war wieder allgegenwärtig. Weitere Beispiele gefällig? Dem Dreier in Weiden folgte die Einbuße zuhause gegen Rothenstadt, dann folgte das „Glanzlicht“ in Floss, um eine Woche später dem ASV Neustadt die Punkte zu überlassen. Erst dann bemühten sich die Mannen um Johannes Rupprecht, die Nerven ihres Coaches zu schonen und legten die schon oben erwähnte Siegesserie hin, die die SpVgg auf Platz 6 überwintern lässt. Nach dem 5. Platz in der Saison 2015/16 dürfte diese Region des Klassements wohl auch in dieser Spielzeit den Moosbachern am Ende taugen. Zum Start am 26. März möchte man auf jeden Fall topfit sein, herrscht doch Großkampfstimmung wenn Ligaprimus Waidhaus an die Bahnhofstrasse kommt.




VfB Rothenstadt – 7. Platz – 7/2/7 – 24 Punkte – 22:21 Tore

Ein Blick auf die Fieberkurve der Spieltage 1-16 zeigt einen Saisonverlauf, der eigentlich typisch ist für die Weidener Vorstädter. Ein bescheidener Start mit nur 3 Punkten nach 4 Spieltagen und Rang 11. Dann endlich hatte man seine obligatorischen Anfangsprobleme im Griff, es ging steil nach oben, 9 Zähler in Folge hieß Platz 6 nach der 7. Runde. Dann wieder 2 Einbußen, runter auf Platz 9, es folgten – richtig – zwei Dreier in Folge, brachte schließlich den 6. Tabellenplatz. Man könnte die Ergebnisse des VfB weiter verfolgen, ständige „Aufs“ und „Abs“ die man schon in den letzten Spielzeiten erlebte sind die Normalität bei der Truppe von Gerd Bauer.

Dieser hat sich wohl an diese Zustände schon gewöhnt, und versucht jedes Jahr das Beste daraus zu machen. Zwei Mal Platz 8 und zuletzt Platz 6 ist die Bilanz der letzten drei Jahre, die Verantwortlichen rund um den lange bei der SpVgg Weiden tätigen Abteilungseiter Charly Aldermann werden sich wohl auch in dieser Saison mit einer ähnlichen Platzierung im Endklassement zufrieden geben. Das neue Jahr will man mit zwei Erfolgserlebnissen einläuten, geht es doch gegen mit der DJK Weiden II und der Vohenstraußer „Dritten“ gleich gegen zwei Kellerkinder, die bezwungen werden sollten.

Aufrufe: 014.12.2016, 09:00 Uhr
Werner SchaupertAutor